In der FAZ vom 22. Januar hat Volker Looman (Reutlingen) einen Artikel veröffentlicht. Titel: „Zahlungspläne sind die Grundlage für alle Finanzgeschäfte“. Darin weist Volker Looman darauf hin, dass viele Anleger deswegen Fehlentscheidungen treffen, weil ihnen das Verständnis für Zahlungsströme fehlt. Der Finanzanalytiker aus Reutlingen rechnet das anhand eines konkreten Beispiels vor.

Und zwar soll entschieden werden, ob sich eine fremdfinanzierte, vermietete Immobilie als Geldanlage lohnt oder nicht. So richtig das Vorgehen von Volker Looman im Prinzip finde, so habe ich dennoch ein paar Kritikpunkte…

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2010 war ein sehr durchwachsenes Börsenjahr. Amerikanische und deutsche Aktien beispielsweise gewannen, Kursverluste dagegen gab es bei europäischen Aktienindizes. Im Fokus stand dieses Jahr die sogenannte Euro-Krise.

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Letztens habe ich in der Süddeutschen Zeitung einen Artikel über Bankberater gelesen. Titel: „Schon wieder die Zielvorgabe verfehlt! – Banker mit Burn-out„.

Darin wird beschriegen, unter welche enormen Verkaufsdruck Bankberater stehen. Dieser Druck ist so groß, dass immer mehr Bankberater psychisch krank werden. Das Problem ist folgendes: Auf Vorstandsebene werden Zielvorgaben definiert, die dann auf die Filialen heruntergebrochen werden, bis hin zum einzelnen Bankberater. Der Bankberater hat dann am Ende die Aufgabe, so und so viel von einem bestimmten Anlageprodukt an den Kunden zu bringen – und das vollkommen gleichgültig, ob der Kunde das nun braucht oder nicht. Im Artikel heißt es:

„Wer es nicht mit seinem Gewissen vereinbaren kann, bleibt unter den Zielvorgaben und gerät in einen Strudel wie [der Bankberaterin] Linda Brick. Für sie gibt es eine moralische Grenze: Dem Menschen, der vor ihr sitzt .. will sie kein Produkt untermogeln, das sie selbst nicht kaufen würde …“

Am schockierendsten fand ich jedoch den Schluss:

„Manche Banken arbeiten auch schon an einer Lösung: Sie wollen künftig keine Bankfachkräfte mehr einstellen … Stattdesssen möchten sie Hotelfachleute oder Einzelhandelsverkäufer nehmen, die viel von Service und wenig von der Finanzwelt verstehen. ‚Der hauptgrund dafür ist, dass die in keinen moraischen Konflikt geraten, wei sie gar nicht verstehen, was sie da verkaufen‘ … Je weniger man versteht, desto weniger hinterfragt man. Und wer nicht weiß, was er tut, kann auch nicht darunter leiden.“

Dazu fällt mir auch nichts mehr ein.

Vor etwa zwei Jahren – die Finanzkrise tobte gerade – wurde eine ganz neue Anlageklasse angepriesen: Mikrokredite an die Ärmsten in Entwicklungsländer. Diese Idee, mittels Kleinstkrediten den Ärmsten der Armen zu helfen, geht zurück auf den Wirtschaftsprofessor Muhammad Yunus aus Bangladesch. In den 1970er-Jahren begann er damit und gründete die Garmeen-Bank. Immerhin bekam Muhammad Yunus dafür im Jahre 2006 den Friedensnobelpreis.

Noch vor zwei Jahren wurden Mikrokredit-Finanzierungen angepriesen. Man könne hier Gewinne mit einem guten Gewissen erzielen. Damals schon machte ich darauf aufmerksam, dass sich die Stimmung hier sehr schnell umkehren kann. Aus den „guten“ Kreditgebern, die Kredite geben, um den Ärmsten zu helfen, werden sehr schnell „böse“ Kredithaie, die ihre Geschäfte mit den Ärmsten der Armen machen.  Inzwsichen scheint dieser Umschlag der Gefühle tatsächlich stattgefunden zu haben – zu meiner eigenen Überraschung früher als gedacht …

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Vor ein paar Wochen hatte ich die Gelegenheit, einen Vortrag von Prof. Thomas Knoke zum Thema „Wald als Investment“ zu hören. Prof. Knoke ist Professor an der TU München für das Fachgebiet Waldinventur und nachhaltige Nutzung. Den Vortrag fand ich sehr interessant und aufschlussreich. Im folgenden gebe ich eine kurze Zusammenfassung dieses Vortrages.

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Dieses Wochenende habe ich in der FAZ einen kritischen Artikel von Volker Looman über denkmalgeschützte Immobilien gelesen. Siehe „Denkmäler sind zum Teil fragwürdige Investitionen.“

Denkmalgeschützte Immobilien gelten ja als eines der letzten Steuersparmodelle. Jedes einzelne Mal jedoch, wenn ich ein solches Investitionsangebot genauer überprüft habe, konnte ich Anlegern nur dringend davor abraten. Auch Volker Looman kritisiert, wie vollkommen unrealistisch hier gerechnet wird und welch hohe Abschlussprovisionen mit diesen so vermeintlich lukrativen Denkmälern verbunden sind. Lukrativ sind sie aber wohl nur für einen: den Vermittler.

In der aktuellen Diskussion hört man manchmal solche Behauptungen wie:

  1. dass Staaten ihre Schulden noch nie getilgt hätten, und
  2. dass die Bundesrepublik Deutschland unmöglich ihre Staatsschulden je zurückzahlen könne.

Beide Aussagen halte ich für falsch …

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Ich habe letztens einen Blog-Beitrag darüber veröffentlicht, dass viele Kapitallebensversicherungen vorzeitig gekündigt werden. Ein Leser hat daraufhin auf einem Kommentar darauf hingewiesen, dass man sich tunlichst vor sogenannten Rückkaufsgaunern in Acht nehmen sollte. So manch einer weiß vielleicht nicht, welche Masche ein Rückkaufsgauner verfolgt. Deswegen erkläre ich das kurz mit diesem Beitrag …

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Ich habe eben einen Artikel in FocusMoney-Online gelesen: „Scharfer Gegenwind für Versicherer„. Darin steht, dass in letzter Zeit die Versicherungsgesellschaften immer wieder herbe juristische Niederlagen einstecken mussten. Jüngst hat das Landgericht Stuttgart bestimmte Vertragsklauseln bei Allianz-Verträgen gekippt. Die Richter kritisieren, dass diese Klauseln unklar, unverstänlich und intransparent seien.

Konkret bedeutet dies, dass Verbraucher bei Kündigung ihrer Lebens- und Rentenversicherungen mehr bekommen können als den mageren Rückkaufswert, den die Versicherung freiwillig zahlen. Um dieses Mehr zu bekommen, das ist aber ziemlich klar, kommt ein Anleger im Falle einer Kündigung kaum daran vorbei, auch einen Rechtsanwalt hinzuzuziehen. Denn ohne Weiteres wird eine Versicherung sicher nicht mehr als notwendig bezahlen.

Ich diskutiere ja gerade das Gebührenmodell der Quirin Bank, zum Teil auf diesem Weblog zum Teil auf dem Weblog von Herrn Lochmaier. Auch „Das Investment“ hat diese Diskusstion bereits mit zwei Beiträgen aufgegriffen (Qurin Bank zu teuer? und Quirin-Bank-Beratung versus klassische Provisionsberatung).

Herr Stefan Heine von der Quirin Bank legt in einem Kommentar auf dem Lochmaier-Blog dar, worin er unter anderem den Mehrwert der Quirin Bank sieht:

„Die Gebühren bei Anlagebeträgen von 50 TEUR bis 200 TEUR betragen 1,65% p.a. inklusive Konto- und Depotführung, Vermögensverwaltungsgebühr, laufender Überwachung mit erforderlichen Umschichtungen, Transaktionskosten, fremden Spesen, einem schriftlichem Reporting zum Quartalsende und mit einem persönlichen Ansprechpartner, der unaufgefordert in regelmäßigen Abständen mit dem Kunden Kontakt hält und als ständiger Berater für eine weitergehende Finanzplanung zur Verfügung steht.“

Ich verstehe Herrn Heine hier so, dass das ein Mehrwert ist, den ein herkömmlicher provisionsorientierter Fondsvermittler (nach § 34 c GewO) oder ein Bankangestellter nicht leistet. Der (auf dem Lochmaier-Weblog nachfolgende) Kommentator Marco Habschick antwortet denn auch: „War also wohl doch wieder ein Äpfel-Birnen-Vergleich. So deuchte mir schon…“

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