Vermögensverwaltung angesichts der Griechenland-Krise

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Tsipras und Co. haben eine dramatische Wende in der Griechenland-Staatsschuldenkrise eingeleitet. Wir können alle gespannt sein, wie es hier weitergeht. Ein Happy End – für Griechenland – scheint immer unwahrscheinlicher.

Die Börsenkurse sind am Montag (29. Juni) um etwa 3-4 % gefallen. Nicht wenige wundern sich angesichts dieser eher moderaten Verluste. So mancher hat einen veritablen Aktiencrash vorhergesagt. Der ist bislang definitiv ausgeblieben.

Ich vermute, dass viele Anleger die Bedeutung Griechenlands richtig einschätzen. Politisch ist das Ganze natürlich unschön und ein Rückschlag für Europa. Wirtschaftlich ist Griechenland hingegen ziemlich unwichtig.

Bei Griechenland geht es um Staatsschulden in Höhe von etwa über 300 Mrd Euro. Man erinnere sich, dass die Bilanzsumme von Lehman Brothers bei der Pleite ungefähr 750 Mrd Euro betrug, also mehr als doppelt so viel wie die griechischen Schulden.

Außerdem war Lehman Brothers mit der gesamten Bankenwelt stark vernetzt. Griechenland ist derzeit, was seine Staatsschulden betrifft, in erster Linie von den drei Institutionen (IWF, EZB und EU) abhängig.

Deutschlands Exporte gehen beispielsweise nur mit unter 0,5% nach Griechenland. Was die Bevölkerungsgröße betrifft, ist Griechenland ein wenig größer als Baden-Würtemberg.

Nicht wenige haben mit einem regelrechten Börsencrash gerechnet. Der ist bislang ausgeblieben. Dennoch stellt sich die Frage, wie man angesichts solcher Krisensituationen am besten sein Geld anlegt, bzw. was man im Rahmen einer Vermögensverwaltung vernünftigerweise tut?

 Vermögensverwaltung mit Stop-Loss-Limits

Eine Möglichkeit besteht darin, sich Stop-Loss-Limits zu setzen. Das macht meiner Meinung nach keinen Sinn mit Bezug auf Aktien, denn diese sind sehr schwankungsreich. Und die Gefahr, dass man hier „ausgetoppt“ wird ist zu groß. Stop-Loss-Limits halte ich aber für sehr sinnvoll, wenn man beispielsweise Anleihen oder Discountzertifikate einsetzt.

Insgesamt passt eine Vermögensverwaltung mit Stop-Loss-Limits, meiner Meinung nach, eher zu einem mittelfristigen Anlagehorizont des Anlegers von 3-5 Jahren. Wer hingegen langfristig in den Aktienmarkt investieren will, sollte in der Lage sein, kurzfristige Abschwünge auszusitzen.

ETF-Vermögensverwaltung mit Rebalancing

Ich halte viel von einer Vermögensverwaltung auf Basis von ETFs (Indexfonds). Hierbei legte man sich Soll-Quoten für verschiedenen Anlageklassen fest. In regelmäßigen Zeitabständen vergleicht man die Ist-Quoten mit den Soll-Quoten und nimmt eventuell Anpassungen vor.

Dies führt zu einem strikt antizyklischen Investieren. Als beispielsweise vor ein paar Wochen bereits die Aktienkurse gefallen sind, habe ich im Rahmen dieser Vermögensverwaltung (München) Aktien-ETFs nachgekauft. Dann sind die Börsenkurse am Montag, 22. Juni, mit +4% stark gestiegen, – und ich habe Aktien-ETFs wieder verkauft. Und das natürlich mit einer Art Trading-Gewinn.

Danach sind die Aktien wieder gefallen, so dass ich wieder auf der Käuferseite stehe. Ziehen die Kurse wieder an, werde ich wieder Aktien-ETFs verkaufen.

Es ist auf der Hand liegend, dass man auf diese Weise eine Vermögensverwaltung hat, die gute Renditen erwirtschaftet. Allerdings braucht man gute Nerven und Selbstdisziplin. Denn es ist nur allzu menschlich, immer der Herde folgen zu wollen. Immer gegen den Strom zu schwimmen ist psychologisch hingegen sehr schwierig.

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