Heutzutage ist das Wort „Zertifikat“ für viele Anleger negativ besetzt. Man assoziiert damit die Lehman-Pleite, Emittentenrisiko und Verluste während der Finanzkrise. Vergessen ist, dass vor 25 Jahren mit den ersten Zertifikaten eine Revolution stattfand, und zwar im positiven Sinne. Lange Zeit galten Zertifikate hervorragende Finanzinstrumente, mit denen der Anleger kostengünstig und sehr effizient sein Geld anlegen konnte.

Die Frage ist, wie es zu der Veränderung in der Bewertung von Zertifikaten gekommen ist…

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Ich habe bereits über einen Anleger („Herrn X“) geschrieben, der die Handelsstrategie von Thomas Kallwaß (Börsenbrief Premium FX Trader) nachgebildet hat und so nicht nur einen großen Euro-Betrag verloren hat Sein Broker, die Saxo Bank, fordert jetzt auch noch hohe Nachschüsse von ihm. (Link dorthin)

In Folge der Schweizer Franken-Turbulenzen am 15.01.2015 sind ein paar Broker ins Schwanken gekommen. Möglicherweise wird es hier sogar Insolvenzen geben.

So wie sich mir die Sache darstellt, hat sich die Saxo Bank in diesem Zusammenhang sehr merkwürdig verhalten. Die Saxo Bank hat nämlich im Nachhinein die Orders zu Ungunsten des Kunden geändert.

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Vor ein paar Tagen hat ein Privatanleger Kontakt zu mir aufgenommen. Nennen wir ihn Herrn X. Er erzählte mir, dass er mit Optionen auf den Schweizer Franken (CHF) am Donnerstag, 15. Januar 2015, einen sehr, sehr hohen Verlust erlitten hätte. Und zwar hat er ursprünglich 170.000 Euro eingesetzt. Dieser Betrag ist komplett verloren. Und außerdem fordert sein Broker noch 189.000 Euro von ihm. Auf diese Weise wurde nicht nur ein Vermögen vernichtet, der Privatanleger hätte am Ende auch noch massive Schulden.

Das Brisante: Herr X hat sich an das Musterportfolio gehalten, das Herr Kallwaß in seinem Börsenbrief Premium FX Trader beschreibt. Der „Premium FX Trader“ gehört zum Investor Verlag, der mit den Schlagworten „unabhängig“ und „geprüfte Performance“ wirbt.

Herr X hat mir von bestimmten Dokumenten sehr präzise erzählt und mir versichert, alles Gesagte mittels schriftlicher Unterlagen jederzeit belegen zu können. Ausgehändigt hat er mir – wie er meinte aus rechtlichen Gründen – nichts. Ich vertraue Herrn X und habe mich daher entschlossen, seine Geschichte hier zu veröffentlichen.

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Chart Jahresbewertung 2014

Das Börsenjahr 2014 war wieder einmal sehr bewegt. Und wieder einmal passierte einiges, was kein Experte vorhergesehen hat. Hier ist vorneweg die Entwicklung des Ölpreises zu nennen. Bis Mitte des Jahres stieg der Ölpreis um 8%, um sich anschließend bis zum Jahresende zu halbieren. 50% Kursverfall beim Rohöl! Das ist schon erheblich.

Die Frage ist, wie man das einzuordnen hat.

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Fast jeder Anleger, mit dem ich rede, beschwert sich darüber, dass die Zinsen derzeit so tief sind. Nach Abzug der Inflation, so die Rechnung, ist Tagesgeld sogar ein Verlustgeschäft. Man könnte sogar noch den Steuerabzug mit berücksichtigen, dann sieht das Ganze noch schlechter aus.

Jetzt habe ich heute einen Artikel in der Süddeutschen Zeitung gelesen. Dort ging es um eine Studie der EZB, wonach seit vielen Jahrzehnten die Nominalzinsen in etwa der Hälfte der Fälle niedriger als die Inflationsrate ist. Beispielsweise fast die gesamten 1970er Jahr hindurch, dann aber auch eine Zeitlang während der 1990er Jahre.

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Ein Anleger hat mich auf quirion aufmerksam gemacht. Quirion ist eine Marke der quirin bank AG. Im Internet schreibt quirion über sich, die „erste Anlageplattform für Online-Vermögensverwaltung“ zu sein. Quirion würde ein professionelles Depotmanagement gegen Honorar anbieten.

Was mir gefällt, ist, dass quirion seine Finanzdienstleistung offenbar zu sehr günstigen Konditionen anbietet. Das finde ich lobenswert. Dann habe ich mir den Videoclip angeschaut, den quirion auf seine Homepage gestellt hat, und hier störe ich mich an ein paar Dingen…

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Es gibt ja Indexfonds auf Agrarrohstoffe. Auf diese Weise können Anleger an der Wertentwicklung von solchen Dingen wie Weizen, Soja, Mais, Schweinehälften etc. partizipieren. Da es sich hier weder um Aktien noch um Anleihen handelt, handelt es sich hier um eine eigene Anlageklasse und bietet sich insofern als Diversifikation zu einem üblichen Wertpapier-Portfolio an.

Auf der anderen Seite kommt es immer wieder zu Kritik an Agrar-Indexfonds. Hans-Heinrich Bass behauptet in einer Studie über Welthungerhilfe, dass solche Fonds dem Terminmarkt Liquidität entziehen würden. Der Ökonom Heiner Flassbeck meint sogar, dass Agrar-Indexfonds Hungerkrisen verursachen würden.

Auch in den Medien wird hin und wieder die „Agrar-Spekulation“ angeprangert.

In diesem Zusammenhang ist ein Beitrag von Thomas Gauben und Ingo Pies in der Süddeutschen Zeitung vom 6. Mai 2013 interessant: SZ-Artikel: Kampagnen gegen Fonds führen in die Irre. Thomas Gauben ist Direktor des Leibniz-Forschungsinstituts für Agrarentwicklung in Mittel- und Osteuropa. Ingo Pies hat den Lehrstuhl für Wirtschaftsethik n der marin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.

Beide Wissenschaftler kommen in ihrer Studie zu dem Ergebnis: „Sowohl theoretisch als auch empirisch spricht für – aber sehr viel gegen – die Befürchtung, dass Indexfonds das Niveau oder die Volatilität … der Preise für Agrarrohstoffe erhöht haben.“

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Ein Kunde hat mich auf einen Artikel aus der Wirtschaftswoche vom 27.01.2014 aufmerksam gemacht. Titel: „Es steht im Prospekt“ (Autor: Kunkel). Darin heißt es:

„Eine monströse Anlegerschutz-Bürokratie hat Prokon Sparer in die Arme getrieben …“

Das ist deswegen so interessant, weil immer im Falle solcher Finanzdesaster reflexartig nach mehr Anlegerschutz geschrien wird. Die traurige Wahrheit ist: Einen perfekten Anlegerschutz kann es überhaupt nicht geben. Das ist eine Illusion. Paradoxerweise ist es inzwischen umgekehrt. Der unglaublich bürokratische Anlegerschutz, den wir aktuell haben, und den Politiker immer noch umfangreicher gestalten wollen, ist mitverantwortlich für Anlagekatastrophen wie Prokon.

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Im Zusammenhang mit dem Prokon-Desaster wird ja aktuell diskutiert, dass der Staat bestimmte riskante Anlagen verbietet. Das klingt ja zunächst vernünftig.

Immer wieder werden am Kapitalmarkt Anlageformen angeboten, bei denen hohe Renditen versprochen werden. Dadurch angelockt, investieren viele Anleger. Am Ende stellt sich aber heraus, dass die hohen Renditeversprechen einhergingen mit mindestens ebenso hohen Verlustrisiken, und die Anleger stehen vor einem Scherbenhaufen.

Wäre es da nicht sinnvoll, wenn eine staatliche Behörde schon im Vorfeld überprüft, wie solide bzw. wie windig eine bestimmte Anlageform ist? Und wäre es da nicht eine gute Form des Anlegerschutzes, gegebenenfalls zweifelhafte Anlageangebote zu verbieten?

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Im Zusammenhang mit Prokon steht heute (20.01.2014) ein Artikel in der Süddeutschen Zeitung auf Seite 15. Titel: „Angst und Wut“ von Markus Balser. Der Beitrag endet wie folgt:

„Die Politik muss den Grauen Markt endlich austrocknen. Sonst ist es nur eine Frage der zeit, bis die nächste windige Firma die Massen verführt.“

Jeder, der mein Blog kennt, weiß, dass ich immer wieder vor bestimmten geschlossenen Fonds warne. Auch vor dem Geschäftsgebaren von Infinus, Future Business, Prosavus und Konsorten habe ich auf diesem Weblog schon frühzeitig gewarnt (jedenfalls einige Zeit bevor die Staatsanwaltschaft zu Verhaftungen schritt). Dennoch kann ich es nicht unterschreiben, den gesamten Grauen Kapitalmarkt verbieten zu wollen.

Man kann doch auch nicht fordern, sagen wir mal, dass man alle Restaurants verbieten soll, mit der Begründung, dass hier schon mal Gäste aufgrund mangelnder Hygiene zu Schaden gekommen sind. Oder dass man Zeitungen generell verbieten soll, weil hier hin und wieder gravierende Falschmeldungen veröffentlicht werden. Oder Ärzte verbieten, weil es hin und wieder Ärztefehler gibt.

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