Es gibt ja den Börsenspruch „Sell in May and go away“. Zu Deutsch: „Verkaufe im Mai und gehe weg (von der Börse)“.  Wer sich dieses Jahr an diese angebliche Weisheit gehalten hat, dürfte sich ärgern. Denn seit Anfang Mai bis heute ist der DAX um fast 5% gestiegen.

Was hat es nun mit dieser vermeintlichen Börsenweisheit auf sich?

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Hochzinsanleihen (High Yields) bringe hohe Renditen, sind aber riskantMit Hochzinsanleihen (auch „High Yields“ genannt) konnte man im vergangenen Jahr bis zu 20 % Rendite erzielen. Und gerade in der derzeitigen Niedrigzinsphase erscheinen Hochzinsanleihen vielen Anlegern attraktiv.  Über alle Laufzeiten hinweg haben europäische High Yields im Durchschnitt eine Restlaufzeitrendite von etwa 5,75 %.

Wenn man da an die mageren Tagesgeldzinsen denkt …

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Am letzten Freitag (3. Mai) hat der DAX die Marke von 8100 übersprungen. So hoch stand dieser deutsche Börsenindex noch nie.

Die Analysten und Journalisten sind auch schnell zur Stelle, für dieses Ereignis Gründe zu benennen. Beispielsweise der überraschend positive amerikanische Arbeitsmarktbericht für den April. Als weiterer Grund für den fulminanten Kursanstieg wird die Geldpolitik der EZB genannt. Immerhin hatte die EZB die Leitzinsen weiter gesenkt.

Mag sein, dass diese Erklärungen stimmen. Letztlich bin ich aber skeptisch, ob solches Benennen von Gründen überhaupt weiterführt. Im Nachhinein lassen sich immer leicht plausible Gründe finden. Und wir Menschen haben das starke Bedürfnis, zu allem was geschieht eine Erklärung zu bekommen. Sei sie nun zutreffend oder nicht.

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Finanztransaktionssteuer kostet und macht Crashes wahrscheinlicher

Finanztransaktionssteuer

Es scheint nun wohl beschlossene Sache zu sein, dass einige Euro-Länder die Finanztransaktionssteuer einführen. Ab Januar 2014 will der Staat bei jedem Wertpapierkauf oder -verkauf 0,1 Prozent des Handelsvolumens kassieren. Bei Optionen 0,01 Prozent des sogenannten Underlying-Volume.  Siehe auch FAZ-Artikel.

Ich persönlich halte diese Steuer für eine blanke Katastrophe. Es mag zunächst recht wenig klingen: 0,1 % vom Handelsvolumen. Wenn man aber bedenkt, dass manche Abwicklungsbank weniger verlangt, dann sieht das schon anders aus. Das wäre in etwa so, als würde die Umsatzsteuer auf Waren mehr als 100% betragen.

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Nach Zypern kann man jetzt immer wieder hören oder lesen: „Jetzt haben wir es: Unsere Euro-Einlagen sind doch nicht sicher. Wenn es hart auf hart kommt, wird uns Sparern eine staatliche Einlagensicherung gar nichts nützen …“

Ja, irgendwie lieben die Leute derzeit Horrormeldungen über den Euro. Die einen, weil sie insgesamt vor allem mit schlechten Nachrichten Geld verdienen (die Medien). Die anderen, weil sie so besser ihre überteuerten sogenannten Sachwert-Anlagen verkaufen können (viele sog. Anlage- oder Finanzberater). Man sollte eines nicht übersehen: Die Euro-Angst bedeutet für viele ein Riesengeschäft. Und auf der Strecke werden, wie so oft, wieder die Anleger bleiben. Bis sie aufwachen und feststellen: „So schlimm ist es ja jetzt mit dem Euro doch nicht gekommen. Aber das, womit ich mein Geld retten wollte, das ist gerade paradoxerweise stark im Minus.“

Ein Wort zur Zypern-Krise: Deutschland ist nicht Zypern. Ganz einfach und offensichtlich. Mehr muss man eigentlich nicht sagen.

Mit bezug auf die staatlichen Einlagensicherung will ich mit einer Analogie antworten. Und zwar mit einer funktionierenden Polizei. Denn der Staat garantiert uns (wenn man so will) ja auch, dass uns die Polizei vor Anarchie und Chaos beschützt.

Und dennoch ist dieser Schutz natürlich nicht 100%ig. Denn wenn beispielsweise eine Atombombe auf Deutschland fällt, dann wird es wahrscheinlich mit einem funktionierenden Polizeischutz nicht mehr so weit her sein.

Was ist aber die Konsequenz daraus? Müssen wir uns deswegen heute barrikadieren oder sollten wir uns deswegen Waffen in den Keller legen für den Fall, dass die Polizei mal nicht mehr funktionieren sollte und Chaos und Anarchie droht? Jetzt könnte man sagen, dass es ja zumindest nicht schaden kann, sich auch auf einen solchen Extremfall vorzubereiten.

Das stimmt aber nicht. Denn selbstverständlich kostet eine solche Vorbereitung etwas:

  • es kostet Geld und Zeit,
  • es kann aber auch so etwas wie psychische Gesundheit kosten,
  • und es kann sein, dass jemand normale Lebensziele aus den Augen verliert, weil ihn so sehr Angst vor diesem Extremfall aufzehrt.

Und wenn man jemanden spricht, der sich Lebensmittelreserven für diesen Extremfall anlegt, der sich Waffen besorgt, etc. dann kann er einem auch entgegnen: „Schau doch in den Sudan oder nach Mali, dort ist auch die staatliche Ordnung zusammengebrochen. Es ist also mehr als möglich, dass so etwas auch hier in Deutschland passiert.“ Aber auch hier: Mali ist nicht Deutschland.

Nachfolgende Fragestellung wurde mir zugesendet:

Sehr geehrter Hr. Peterreins, vermieten oder verkaufen?

Eine mir gut gekannte 88-jährige Dame muss aus ihrer Wohnung aus- und ins Pflegeheim ziehen und dazu benötigt zusätzlich ca. 1000
EUR im Monat, die Sie durch Mieteinahme erzielen möchte. Sie zahlt keine Steuern.

Vermieten oder verkaufen der Eigentumswohnung?

Mit welcher Anlagesumme ließe sich eine Rendite von 12000 EUR p.A. vor Steuern bei Kapitalerhalt erzielen?“

Im Rahmen meiner Tätigkeit in der Vermögensverwaltung und als Finanzberater bin ich immer wieder mit solchen Fragestellungen konfrontiert. Nachfolgend meine Antwort. Weiterlesen

Ich lese gerade den Finanztest, Ausgabe März 2013. Dort steht auf Seite 48 ein Artikel über den japanischen Aktienmarkt: „Unerwartete Blüte“. Untertigel: „Mitten im Winter blüht die japanische Börse regelrecht auf. Doch Anleger in Deutschland profitieren davon bisher kaum.“

Im Finanztest-Artikel wird darauf hingewiesen, dass Anleger, die  in Japan investiert haben, schon einige Durststrecken durchlegen mussten. Insgesamt zeigt sich der Finanztest auch skeptisch, ob sich die jüngste japanische Kursralley fortsetzen wird. Dennoch, denke ich, kann man aus dem Ganzen ein paar interessante Erkenntnisse gewinnen …

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In der Süddeutschen Zeitung vom 10. März 2013 war ein ausführlicher Bericht abgedruckt über die Causa S&K. Titel: „Die Akte Midas„. Die Autoren Christoph Giesen, Wolfgang Wittl und Markud Zydra. Die S&K Gruppe steht seit Februar im Verdacht, Anleger durche in raffiniertes Schneeballsystem betrogen zu haben.

Interessant in diesem Artikel fand ich auch die Zeilen, die sich auf den Branchendienst GoMoPa und seinen Chef, Klaus Maurischat, beziehen. GoMoPa steht für „Goldman, Morgenstern & Partners“ und hat das Ziel, „durch aktive Aufklärung und permanente Transparenz nachhaltig zur Betrugspräventionin Wirtschaft und Gesellschaft beizutragen“ (so die GoMoPa-Homepage vom 12.03.2013).

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In diesen Tagen und Wochen wird im Bundestag ein Gesetz verabschiedet werden, das für den deutschen Kapitalmarkt von enormer Bedeutung sein wird: das sogenannte AIFM-Umsetzungsgesetz. Die Idee hinter dem Gesetz ist durchaus lobenswert. Es geht nämlich um den Anlegerschutz, insbesondere auch geschlossene Fonds betreffend. Bisher unterstanden vor allem Finanzdienstleistungen mit Wertpapieren im Focus der Regulierer. Geschlossene Fonds blieben außen vor.

Das brachte einige Kritiker auf den Plan. Denn im Bereich der geschlossenen Fonds ist ja schon das eine oder andere mehr als schief gelaufen. Jüngstes Beispiel ist das Desaster um S&K. Eine bessere Aufsicht und strengere Regeln sollen nun ab Juli 2013 Abhilfe schaffen und die Investoren besser schützen.

Geschieht das wirklich?

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Eben frisch gemeldet: Heute morgen hat es bei der S&K Immobilien Holding eine Großrazzia und Hafbefehle gegeben. Siehe z.B. hier. Mitglieder des Managements, darunter Jonas Köller und Stephan Schäfer, wurden wegen des Verdachts auf Untreue und Betreiben eines Schneeballsystems verhaftet.

Das Pikante an der S&K Immobilienholding: Sie warb Geld ein, um das Geld nach eigenen Worten in die „sicherste Anlageform der Welt“ anzulegen. So jedenfalls die Homepage von S&K. Nach eigenen Angaben betreibt S&K einen Handel mit Immobilien und verwaltet angeblich ein Vermögen von 1,7 Mrd. Euro.

Mein Eindruck ist, dass gerade momentan Anleger gerne mit angeblich sicheren und hohen Renditen gekötert werden. Und wenn dann noch auf deutsche Immobilien verwiesen wird, dann setzt der kritische Verstand vieler Leute gänzlich aus.

Interessant ist auch die Verknüpfung mit der SHB AG. In diesem Weblog hatte ich schon einmal über SHB Renditefonds 6 geschrieben. SHB gehört seit 2012 zur S&K Gruppe. Und aktuell ist SHB dabei, die alten Fondsbeiräte durch S&K-Vertraute ersetzen.