Ich habe gerade eine Diskussion mit dem Buchautor Gerd Kommer (Link dorthin). Gerd Kommers Behauptung ist:
Man kann bei vergangenen Kapitalmarktdaten einen Mittelwert bilden. Und sofern die Zeitreihe möglichst lange ist, liefert dieser Mittelwert eine gute Schätzung für künftige zu erwartende Kapitalmarktrenditen.
Ich hingegen leugne, dass ein solcher Schluss von der Vergangenheit auf die Zukunft zulässig ist. Ich habe in einigen meiner vorigen Beiträgen vor allem zwei Argumente verwendet:
- Gerd Kommers These kann nur Gültigkeit haben, wenn Kapitalmarktrenditen über die Zeit hinweg konstante Wahrscheinlichkeitsverteilungen besitzen. Wenn man sich Marktdaten genau ansieht und statistisch auswertet, so ist es aber ziemlich offensichtlich, dass hier keine über die Zeit konstante Wahrscheinlickeitsverteilung vorliegt (Siehe z.B. hier)
- Wenn man sich konkrete Marktdaten ansieht (wie beispielsweise die Gold-Silber-Ratio oder die alte niederländische VOC-Aktie), dann ist überhaupt nicht ersichtlich, was hier die Berechnung eines Mittelwertes bringen soll.
Vielleicht missversteht mich nun jemand dahingehend, dass ich den Blick in die Vergangenheit für generell abwegig halte. Um es klarzustellen, dass das nicht meine Auffassung ist: nachfolgender Beitrag. Denn ich glaube tatsächlich, dass das Nachdenken über dieVergangenheit für Geldanleger sehr wichtig und hilfreich ist. Nur gibt es, wie ich meine, einen richtigen und einen falschen Umgang mit Vergangenheitsdaten …
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