Herr A. kam vor ein paar Wochen zu mir mit der Frage, ob sich für ihn der Abschluss einer Rürup-Rente lohnen würde. Herr A. ist 44 Jahre alt und verdient als Selbständiger sehr gut.
Ein Versicherungsvertreter hat ihm ein Angebot für einen Rürup-Vertrag gemacht. Der Jahresbeitrag soll danach 10.000 Euro betragen und ab seinem 65. Lebensjahr (also ab 2031) wird er eine lebenslange Monatsrente ausgezahlt bekommen. Garantiert ist eine Monatsrente in Höhe von 1.152 Euro.
Mit Überschussbeteiligung hält der Versicherungsvertreter eine Monatsrente von 1456 Euro für wahrscheinlich. Im Angebot steht neben dieser prospektierten Monatsrente: „bei einer Wertentwicklung des Investmentvermögens von 4,00%“.
Besonders attraktiv erscheinen Herrn A. die Steuersparmöglichkeiten, die mit einem Rürup-Vertrag verbunden sind. Wenn er in 2010 tatsächlich 10.000 Euro in eine Rürup-Versicherung einzahlt, kann er davon 70% (also 7.000 Euro) von seinem steuerpflichtigen Einkommen abziehen. Da sein Steuersatz 42 % ist, bedeutet das für ihn eine Steuerersparnis in Höhe von 2.940 Euro.
Wenn er also 10.000 Euro einzahlt, bekommt quasi sofort vom Staat 2940 Euro. Das entspricht, so denkt Herr A., einer Rendite von 29,4 % aus dem Stand. Rürop muss sich doch einfach, so meint Herr A., für ihn lohnen. Er will deswegen schon unterschreiben. In letzter Sekunde jedoch bremst ihn seine Frau, die ihn auffordert, das Ganze noch einmal von dritter Seite nachrechnen zu lassen. So kommt Herr A. zu mir…
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