Nach Zypern kann man jetzt immer wieder hören oder lesen: „Jetzt haben wir es: Unsere Euro-Einlagen sind doch nicht sicher. Wenn es hart auf hart kommt, wird uns Sparern eine staatliche Einlagensicherung gar nichts nützen …“
Ja, irgendwie lieben die Leute derzeit Horrormeldungen über den Euro. Die einen, weil sie insgesamt vor allem mit schlechten Nachrichten Geld verdienen (die Medien). Die anderen, weil sie so besser ihre überteuerten sogenannten Sachwert-Anlagen verkaufen können (viele sog. Anlage- oder Finanzberater). Man sollte eines nicht übersehen: Die Euro-Angst bedeutet für viele ein Riesengeschäft. Und auf der Strecke werden, wie so oft, wieder die Anleger bleiben. Bis sie aufwachen und feststellen: „So schlimm ist es ja jetzt mit dem Euro doch nicht gekommen. Aber das, womit ich mein Geld retten wollte, das ist gerade paradoxerweise stark im Minus.“
Ein Wort zur Zypern-Krise: Deutschland ist nicht Zypern. Ganz einfach und offensichtlich. Mehr muss man eigentlich nicht sagen.
Mit bezug auf die staatlichen Einlagensicherung will ich mit einer Analogie antworten. Und zwar mit einer funktionierenden Polizei. Denn der Staat garantiert uns (wenn man so will) ja auch, dass uns die Polizei vor Anarchie und Chaos beschützt.
Und dennoch ist dieser Schutz natürlich nicht 100%ig. Denn wenn beispielsweise eine Atombombe auf Deutschland fällt, dann wird es wahrscheinlich mit einem funktionierenden Polizeischutz nicht mehr so weit her sein.
Was ist aber die Konsequenz daraus? Müssen wir uns deswegen heute barrikadieren oder sollten wir uns deswegen Waffen in den Keller legen für den Fall, dass die Polizei mal nicht mehr funktionieren sollte und Chaos und Anarchie droht? Jetzt könnte man sagen, dass es ja zumindest nicht schaden kann, sich auch auf einen solchen Extremfall vorzubereiten.
Das stimmt aber nicht. Denn selbstverständlich kostet eine solche Vorbereitung etwas:
- es kostet Geld und Zeit,
- es kann aber auch so etwas wie psychische Gesundheit kosten,
- und es kann sein, dass jemand normale Lebensziele aus den Augen verliert, weil ihn so sehr Angst vor diesem Extremfall aufzehrt.
Und wenn man jemanden spricht, der sich Lebensmittelreserven für diesen Extremfall anlegt, der sich Waffen besorgt, etc. dann kann er einem auch entgegnen: „Schau doch in den Sudan oder nach Mali, dort ist auch die staatliche Ordnung zusammengebrochen. Es ist also mehr als möglich, dass so etwas auch hier in Deutschland passiert.“ Aber auch hier: Mali ist nicht Deutschland.
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