Captura Inhaberschuldverschreibung Serie 45Ein Kunde hat mich die Tage angesprochen. Ein „unabhängiger“ Anlageberater hätte ihm die Inhaberschuldverschreibung der Captura GmbH angeboten. Und zwar mit den Worten, dass das eine „Alternative zu Festgeld“ sei. Die Zeichnungsfrist würde noch bis zum 3. April 2012 laufen. Immerhin verspricht diese Inhaberschuldverschreibung eine Rendite von 7,65 % p.a. bei einer Laufzeit von 180 Tagen.

Hier der Link zu den „Endgültigen Angebotsbedingungen der Captura-Inhaberschuldverschreibung“ vom 29. Februar 2012 (bzw. hier: endgueltige-angebotsbedingungen-der-serie-45b).

Die kurze Laufzeit von einem halben Jahr erinnert wirklich an Festgeld. Auf der anderen Seite war mein Kunde stark verunsichert, was von diesem Angebot zu halten sei.

Der Berater behauptete zudem, dass beim Erwerb dieser Anleihe keinerlei Kosten entstehen würden.

Aber sehen wir uns die Sache einmal genauer an …

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Vor vier Jahren hat mich ein Kunde, Herr A,  angesprochen. Herr A wollte seine Kapitallebensversicherung kündigen und war enttäuscht, dass dieVersicherungsgesellschaft ihm nur etwa 12.000 Euro ausbezahlen wollte. Eingezahlt hatte er mehr. Von diesem Angebot enttäuscht machte er sich auf die Suche nach anderen Möglichkeiten, seinen Versicherungsvertrag zu versilbern. Schließlich stieß er auf ein sogenanntes Zweitmarkt-Angebot:

Eine X-GmbH machte Herrn A das Angebot, ihm die Kapitallebensversicherung für insgesamt 20.000 Euro abzukaufen. Der Haken war nur, dass dieser Gesamtbetrag nicht mit einem Schlag fällig wäre, sondern zunächst nur 6.000 Euro. Den Rest würde die GmbH ihm über zehn Jahre hinweg in Monatsraten auszahlen. Diese Monatsraten begannen mit 50 Euro pro Monat und erhöhten sich nach und nach.

Herr A. fragte mich, was ich von diesem Angebot halten würde…

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Ich erlebe es immer wieder, dass Anleger nicht verstehen, was mit der Garantieverzinsung bei Lebensversicherungen, Rentenversicherungen und Rürup-Verträgen gemeint ist. Naheliegend ist ja, den Garantiezins auf die eingezahlten Einlagen des Kunden zu beziehen. So wie man ja auch bei einem Tagesgeldkonto, sagen wir, 2% auf die eingebrachten Einlagen erhält. Naja, und wenn man beispielsweise 10.000 Euro einzahlt, dann hat man eben nach einem Jahr 10.200 Euro.

Diese simple Logik gilt aber nicht bei Versicherungsprodukten. Was dann natürlich zu Verwirrung führt. Denn hier wird von den Einlagen noch alles Mögliche abgezogen, beispielsweise Provisionen, Risikoanteil und andere Kosten, so dass am Ende ein sogenannter Sparanteil übrigbleibt. Werden zum Beispiel 100 Euro in eine Lebensversicherung eingezahlt, so kann es sein, dass der Sparanteil nur 80 Euro beträgt.

Und nur auf diesen Sparanteil bezieht sich der Garantziezins des Versicherungsproduktes….

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In der Financial Times Deutschland (FTD) habe ich heute einen kurzen Artikel gelesen mit dem Titel: „Imer dem Index nach“. Untertitel: „Die Januar-Rally hat die Analysten überrascht. Deshalb finden sie Aktien plötzlich wieder gut.“  Nachfolgend ein paar Zitate aus diesem Artikel, denn letztlich kann man sich fragen, selche Existenzberechtigung Analysten überhaupt haben  …

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Gestern habe ich folgenden Artikel auf Focus.online gelesen: „Star-Investor Soros geißelt deutsche Inflationsangst„. Darin wird der amerikanische Hedgefonds-Manager George Soros zitiert. Soros sieht aktuell eher die Gefahr einer Deflation als einer Inflation. Das ist deswegen so bemerkenswert, weil die meisten Privatanleger, mit denen ich spreche, meinen, dass sehr hohe Inflationsraten in der näheren Zukunft unausweichlich sind.

Auch ein Großteil der Medien stößt ins selbe Horn: Immer und immer wieder wird das Gespenst der Inflation gesehen. Das ist umso erstaunlicher, als wir aktuell faktisch definitiv keine überbordende Inflation haben. Nach Angaben der Bundesbank (siehe beispielsweise den letzten Monatsbericht Seite 67) liegt die Teuerungsrate akutell um die 3%.

Diese Inflationsangst wird in der Regel unterfüttert mit fehlerhaften „Geldtheorien“. Nachfolgend gehe ich auf diese, aus meiner Sicht, fehlerhaften „Geldtheorien“ kurz ein …

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Der renommierte Yale-Professor Robert Shiller galt immer als Kritiker des Finanzsystems. Insbesondere leugnete er das Dogma, dass die Finanzmärkte effizient seien. Stattdessen hat Prof. Shiller in seinem Buch Irrationaler Überschwang beschrieben, wie sich an den Kapitalmärkten Tendenzen selbst verstärken können. Im Sinne von Rückkoppelungseffekten: Weil die Aktien für ein paar Monate gestiegen sind, kaufen Anleger Aktien, so dass Aktien noch weiter steigen. Und umgekehrt: Weil Aktien eine Zeitlang gefallen sind, verkaufen Anleger Aktien, so dass die Kurse noch weiter fallen.

Darüber habe ich mehr geschrieben in meinem Artikel „Shillers Rückkoppelung lässt grüßen„.

In der Süddeutschen Zeitung wurde heute (25.01.2012) ein Interview mit Robert Shiller veröffentlicht. Darin spricht er u.a. über die Finanzkrise…

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In einem WiWo-Artikel vom 16.01.2012 (Link dorthin) wird eine Sentix-Studie zitiert, wonach die Mehrheit der Anleger düster ins Börsenjahr 2012 blickt. Das ist natürlich kein Wunder. Denn das vergangene Börsenjahr war alles andere als rosig.

Vielleicht erinnert sich der eine oder andere. Anfang 2011 glaubten fast alle Marktteilnehmer, dass die Finanzkrise im Prinzip ausgestanden sei. OK, da gab es noch Griechenland und Portugal. Und auch eine Herabsetzung der Ratings für US-Staatsanleihen lag schon irgendwie in der Luft. Dennoch war die allgemeine Stimmung eher positiv.

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Die  europäischen Staatsschuldenkrise dauert inzwischen schon zwei Jahre. Die Aktienmärkte fahren Achterbahn. Kein Wunder, dass viele Anleger verunsichert sind. Dazu kommt, dass sich derzeit viele sogenannten Experten mit Horrorszenarien überbieten (ein Blick auf die aktuellen Auslagen der Wirtschaftsbücher in den Buchläden kann einem ohne Weiteres die Stimmung  für zwei Tage versauen). Angesichts all diesem Negativen wünschen die Anleger natürlich vor allem eines: Sicherheit. Nichts ist derzeit  mehr Balsam für die Seele, als eine -sichere- Geldanlage. Ja kein Risiko mehr!

Und wozu flüchtet nun die arme geschundene Seele? Naja, zu Gold oder Silber. Waren das nicht schon immer der Inbegriff von Werterhalt und Sicherheit? Geht alles darnieder, so ist das – meint man – der letzte sichere Hafen. Ja, so meint man und die Medien stoßen (fast einhellig) ins selbe Horn. Gold und Silber, ja das sind die „Krisenwährungen“ schelchthin (Was auch immer mit „Krisenwährung“ gemeint sein mag, denn merkwürdigerweise waren weder Gold noch Silber in allen historisch bezeugten Krisen gut funktionierende Währungen – das waren stattdessen beispielsweise Zigaretten, Damenstrümpfe oder ähnliches).

Wer nun in Gold und Silber einen sicheren Hafen suchte, ist mindestens seit heute eines Besseren belehrt worden. Heute (29.12.2011) hat der Goldpreis fast um 4% nachgegeben, und der Silberpreis ist sogar um über 7% gefallen. Angesichts solch hoher Tagesverluste ist es absurd davon zu reden, dass Gold und Silber „sicher“ wären. Die Tatsache ist: Beide Edelmetalle waren und sind äußerst risikoreiche Formen der Geldanlage. Von Sicherheit keine Spur.

Letztes Wochenende (27. November 2011) las ich einen Artikel in der Welt am Sonntag: „“Nichts als Illusionen“ (S. 47). Untertitel: „In der Euro-Schuldenkrise deuten sich radikale Lösungen an. Mit einem Inflationszauber könnte die Europäische Zentralbank die Verbindlichkeiten verschwinden lassen. Doch der Sparer zahlt die Vorstellung.“

Der ganze Artikel malt das Schreckgespenst der Geldentwertung an die Wand. Mir ist aber vor allem die Grafik aufgefallen, die am Ende des WamS-Artikel abgedruckt wurde:

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Hin und wieder werde ich von Anlegern zu Öl-/Gasfonds angesprochen. Dazu kann ich letztlich nichts sagen, es sei denn ich erstelle eine formal-mathematische Analyse des Emissionsprospektes. Inhaltlich konnte ich bisher nicht beurteilen, ob es sich um ein attraktives Geschäftsmodell handelt oder nicht. Ich hatte bislang keine richtige Meinung dazu.

Deswegen fand ich den nachfolgenden Bericht interesant, den mir ein befreundeter Anlageberater geschrieben hat.

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