In der Süddeutschen Zeitung vom 20. Juli ist ein Interview mit dem Psychologen Peter Walschburger abgedruckt. Darin versucht Walschburger Gründe dafür zu finden, warum viele Deutsche jetzt in der Krise auf vermeintlich sichere Anlageformen zurückgreifen. Der Untertitel dieses SZ-Beitrags lautet „Der Psychologe Peter Walschburger erklärt, warum Anleger aus Angst vor hoher Inflation auf Gold und Immobilien setzen.“ Hier eine Passage aus diesem Interview:

SZ: Wieso hängt denn die Liebe zu Edelmetallen mit der Evolution zusammen?

Walschburger: Durch die Krise überlagern verschiedene Stimmungen unser vernunftorientiertes handeln. Sobald wir unter einer solch großen Belastung stehen und starke Angstgefühle aufkommen, gewinnen evolutionär ältere und einfachere Denkstrategien an Einfluss. In der Psychologie spricht man von prärationalem Verhalten. Übertragen auf die Anlagemärkte bedeutet dies: Viele tun entweder das, was in schwierigken Zeiten regelmäßig funktioniert hat – also Gold- oder Sachanlagen kaufen – oder sie kopieren, womit andere Erfolg haben…“

Meiner Meinung nach verwechselt hier Walschburger prärational mit irrational, und zwar aus folgenden Gründen …

Weiterlesen

Ich bin ja immer auf der Suche nach interessanten Geldanlagemöglichkeiten. Und so bin ich auf den Fonds der Wealth Management Capital Holding GmbH (kurz „WealthCap“) gestoßen: der WealthCap Private Equite 12 Balance-Fonds. Was mir auf den ersten Blick gefallen hat, war:

  • Der Anleger investiert hier ein ein breit gestreutes Private-Equity-Portfolio.
  • Die Private Equity-Zielfonds sollen über den Zweitmarkt erworben werden.
  • Eine Garantie zu Gunsten der Anleger durch die UniCredit Bank AG.

Dann ist mir die Tatsache aufgefallen, dass die Private Equity-Zielfonds von Gesellschaften bezogen werden sollen, die selbst zur Unternehmensgruppe des WealthCap gehören. Der Erwerb der Private Equity-Zielfonds wird über einen Optionsvertrag geregelt. Hierbei besteht das Risiko eines Interessenkonfliktes …

Weiterlesen

Seit März 2009 blogge ich. Anfangs nur als Experiment. Inzwischen kann ich mir nicht mehr vorstellen, aufs Bloggen zu verzichten. Das regelmäßige Schreiben von Weblog-Artikel macht mir sehr viel Spaß. Gerne zu aktuellen Finanz- und Geldanlage-Themen, gerne aber auch zu Büchern, die ich gerade gelesen habe oder zu anderen persönlichen Erlebnissen, die ich im Zusamenhang mit meiner Berufstätigkeit gemacht habe.

Außerdem ist das Weblog eine gute Plattform für mich, um mich mit anderen Menschen zu unterhalten bzw. mich Fragen zu stellen.

Aus diesem Grunde habe ich mein Weblog neu gestaltet. Das Ergebnis sehen Sie. Ich hoffe es gefällt Ihnen. Jedenfalls schlage ich ein neues Kapitel in meiner Blogger-Karriere auf. Ich freue mich auf Sie als Leser und noch mehr über Ihre Kommentare oder Fragen.

Ihr Hannes Peterreins

Ich führe ja ständig Gespräche mit Menschen zum Thema Geldanlage. Und schätzungsweise in jedem fünften Gespräch stoße ich auf einen Fall, der eigentlich etwas für einen Rechtsanwalt wäre, der auf Anlegerschutz spezialisiert ist.

Ich persönlich finde dies ziemlich traurig. Aber so ist es nun mal. Anleger werden unglaublich häufig falsch beraten oder in riskante Anlageformen hineingehetzt, die der Anlageberater als „sicher“ tituliert hatte.

Noch trauriger finde ich es allerdings, wenn so mancher, der sich den Anlegerschutz groß auf die Fahne geschrieben hat, selbst wiederum nur ein Abzocker ist. Und in diese Richtung scheint eine aktuelle Studie zu gehen. So ist das jedenfalls beispielsweise in einem Artikel der Wirtschaftswoche zu lesen. „Anlegerschützer zwischen Dichtung und Wahrheit „.

Unten in diesem Beitrag beschreibe ich auch kurz, wie man für guten Anlegerschutz sorgen kann …

Weiterlesen

Ich höre in letzter Zeit immer wieder, dass Kapitalmarktrognosen und Geldanlage derzeit besonders schwierig sind. Häufig mit dem Unterton, dass es früher einfacher war. Beispielsweise habe ich heute in der Süddeutschen Zeitung auf S. 25) folgendes gelesen:

„Die Orientierungslosigkeit [an den Börsen] mag erstaunen, erwartet man von den Börsianern doch, dass sie wissen, wo es langgeht. An den Aktienmärkten wird die Zukunft gehandelt, heißt es immer. Doch was diese zukunft bietet, ist seit dem Kollaps der Weltwirtschaft und den beispiellosen Rettungsversuchen der Regierungen ungewiss.“

Ein wenig muss ich mich über solche Zeilen wundern. Die Zukunft ist schon immer ungewiss gewesen…

Weiterlesen

Heute habe ich einen sehr guten Artikel in der Süddeutschen Zeitung gelesen. Titel: „Armageddon bleibt aus – Warum die Deutschen um den Euro kämpfen sollten“. Autor: Alexander Hagelüken. Nachfolgend ein paar Zitate hieraus…

Weiterlesen

Paul Nolte ist Historiker und kritisierte in seiner Schrift „Generation Reform“, dass es in Deutschland eine breite und wachsende Unterschicht gebe. Am 28. Mai 2010 erschien in der Süddeutschen Zeitung ein Interview mit ihm.

Ein paar Ausschnitte daraus fand ich sehr interessant. Denn sie scheinen eine These zu unterstützen, die ich in meinen vorhergehenden Weblog-Artikeln geäußert habe…

Weiterlesen

Jeder von uns kennt die Situation: Man sieht von der Ferne eine Person, die man zu kennen glaubt. Man nähert sich und will schon zur Begrüßung ansetzen: „Hallo, … lange nicht mehr gesehen.“ – Da erkennt man im letzten Augenblick, dass es sich doch um eine andere Person handelt, die man gar nicht kennt.

Anders formuliert: Es hatte den Anschein, eine bekannte Person wiederzusehen. Die Realität aber war eine andere. Oder noch mal anders formuliert: Wir erleben immer wieder den Unterschied zwischen Schein und Sein.

Etwas scheint zu sein, heißt: Wir glauben, etwas sei wirklich, tatsächlich – quasi näher besehen – aber ist unser Glaube falsch. Sehr häufig haben wir dann so etwas wie ein „Aha“-Erlebnis, wenn wir unseren Irrtum erkannt haben. „Aha, es ist doch anders, als ich anfangs meinte!“

Dieses Phännmen von Schein uns Sein, Anschein und Wirklichkeit, Täuschung und Erkenntnis ist absolut alltäglich und allgegenwärtig. Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass dieses Phänomen auch im Bereich Finanzen und Geldanlage vorkommt.

Gerade momentan habe ich den Eindruck, dass dieses Phänomen an den Kapitalmärkten besonders stark ausgeprägt ist …

Weiterlesen

Vielleicht erinnert sich noch der eine oder andere an die Monate nach dem 11. September 2001. Damals herrschte eine große Terror-Angst um nicht zu sagen eine Terror-Hysterie. Wenn ein Flugzeug nur ein bisschen von der Bahn abkam, herrschte bereits blanke Panik. Viele Menschen werteten auch nur kleinste Anzeichen als große Terror-Gefahr.

So ähnlich ist das heute mit Lehman und der Finanzkrise. In Folge der Lehman-Pleite werden viele Menschen schon bei den kleinsten Anzeichen eines „Zweiten Lehman“ nervös, geradezu panisch. Griechenland scheint manchen ein solches zweites, europäisches Lehman zu sein. Nachfolgend nenne ich ein paar Unterschiede…

Weiterlesen

Derzeit kann man Schlagzeilen lesen wie „Unsere Währung ist in Gefahr“ oder „Der Euro vor dem Aus“. Dahinter steckt natürlich die Griechenland-Krise bzw. die Befürchtung, dass noch weitere europäische Staaten, wie beispielsweise Portugal, Spanien, Italien oder Irland als nächstes dran sind. All diese Länder weisen eine hohe Staatsverschuldung auf.

Dennoch kann man sich – nüchtern betrachtet – die Frage stellen, warum eine hohe Staatsverschuldung bzw. vielleicht sogar ein Staatsbankrott eines Euro-Mitgliedstaates den Euro gefährden soll. Wie hängt das eine mit dem anderen zusammen?

Weiterlesen