Discountzertifikate sind eine interessante Alternative

Wenn jemand zu mir kommt und sein Geld ganz sicher angelegt haben möchte, dann kann ich nur zu Tagegeld oder kurzlaufendem Festgeld raten (nicht länger als ein Jahr). Allerdings erhält man hier derzeit nur wenig Zinsen. In der Spitze um die 2 Prozent.

Wem das zu wenig ist, muss klar sein, dass ein Mehr an Rendite immer auch ein Mehr an Risiko bedeutet. Anders geht es leider nicht. Auch wenn einem manche unseriöse Berater etwas anderes vorgaukeln wollen.

Hier halte ich Discountzertifikate für eine durchaus interessante Alternative. Sofern man sich natürlich dessen bewusst ist, dass Discountzertifikate mit höheren Risiken verbunden sind als Fest- oder Tagesgeld. Neben dem Emittentenrisiko hat man nämlich auch ein höheres sog. Marktrisiko. Das Risiko ist hier allerdings deutlich niedriger als beispielsweise bei Aktien.

Nachfolgend eine kurze Beschreibung eines Discountzertifikates und was man dabei beachten sollte…

Funktionsweise eines Discountzertifikats

Zum Stichtag 04.08.10 gab es ein Discountzertifikat auf den DAX, das bis 16.09.2011 läuft. Die Wertpapierkennnummer ist SG1Q7G und der Emittent ist die Societé Generale. Der maximale Ertrag, den man mit diesem Zertifikat zu diesem Zeitpunkt erzielen konnte, liegt bei 5,1% p.a. mit einem Risikopuffer von 24%.
Das heißt: Wenn der DAX bis September 2011 um 24% fällt, nämlich auf den Stand von 5.000 Punkten, dann liegt das Zertifikat bei plus/minus Null.

Fällt der DAX noch weiter, so ist der Verlust im Zertifikat immer um den Risikopuffer gemindert. Fällt der Index zum Beispiel um 30%, so macht das Zertifikat einen Verlust von 6%. Fällt der Index weniger als 24% bis zum Laufzeitende, so wird das Zertifikat in der Gewinnzone sein. Fällt der DAX beispielsweise um 10%, so wird das Discountzertifikat einen Gewinn von 5,1% p.a. erzielt haben.

Bei steigendem, gleichbleibendem oder geringfügig fallendem DAX bekommt der Anleger die maximale Rendite von 5,1%.

Risiken von Discountzertifikaten

Folgende wichtigen Risiken gibt es bei Discountzertifikaten:

  • Emittentenrisiko: Sollte bei dem obigen Beispiel die Societé Generale bis September 2011 pleite gehen, dann besteht die Gefahr eines Totalverlustes.
  • Marktrisiko: Bei einem Discountzertifikat wird börsentäglich ein Preis gestellt. Dieser Preis geht tendenziell nach unten, wenn der DAX fällt. Fällt der DAX zwischenzeitlich sehr stark, dann kann man auch mit einem Discountzertifikate in Minus geraten.

Klar ist aber auch, dass Discountzertifikate deutlich weniger riskant sind als reine Aktieninvestments.

Risikomanagement

Da Discountzertifikate mit Risiken behaftet sind, rate ich immer zu sog. Stop-Loss-Limits. Dabei fixiert man eine Verlustschwelle nach unten und steigt automatisch aus, wenn diese durchschritten wird. Auf diese Weise begrenzt man seine Verluste.

Da es bei Discountzertifikaten ja auch ein Emittentenrisiko gibt, sollte man hier nicht alles auf eine Karte setzten. Vielmehr sollte man darauf achten, sich mehrere Discountzertifikate verschiedener Emittenten ins Depot zu legen.

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