Achtung beim Verkauf von Kapitallebensversicherungen

Ich habe letztens einen Blog-Beitrag darüber veröffentlicht, dass viele Kapitallebensversicherungen vorzeitig gekündigt werden. Ein Leser hat daraufhin auf einem Kommentar darauf hingewiesen, dass man sich tunlichst vor sogenannten Rückkaufsgaunern in Acht nehmen sollte. So manch einer weiß vielleicht nicht, welche Masche ein Rückkaufsgauner verfolgt. Deswegen erkläre ich das kurz mit diesem Beitrag …

Nehmen wir an, Herr X zahlt seit vielen Jahren in eine Kapitallebensversicherung ein. Er denkt darüber nach, sie zu kündigen, lässt sich also von der Versicherungsgesellschaft den aktuellen Rückkaufswert mitteilen: 20.000 Euro.

Auf Umwegen stößt er auf eine Firma, die Herrn X folgendes Angebot macht:

  1. Herr X tritt die Lebensversicherung an die Firma ab-
  2. Herr X erhält aber keinen einmaligen Verkaufspreis, sondern die Firma zahlt den Verkaufspreis über viele Jahre in Raten ab. Beispielswiese über 10 Jahre eine monatliche Rate in höhe von 250 Euro.

In diesem Beispiel ist die Summe der Raten 30.000 Euro, also deutlich höher als die 20.000 Euro, die Herr X sofort von der Versicherung bekommen würde.

Sehr häufig sind die Angebote auch so gestaltet, dass anfangs die Raten relativ niedrig sind und im Laufe der Zeit ansteigen. Immer kann aber der Anleger den Eindruck bekommen, dass er unterm Strich deutlich besser wegkommt, als wenn er sich den Rückkaufswert der Versicherung auszahlen lässt.

Wo ist hier der Haken?

Die Antwort lautet: Wenn Herr X das Angebot der Firma annimmt, lässt sich die Firma den Rückkaufswert von der Versicherungsgesellschaft auszahlen. Die Raten werden auch höchstwahrscheinlich zunächst gezahlt. Die sehr große Gefahr besteht aber, dass die Firma nach ein paar Jahren in die Insolvenz geht. Die Geschäftsführer dieser Firma haben bis dahin, schön abkassiert, Herr X. wird aber irgendwann in die Röhre schaun.

Natürlich kann man das heute den Geschäftsführern diese Firma nur schwer nachweisen, dass sie dieses Vorgehen planen. Aber ich wäre an der Stelle von Herrn X extrem vorsichtig und würde nicht einfach darauf vertrauen, dass der Ratenplan auch tatsächlich bis zum geplanten Ende durchgehalten wird.

Wenn man eine Kapitallebensversicherung kündigen will, gibt es viel bessere Wege als den hier geschilderten. Man muss aber sehr, sehr genau wissen was man tut.

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