Vermögensverwaltung München

Immer wieder kann man lesen, dass es besser sei, sich von einem Honorarberater in Finanzfragen beraten zu lassen. Das sei transparenter und unabhängiger im Vergleich zur klassischen provisionsorientierten Anlageberatung. Aber auch hier muss man aufpassen.

Ohne Frage wurde lange Schindluder in der Finanzberatung betrieben. Man wendet sich vertrauensvoll an einen vermeintlichen Experten, bekommt dann aber ein Finanzprodukt aufgedrückt, das vor allem einem nutzt: dem Berater selbst. Während man als Anleger zurückbleibt mit einem vollkommen überteuertem Investment, das noch nicht einmal die Probleme löst, weswegen man es erworben hat. Kein Wunder, dass der Gesetzgeber dem einen Rieger vorschieben will. Und kein Wunder, dass die Presse sich auf diese Art falscher Beratung eingeschossen hat.

Die Frage ist nur, wie man zu einer guten Finanzberatung kommt. Und ob nicht so manches, was als großer Fortschritt gefeiert wird, nicht faktisch den Teufel mit dem Beelzebub austreibt. Seitdem vor ein paar Jahren ein regelrechter Hype mit Bezug auf Honorarberatung im Gange ist, muss ich mich über vieles nur wundern.

Zunächst einmal ist eines klar: Der Vorteil der Honorarberatung ist, dass der Berater nicht hintenrum Beträge abkassiert, von denen man nichts weiß. Das Ganze ist also deutlich transparenter als das bisher übliche Provisionsmodell. Allerdings muss man schon hier anfügen, dass sich auch die Gesetzeslage bezüglich Provisionen verändert hat. Ein Berater ist heutzutage gesetzlich dazu verpflichtet, alle Kosten und evtl. vereinnahmten Provisionen dem Kunden aufzudecken. Als Anleger sollte man darauf achten, dass das tatsächlich geschieht. Selbstverständlich kann man sich auch schon im Vorfeld, d.h. vor Abschluss eines Geschäftes, gut über die möglicherweise versteckten Gesamtkosten und -provisionen informieren. Tut man das, dann ist die Honorarberatung nicht unbedingt transparenter als die herkömmliche Beratung.

Interessanterweise habe ich in den letzten Jahren des Öfteren mit Anlegern zu tun gehabt, die zuvor bei Finanzberatern waren, die sich damit brüsten, nur Honorare und keine Provisionen zu nehmen. Das wirklich Erstaunliche dabei war, dass oft die Honorare dieser Berater aberwitzig hoch waren. Und zwar deutlich höher im Vergleich dazu, was bei einer herkömmlichen Beratung an Provisionen angefallen wäre. Bisweilen ist das mit der „Honorarberatung“ nur eine andere Form der Kundenabzocke.

Und es gibt auch keine Garantie dafür, dass das, was so mancher dieser sogenannten Honorarberater empfehlen, unbedingt besser ist. Vor einigen Jahren beispielsweise kam ein Kunde zu mir, der vorher bei einem Honorarberater war und dem eine unglaublich hoher Betrag in Rechnung gestellt wurde. Der Kunde hatte ein etwas ungutes Gefühl bei dem Anlagevorschlag dieses Beraters und kam deswegen zu mir. Ich analysierte die vorgeschlagenen Investments und kam zu dem Ergebnis, dass es sich – meiner Einschätzung nach – größtenteils um betrügerische Schneeball-Produkte handelt. Ich warnte den Kunden entsprechend und glücklicherweise hörte er auf mich. Denn nicht einmal ein Jahr später, war jedes einzelne der vorgeschlagenen Investments wertlos. Mit meiner Einschätzung hatte ich 100%ig recht.

Interessant ist, dass derzeit (März 2025) auch der sogenannte „Bundesverband unabhängiger Honorarberater gemeinnütziger e.V.“ auf der Warnliste des Finanztests steht.

Seit Jahren kennen die Kurse nur eine Richtung: nach oben. Die Börsenstände haben inzwischen Höchststände erreicht. Da machen sich einige Anleger Sorgen, wie man sein Geld vor eventuellen Kursrückgängen sichert.

Zunächst halte ich es für wichtig, dass man nicht anlegt je nach Börsenlage. Wir haben zwar aktuell Höchststände, kein Mensch aber weiß, ob die Kurse noch weiter deutlich steigen werden. Ich habe es schon oft genug erlebt, dass Anleger ausgestiegen sind mit dem Argument, die Kurse seien ja gerade so hoch, da könne es nur noch runter gehen.

In der Wissenschaft ist die sogenannte „Gambler’s Fallacy“ bekannt. Es ist nämlich so: Wenn ein Spieler im Kasino sieht, dass am Roulette-Tisch bereits 10 Mal Rot gekommen ist, dann neigt er zu der Annahme, dass jetzt irgendwann Schwarz kommen MÜSSE. Bzw. dass es nun wahrscheinlich sei, dass Schwarz kommen würde, und nicht Rot. Also setzt er auf Schwarz. Die Täuschung besteht darin, dass er verkennt, dass auch wenn z.B. 100 Mal Rot gekommen ist, beim nächsten Mal die Wahrscheinlichkeit für Rot wieder bei 50% liegt.

Ähnlich kann man bei Aktien argumentieren. Auch wenn immer wieder die Kurse gestiegen sind, ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Kurse als nächstes fallen werden, nicht höher.

Gerade bei Aktienkursen kommt sogar noch ein Faktor dazu. Wir haben ja einen langfristigen Trend nach oben. Das bedeutet aber, dass rein statistisch gesehen, die Wahrscheinlichkeit, dass wir in einem Jahr die Kurse gestiegen sein werden, höher ist als die Wahrscheinlichkeit, dass die Kurse nach einem Jahr gefallen sein werden. Es ist, also würde man ein Wettspiel mit einer „unfairen“ Münze machen, d.h. einer Münze, bei der die Wahrscheinlichkeit für Wapp bei 52% liegt, und die Wahrscheinlichkeit für Zahl bei 48%.

Nehmen wir nun an, dass mit dieser München 100 Mal hintereinander Wapp geworfen worden ist. Wenn man nun meint, dass doch jetzt endlich auch mal wieder Zahl kommen müsse, und deswegen auf Zahl wettet, dann fällt man erstens auf die „Gamblers’s Fallacy“ herein, zweitens sieht man aber nicht, dass auch jetzt beim 101. Mal die Wahrscheinlichkeit für Zahl nur bei 48% liegt. Es ist also unvernünftig, so zu wetten. Man wettet gegen die Wahrscheinlichkeit und nur aus einem dumpfen Gefühl heraus.

Genauso ist es im Prinzip, wenn man aus einem Gefühl heraus jetzt alles glattstellt mit der Erwartung, dass doch jetzt endlich mal die Kurse wieder fallen müssten. Ja, ich kann natürlich auch nicht in die Zukunft schauen. Aber ich betreue schon seit sehr, sehr langer Zeit Privatkunden. Und ich habe es wirklich häufig erlebt, dass Anleger aufgrund eines solchen Bauchgefühls Fehlentscheidungen getroffen haben. Die beste Anekdote in diesem Zusammenhang ist vielleicht, dass ich einmal auch eine Kundin hatte, die ihr Geld als Wahrsagerin verdient hat. Und eines Tages (vor mehr als 15 Jahren) ruft sie bei mir an und sagt, sie hätte ein Vision gehabt, dass die Kurse ins Bodenlose stürzen. Ich solle deswegen alles für sie verkaufen und auch ihre Depot auflösen. Das habe natürlich umgehend gemacht. Naja, und was machte die Börse: die Aktienkurse sind gestiegen und gestiegen.

Viele Anleger zögern, in Aktien zu investieren, weil sie Angst vor einem Crash haben. Man hört und liest, dass es wohl in nächster Zeit krachen wird. Die Aktienkurse sind gefühlt hoch, und da müsse doch demnächst eine dramatische Kurskorrektur kommen. Irgendwie liegt das gerade in der Luft.

Das Problem ist nur, dass kein Mensch weiß, ob es wirklich zu einem Kursabschwung kommen wird. Vielleicht passiert das, vielleicht auch nicht. Und ehrlich gesagt. Meine Erfahrung nach dreißig Jahren im Finanzbereich hat mich gelehrt: Je mehr an ein bestimmtes Ereignis an den Kapitalmärkten glauben, umso unwahrscheinlicher ist es, dass es eintreten wird.

Aber davon unabhängig halte ich es nicht für rational, mit seiner Investition zu warten, sofern klar ist, dass man investieren will. Denn Timing-Versuche führen schon aus, ich möchte sagen, logischen Gründen zu nichts. Nehmen wir einmal an, man hätte eine Münze, von der man weiß, dass mit 55% Wahrscheinlichkeit „Wapp“ und mit 45% Wahrscheinlichkeit „Zahl“ geworfen wird. Also eine sogenannte unfaire Münze. Wenn man das weiß, dann ist es zu jedem Zeitpunkt unvernünftig auf „Zahl“ zu wetten. Und es ist zu jedem Zeitpunkt eine rationale Entscheidung auf „Wapp“ zu setzen. Viele denken intuitiv so: Wenn beispielsweise eine Zeitlang „Wapp“ geworfen worden ist, dann müsste doch jetzt irgendwann auch mal wieder „Zahl“ kommen. Also wette ich auf „Zahl“.

Das ist aber ein Irrtum bzw. eine letztlich irrationale Entscheidung. Und genauso ist es, wenn man mit dem Investieren wartet aus Angst vor einem Crash. Denn statistisch ist es ziemlich klar: Die Wahrscheinlichkeit, dass morgen die Aktienkurse höher stehen als heute, ist größer, als dass sie fallen werden. Es ist also wie bei der unfairen Münze. Darauf zu setzen, dass die Kurse steigen werden, also zu kaufen, ist vergleichbar damit, auf „Wapp“ zu setzen. Darauf zu setzen, dass die Kurse fallen werden, also zu warten, ist vergleichbar damit, auf „Zahl“ zu setzen. Aber warum sollte man auf das unwahrscheinlichere Ereignis wetten? Rational ist das jedenfalls nicht.

Auch meine langjährige Erfahrung hat gezeigt. Zu warten lohnt sich nicht. Ich halte es nicht einmal für eine gute Idee, nach und nach seinen Anlagebetrag zu investieren, also z.B. 100.000 Euro auf zehn Monate à 10.000 Euro zu verteilen. Wie oft habe ich das schon erlebt, und jedes Mal wäre es die bessere Entscheidung gewesen, alles gleich ganz am Anfang anzulegen. Mit Timing-Versuchen oder dem Strecken des Investitionsbetrags auf viele Monate macht sich der Anleger nur selbst etwas vor. Es „fühlt“ sich besser an. Aber rational ist es nicht.

Timing-Versuche sind auch psychologisch unklug. Denn wer auf einen nahen Crash wettet und deswegen jetzt nicht investiert, kommt sehr leicht in eine Zwickmühle. Nehmen wir an, dass nach ein paar Monaten die Kurse weiter gestiegen sind, dann wird es dem Anleger noch schwerer fallen zu investieren. Denn erstens tut es weh zu höheren Kursen einsteigen zu müssen. Zweitens würde man sich dann umso mehr ärgern, wenn dann doch noch der erwartete Crash kommen würde. Also wartet man weiter.
Nehmen wir aber an, dass die Kurse tatsächlich gefallen sind. Die allermeisten Anleger fühlen sich dann erst recht verunsichert. Wenn die Kurse gerade fallen, vielleicht ist das nur der Anfang und die Kurse purzeln noch weiter. Man fühlt sich nicht gut dabei zu kaufen, wenn alle anderen verkaufen und gerade sowieso eine schlechte Stimmung an den Kapitalmärkten ist. Also wartet man.
So oder so, neigt man dazu zu warten. Und man wird noch einmal einen Monat warten, und noch einmal einen Monat , etc. Ich kenne tatsächlich Anleger, die seit drei Jahren warten. Und seitdem sind die Kurse, trotz zwischenzeitlicher Abschwünge deutlich nach oben gegangen, so dass ihnen das Warten definitiv Geld gekostet hat in Form von entgangenen Gewinnen, von der psychologischen Belastung ganz zu schweigen.

Eines der wichtigsten Anlageziele ist die Altersvorsorge. Vielen ist klar, dass sie mit der in Aussicht gestellten Rente im Alter nicht genug Geld haben werden, um gut über die Runden zu kommen. Wie sorgt man hier vernünftig vor?
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Als Vermögensverwalter habe ich immer wieder Neukunden, die größere Beträge anlegen möchten, sich aber unsicher sind, ob es nicht vielleicht besser ist, anstatt einen großen Betrag einmal anzulegen vielleicht besser mehrer kleinere Beträge z.B. über ein Jahr verteilt. Dabei wird gerne mit dem sog. Cost-Average-Effect argumentiert.

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Fonds-Sparpläne werden oftmals beworben mit dem Verweis auf den sog. Cost-Average-Effect. Demnach würden Kursrückgänge für Sparer nicht so schmerzhaft sein. Natürlich würde auch das bisher Angesparte an Wert verlieren, andererseits legt man aber einen Sparbetrag neu an, und zwar jetzt zu niedrigeren Kursen. So wird ein Aktiencrash gewissermaßen positiv bewertet, weil man ja billiger neu einsteigen kann. Der Durchschnitt (“Average“) der Einstiegskosten wird so gemindert.

Gilt dieselbe Argumentation aber auf für Einmalinvestitionen? Ist es somit klug, sagen wir, einen Betrag von 500.000 Euro nicht mit einem Schlag anzulegen, sondern lieber 50.000 Euro über zehn Monate?
Viele Anleger glauben, dass das wirklich eine gute Idee sei. Denn wenn es schlecht läuft, legt man die 500.000 Euro an und ein paar Tage danach kommt der große Kursabsturz. Dann ist es doch besser, so denkt man, erst einmal nur mit 50.000 Euro angefangen zu haben, so dass eventuelle spätere Kursrückgänge zum kostengünstigen Nachkaufen genutzt werden können. Man würde dann über 10 Monate hinweg zehn Mal hintereinander 50.000 Euro investieren. Käme es in dieser Zeit zu einem starken Kursrückgang, dann ist es ja nicht so schlimm, weil man dann ja wieder günstig nachkaufen kann. So wie beim Cost-Average-Effect von Sparplänen.
Ich kann es gut verstehen, dass Anleger bei dieser Vorgehensweise ein besseres Gefühl haben. Ich denke aber dennoch, dass es falsch ist und in der Regel zu subopimalen Ergebnissen führt. Und das aus mehreren Gründen.

Der erste Grund ist, dass man sich mit diesem Vorgehen nur scheinbar mehr Sicherheit verschafft. Wer sagt nämlich, dass der große Carsh nicht stattfindet, direkt nachdem die zehn Einzahlungstranchen geleistet worden sind? Man verschiebt das Risiko nur, ohne dass es irgendwie geringer wird.

Zweitens wettet man gegen die Wahrscheinlichkeit. Statistisch betrachtet gibt es am Aktienmarkt einen Aufwärtstrend. Sieht man sich lange Kursreihen z.B. des DAX an, dann hat man, je nach gewähltem Zeitraum eine langfristige Durchschnittsrendite von 7 bis 10% p.a. Wenn man also heute Geld in den DAX anlegt (z.B. mittels eines ETFs), dann ist nach einem Monat ein Gewinn wahrscheinlicher als ein Verlust. Wenn man also heute Geld hat, das man in jedem Fall investieren möchte, dann ist es vernünftig es sofort zu tun, und nicht in die Zukunft zu verschieben. Denn, wie gesagt, rein statistisch ist es wahrscheinlich, dass später die Kurse höher sind. Man kann das vergleichen mit einem Wettspiel mit einer unfairen Münze. Nehmen wir an man hat eine Münze, bei der die Wahrscheinlichkeit für „Zahl“ 53% ist, und die Wahrscheinlichkeit für „Wapp“ 47% ist. Dann ist es vernünftig immer aur „Zahl“ zu setzen. Ähnlich kann man sagen, dass die Wahrscheinlichkeit, dass die Kurse von heute auf morgen steigen im geringfügig wahrscheinlicher, als dass sie fallen. Also macht es keinen Sinn, mit seiner Investition zu warten.

Das Abwarten birgt außerdem gewisse psychologische Fallen. Steigen nämlich die Kurse, dann fällt es einem schwer anzulegen. Man ist also geneigt, noch weiter abzuwarten. Steigen die Kurse aber noch weiter, wird das Investieren immer schwieriger. Fallen andererseits die Kurse, dann geraten Anleger nicht selten in ein anderes Dilemma. Fallende Kurse sind ja zumeist mit bestimmten negativen Ereignissen oder negativen Erwartungen verbunden. Die Kurse fallen, weil gerade der Pessimismus am Markt Überhand gewinnt. Pessimismus ist aber ansteckend. Man müsste jetzt also investieren, obwohl man jetzt eigentlich ein mulmiges Gefühl bekommen hat, was den Aktienmarkt betrifft. Außerdem, so könnte man meinen: wenn die Wertpapiere jetzt schon gefallen sind, dann fallen sie vielleicht noch weiter, und dann wäre es doch schlecht zu früh zu kaufen. Also wartet man ab und es wird immer schwerer, zu einer Entscheidung zu kommen.

Daher rate ich, wenn man schon das Investieren auf mehrere Male strecken möchte, sich fixe Termine zu setzen, an denen man, egal was ist, anlegt. Oder natürlich, dass man sowieso gleich alles mit einem Schlag anlegt. Jedenfalls sehe ich keinen Vorteil darin, den Anlagebetrag über mehrere Monate zu verteilen, eher Nachteile und Risiken. Zumal ja noch eines dazukommt. Wenn man in Aktien investiert, dann sollte man sowieso einen eher langfristigen Anlagehorizont mitbringen. Dann sind aber die Einstiegskurse oft weniger wichtig als man denkt. Nehmen wir als Beispiel die Crash-Phase in 2008. Im September war der DAX etwa bei 6200 Punkten. Wer zu diesem Zeitpunkt investierte, hat bis heute eine Rendite von 6,2% p.a. erzielt. Zwei Monate später, im November 2008, war der DAX etwa 20% niedriger. Hätte man zu diesem Zeitpunkt investiert, dann hätte man bis heute 7,8% p.a. Rendite erzielt. Ich gebe zu, dass das schon eine gewisse Differenz ist. Man muss aber bedenken, dass es sich hier um einen Extremfall handelt. Und wenn man das berücksichtigt, letztlich zählt, dass man auch mit einer Rendite von 6,2% p.a. langfristig ein schönes Plus erzielen konnte.

Immer mehr Anleger erkennen die Vorteile des passiven Managements und von ETFs. In der Presse findet man zahlreiche Artikel darüber. Was man dabei wirklich beachten sollte, will ich nachfolgend beschreiben.

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Am 24. Februar 2022 überfielen russische Truppen die Ukraine. Und das, obwohl Russland im Jahre 1994 das sogenannte Budapester Memorandum im Rahmen einer KSZE-Konferenz mit unterschrieben hat. Dafür, dass die Urkaine alle ihre Atomwaffen an Russland abtritt, verpflichtete sich Russland, die ukrainischen Grenzen zu garantieren.

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Ich habe letztens den Artikel „Chancen und Risiken der Anlage in ETFs“ (Autorin: Anke Heinhaus) gelesen. In diesem Artikel wird die günstige Kostenstruktur als Vorteil von ETFs genannt. Allerdings wird auch ein angeblicher Nachteil genannt: ETFs würden, gerade weil sie so kostengünstig sind, zum zocken verleiten. Diese Aussage halte ich für sehr fragwürdig.

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Der Angriff Putins auf die Ukraine ist eine unbeschreibliche Tragödie. Ich persönlich habe es noch vor ein paar Wochen nicht für möglich gehalten, dass Putin diesen Schritt gehen wird. Es ist so unfassbar und traurig, was der Ukraine angetan wird und wie Putin nicht nur die ganze Weltgemeinschaft in Angst und Schrecken versetzt, sondern auch sein eigenes Land in den Ruin führt. Mein Mitgefühl gilt vor allem den Ukrainern, die jetzt um ihre Heimat bangen müssen, ihr Leben und ihr Hab und Gut verlieren, auf der Flucht sind oder heldenhaft ihr Land verteidigen. Mir tut auch das russische Volk leid, das von solch einem Mann belogen und zu Untaten verführt wird. Nach wie vor bin ich ein so unverbesserlicher Optimist, dass ich die Hoffnung nicht aufgebe, dass sich letztlich die Menschlichkeit gegen das Böse durchsetzen wird.

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Wenn ich andere Vermögensberater oder Bankberater höre, dann dreht sich mir regelmäßig der Magen um. Ohne Ende werden vollkommen sinnlose Anglizismen und Fachbegriffe verwendet, die der Kunde in der Regel nicht versteht:

  • „Candlestick-Charts“
  • „KGV“
  • „Lockback-Zertifikate“
  • das Unternehmen hat ein gutes „Ebit“
  • eine „long Position“ eingehen
  • Unternehmen schaffen ihren „Turnaround“
  • eine Aktie ist ein „strong buy“
  • der eine Asset Manager geht „bottom up“ der andere „top down“
  • etc. etc.

Man kann sich fragen, warum diese Berater überhaupt so sprechen. Warum wird eine solche Sprache verwendet, die ein normaler Mensch nicht verstehen kann?

Meine Meinung ist, dass Finanzberater gerne ihre Dienstleistung „mystifizierten“.  Es geht nicht darum, die Kunden so zu informieren, dass sie eigenständig eine rationale Anlageentscheidung treffen können. Vielmehr ist der Zweck einer solchen Sprache, den Kunden einzuschüchtern und ihm seine vermeintliche Unwissenheit klarzumachen. Der Berater hingegen stellt sich als (vermeintlich) wissender Experte dar. Der Anleger soll das Gefühl bekommen, dass er ohne den Berater hoffnungslos verloren wäre.

Letztlich ist das nicht viel anders als das Vorgehen der Priester, Weissager und Vogelschauer in der Antike. Auch diese Herrschaften bedienten sich Rituale und einer unverständlichen Sprache, um den Menschen ein angebliches Wissen vorzuspielen. Letztlich nicht zum Nutzen dieser Menschen, sondern nur zum eigenen Vorteil.

Immerhin, und das scheint man heutzutage immer wieder zu vergessen, leben wir heute ja eigentlich in einem aufgeklärten Zeitalter. Um so merkwürdiger, was man im Bereich Vermögensverwaltung und Geldanlage zu lesen oder zu hören bekommt. Genau betrachtet handelt es sich fast immer um eine Art Aberglauben und um vage Heilsversprechungen.

Sehr vielen Menschen scheint dies gar nicht aufzufallen. Beispielsweise bieten auch Volkshochschulen Kurse in Chart-Analyse an. Menschen besuchen entsprechende Seminare, und auch die Medien sind voller Finanz-Mystizismus.

Tatsächlich werden den Anlegern ein Scheinwissen vorgegaukelt, das nicht existiert, nur um für die eigene Dienstleistung eine fadenscheinige Existenzberechtigung zu konstruieren.

Ich bin ja selbst in der Vermögensverwaltung und Vermögensberatung tätig. Und selbstverständlich glaube ich, dass meine Tätigkeit ihre Berechtigung hat und volkswirtschaftlich sinnvoll ist. Aber die Begründung dazu sollte bitte ehrlich und aufrichtig sein.

Und die beste Begründung ist: die Vermögensverwaltung stellt eine Dienstleistung dar, um dem Anleger etwas abzunehmen, wozu er selbst entweder keine Lust oder keine Zeit hat. Aber selbstverständlich könnte er es auch alleine und ohne fremde Hilfe erledigen (wenn er/sie wollte). Man soll zu den Leuten so ehrlich sein, und zugeben, dass es im Geldanlagebereich kein mysteriöses Spezial- oder Geheimwissen gibt.

Ich denke, dass eine Vermögensverwaltung nicht viel anders ist als viele andere Dienstleistungen auch. Beispielswiese dem Reifenwechsel. Selbstverständlich kann jeder, wenn man nur will, selbst die Reifen seines Autos wechseln. Es gibt aber einige (mich eingeschlossen), die dazu keine Lust haben oder die Zeit haben. Das ist auch in Ordnung so, da wir in einer arbeitsteiligen Gesellschaft leben. Der eine hat sich auf das eine spezialisiert, der andere auf etwas anderes.

Genauso nüchtern und entmystifiziert sollte man, meiner Meinung nach auch eine Vermögensbetreuung auffassen. Als Finanzprofi ist man auf sein Gebiet spezialisiert und kann daher manches effizienter und kostengünstiger umsetzen als der Anleger. Außerdem nimmt der Vermögensverwalter durch seine Dienstleistung dem Privatanleger Arbeit ab.

Das ist so alles schön und gut. Vermögensverwaltung oder Finanzberatung ist aber keine mysteriöse Tätigkeit, die Wunder bewirkt. Beispielsweise kann kein Finanzprofi in die Zukunft schauen, oder mit minimalen Risiken hohe Renditen erzielen, oder stets nur durchgehend hohe Renditen erzielen. Das gibt es einfach nicht. Wer so etwas behauptet, lügt entweder oder er weiß es nicht besser. Und als aufgeklärter Anleger sollte man an so etwas auch nicht glauben.

Wer  solche „Wunder“ erwartet, darf sich nicht wundern, wenn er bzw. sie irgendwann einmal enttäuscht werden wird.