Meine These ist, dass Crash-Gurus vor allem auch vom Vergessen leben. Was meine ich damit? Nehmen wir den Analysten A an. A macht, sagen wir 10 Vorhersagen. Davon gehen 5 daneben, 5 waren Treffer. Seine Trefferquote beruhte also rein auf Zufall. Das Ansehen dieses Analysten steigt umso mehr, je besser die 5 falschen Prognosen in die Vergessenheit versenken lassen kann.

Nehmen wir beispielsweise an, dass A es nach einem Jahr geschafft hat, dass alle sich nur noch an seine 5 Treffer erinnern können, keiner mehr jedoch an die anderen 5 Fehlprognosen. In diesem Falle hat A die Chance darauf, in der Öffentlichkeit den Status eines „Börsengurus“ zu bekommen.

Dann darf A im Fernsehen auftreten und wird gerne als absoluter Experte interviewt. In der Regel wird A dann vorgestellt als derjenige Experte, der unglaublicherweise fünf Mal exakt die richtigen Prognosen abgegeben hat. Wirklich unfassbar, oder?

Das Beste, was man machen kann, um den Glorienschein eines solchen (angeblichen) Gurus anzukratzen, besteht daran, sich das genau zu notieren, was er einmal gesagt hat. Sich also die Erinnerung zu bewahren. Genau so möchte ich das nachfolgende Video verstehen, in dem die gefeierten Crashgurus Marc Faber und Max Otte im Februar 2009 interviewt werden …

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Aktuell gefunden bei spiegel-online: Hedgefonds-Manager bringt sich bei Festnahme selbst um. Ich habe ja schon ein paar Mal über die K1-Hedgefonds und Helmt Kiener geschrieben. Jetzt gab es einen dramatischen Höhepunkt in diesem traurigen Fall.

Der 72-jährige Dieter F., ein Komplize von Helmut Kiener hat sich bei seiner Festnahme das Leben genommen. So berichtet der spiegel online. Zuvor war er ein paar Woche in Spanien in Haft, bevor er an die deutschen Behörden ausgeliefert werden sollte.

Siehe auch Handelsblatt: K1-Manager begeht Selbstmord

Wer die Börse verfolgt, konnte die letzten Monate als sehr unruhig und nervös erleben. Von einem Tag auf den anderen gab es nicht selten Verluste von -5%. In den Zeitungen konnte man lesen, dass das alles mit Griechenland und der Euro-Krise zu tun hätte.

Ich selbst, muss ich sagen, hatte den Eindruck, dass die Marktteilnehmer schlicht spinnen. Immerhin zeigten alle KOnjunkturindikatoren klar nach oben. Meine persönliche Einschätzung war also eher optimistisch und ich konnte diese stark volatillen Märkte nicht einordnen.

In meinen Total Return-Fonds bin ich dennoch sicherheitshalber aus allzu riskanten Positionen ausgestiegen. Das ist übrigens ein gute Beispiel dafür, wie man als Fondsmanager Entscheidungen aus einer rationalen Strategie heraus trifft, die bisweilen dem eigenen „Bauchgefühl“ diametral entgegengesetzt sind.

Was mich jetzt im Nachhinein doch überrascht hat, ist, dass die Situation im Mai 2010 doch dramatisch schlimmer war. als ich dachte.

Siehe beispielsweise

Mir wurde gestern ein Text vorgelegt, in dem eine Vermögensberaterin ein Rentnerehepaar berät. Das Ehepaar hat 70.000 Euro anzulegen. Nach eigenen Angaben, kann das Ehepaar gut von der Rente leben. Wichtig ist den Anlegern, dass jederzeit Teilbeträge verfügbar sind.

Das Ergebnis der Honorarberaterin finde ich gerade so akzeptabel. Seltsam allerdings finde ich folgendes: Sie betont, dass ihre Empfehlungen vom aktuellen Marktumfeld abhängig sind …

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Ad hoc gemeldet: Über die Quelle „Das Fondstelegramm“ habe ich eben erfahren, dass es erste Urteile im Strafprozess um die Falk Gruppe, einen vormals großen Initiator von geschlossenen Immobilienfonds, gegeben hat: Haftstrafen für die Vorstände Falk, Engels und Suk.

Ich habe letztens die Leserfrage beantwortet zum Thema Hyperinflation und Währungsreform.  (Link dorthin)

Dann gab es noch folgende Leserfragen
* Kann Griechenland (Spanien, Portugal) die EU und damit den EURO wirklich in eine unüberwindbare Krise treiben?
* Staatsschulden und die gängige Aussage “wie können wir das jemals zurückzahlen. Das kann doch nur schief gehen” Herr Michael Grand schreibt sogar von der Möglichkeit “Bargeldabhebungen einzuschränken und Banken zu schließen, damit man nicht in eine andere Währung wechseln kann.” (Buch: Der Staatsbankrott kommt)

Hier meine Antwort auf  diese Fragen…

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Der Weblog-Leser Daniel Bahrdt stellte die folgende Frage:

„Wächst die Geldmenge nun im Einklang mit dem Wirtschaftswachstum, sprich werden laufend neue Kredite aufgenommen? Womit werden die Kreditzinsen getilgt (hierfür muss doch auch Geld “erzeugt” werden)?
Wenn jegliche Geldschöpfung hauptsächlich über Kredite geschieht, dann ist doch ein Crash unvermeidlich? Crash in dem Sinne, dass keine neuen Kredite vergeben werden, da die Kreditgeber davon ausgehen, dass der Kreditnehmer denselben nicht zurückbezahlen kann.“

Nachfolgend meine Antwort hierauf …

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Ich habe am Wochenende den Artikel von Volker Looman gelesen „Banken ziehen Senioren über den Tisch„. Darin beschreibt Looman ein Seinoren-Ehepaar, das bislang Geld in erster Linie in Bundesanleihen angelegt hatte. Diese Ehepaar geht in die Bankfiliale und bittet um eine Anlageberatung, weil ein größerer Geldbetrag neu anzulegen ist und ihnen die aktuell erzielbaren 3% sehr gering erscheinen. Das Ehepaar steht am Ende mit folgenden Anlagevorschlag da:

  1. ein Bausparvertrag soll abgeschlossen werden,
  2. ein Mischfonds sollte gekauft werden,
  3. ein geschlossener Imobilienfonds sollte gezeichnet werden.

Mit Recht kritisiert Volker Looman diesen Anlagevorschlag. Zumal hier offenkundig nicht die Interessen des Rentner-Ehepaars im Vordergrund stehen, sondern die Maximierung der Provisionserträge für die Bank.

Da ich mich in meinem letzten Blog-Beitrag mit dem Thema Beratungsportokoll beschäftigt habe, ist es auch interessant, wie der Bankberater hier korrekterweise ein Beratungsprotokoll hätte erstellen müssen. Das ist nämlich durchaus überraschend, was sich hier der Gesetzgeber ausgedacht hat …

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Am Samstag (6.3.) habe ich in der Süddeutschen Zeitung einen langen Artikel über den Datendieb Hervé Falciani gelesen. Titel: „Alles muss raus“. Autor: Stefan Ulrich.

Darin wird der Lebensweg Falcianis beschireben und wie es dazu kam, dass er als Angestellter der HSBC-Bank in Genf zum wichtigen Informant des französichen Staatsanwalts wurde…

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Kann sich noch jemand an die Monate vor dem Jahreswechsel 1999/2000 erinnern? Damals glaubten viele, dass aufgrund dieses Jahreswechsels so viele Computersysteme verrückt spielen würden, dass wir alle in ein Chaos stürzen würden. Auch andere Weltuntergangsszenarien schwirrten in dieser Zeit durch so manchen Kopf.

Nachfolgend ein paar Gedanken zum Thema Weltuntergang …

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