Schlagwortarchiv für: Prognosen
Heute (5. Juni 2009) war ein Interview mit Finanzprofessor Martin Weber in der SZ. Der Beitrag hat die Überschrift „Männer meinen immer, sie seien besser als der Markt.“
Vieles, was Prof. Weber darin sgt, betätigt meine Behauptung, dass vernünftiges Anlegen nichts mit der aktuellen Börsensituation zu tun hat…
Heute stand in der Süddeutschen Zeitung auf Seite 26 ein Artikel, in dem der Chefanalyst der Bremer Landesbank, Folker Hellmeyer, zitiert wird mit den Worten:
„Überraschend gute Konjunkturdaten sind der treibende Faktor an der Börse. Die taumelnde Weltwirtschaft stabilisiert sich schneller, als die meisten Wirtschaftswissenschaftler und Marktteilnehmer vermutet haben…“
Vor ziemlich genau einem Jahr war ich auf einer Veranstaltung, bei die Top-Volkswirte Deutschlands über die kommende Konjunturentwicklung Vorträge hielten. Gerade im Nachhinein ist für mich diese Veranstaltung sehr interessant gewesen …
Kaum ein Thema bewegt die Gemüter mehr als das Thema Energie. Heute (18.05.09) habe ich einen Vortrag von Frau Dr. Karin Kneissl besucht. Sie ist eine anerkannte Expertin, publiziert regelmäßig zu Energiefragen und hat das Buch „Der Energiepoker“ geschrieben.
Als Vermögensberater und Fondsmanager interessiert mich natürlich vor allem eine Frage: Wohin wird sich der Ölpreis entwickeln? …
In dem Buch von Rene Zeyer „Bank, Banker, Bankrott – Storys aus der Welt der Abzocker“ habe ich eben gelesen:
„Eine Analystenprognose ist ungefähr so sinnvoll, wie einen Affen zu beschäftigen, der würfelt. Schafft der zweimal hintereinander eine Sechs, dann ist das ein strong buy. Können Sie mir folgen?“
Das Buch finde ich im übrigen nicht wirklich lesenswert. Viele Wiederholungen und ein wenig überzeichnet. Sehr häufig telefoniert beispielsweise irgendein Kundenberater einer Schweizer Großbank mit irgendeinem Kunden. Und jedes Mal im selben, fast unerträglichen Stil, den ich mir selbst bei einer Großbank ihren Kunden gegenüber kaum vorstellen kann.
Banker werden durchweg als gierig, borniert, egomanisch dargestellt, nur fixiert auf ihren Bonus. Ihr größtes Problem, so stellt es der Autor dar, sei ausschließlich, wie sie ihr unrechtmäßig erworbenes Salär mit teuren Autos und anderen Luxusartikeln zum Fenster rauswerfen. Mag sein, dass es hier ein Körnchen Wahrheit gibt. Mir erscheint es aber auf eine schon fast unerträgliche Weise überzeichnet.
Der größte Teil des Buches hat den Charakter eines Romans. Nur das letzte Kapitel ist eine Art Analyse der aktuellen Finanzkrise. Auch diese Analyse kann ich nicht teilen. Ein zu einfaches Erklärungsschema. Die Realität ist leider viel vielschichtiger.
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