Was man bei Solarinvestments beachten sollte

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Ich habe eben einen Artikel im Handelsblatt gelesen mit dem Titel „Grünes Investment: Das Risiko von Solarinvestitionen„.

In dem Artikel steht unter anderem, was man bei einem Solarfonds beachten sollte…

Das Handelsblatt nennt drei Kriterien:

  1. Erfahrungen des Emissionshauses bzw. des Projektleiters mit Solarprojekten (Vorsicht bei Neulingen!).
  2. Der Solarpark sollte nach Möglichkeit von ein bis zwei Jahre problemlos Strom produziert haben.
  3. Wer in einen geschlossenen Solarfonds investiert, sollte das investierte Geld über mindestens 10 Jahre nicht benötigen, da Solarfonds immer langfristige Investments sind.

Den ersten Punkt kann ich nachvollziehen. Andererseits muss jeder irgendwann einmal angefangen haben. Wenn man prinzipiell Neulingen keine Chance gibt, dann wird es nie Veränderungen bei den Emittenten geben.

Außerdem muss sich vielleicht gerade ein Neuling mit einem besonders attraktiven Angebot erst einmal ins Spiel bringen, während sich ein alteingesessenes Emissionshaus möglicherweise auf seinen Lorbeeren ausruht.

Der zweite Punkt erscheint mir sehr fragwürdig. Nehmen wir an X besitzt einen Solarpark, der einwandfrei über mehrere Jahre gute Erträge gebracht hat. Aus welchem Grunde sollte X denn diesen Solarpark verkaufen? Und wenn er ein solch gutes Projekt verkauft, dann sicher nur für entsprechend hohe Preise. Umso geringer aber die Chance des Anlegers auf hohe Gewinne. Bestenfalls werden hier mitteläßige Gewinne für den Anleger drin sein. Sehr gut möglich ist aber auch, dass der Verkäufer etwas Negatives über das Projekt weiß, das allen anderen noch nicht so klar ist, so dass er aus diesem Grunde verkaufen will.

Bei einem Gebrauchtwagen kann man sich den Motor ansehen, einmal Probefahren und nach Roststellen suchen. Ich glaube nicht, dass ein normaler Anleger so etwas bei einem „gebrauchten“ Solarpark kann.

Der dritte Punkt stimmt natürlich zu 100 Prozent. Jeder, der in einen Solarfonds investiert, sollte sich darüber im Klaren sein, dass es sich um eine langfristige, unternehmerische Beteiligung handelt. An sein Geld kommt man über viele Jahre nicht heran, bzw. höchstens über den Zweitmarkt, was aber dann in der Regel mit hohen Preisabschlägen verbunden ist.

Interessant für mich ist, was der Handelsblatt-Artikel vergisst zu erwähnen: Die hohe Bedeutung des Kosten.

Bei geschlossenen Solarfonds fallen sehr häufig hohe Anfangskosten an, sowie hohe laufende Kosten. So etwas kann man durchrechnen anhand der Angaben, die im Emissionsprospekt stehen. Wenn dabei beispielsweise herauskommt, dass die Solaranlage mindestens einen Ertrag von 4% pro Jahr bringen muss, allein damit alle Kosten eingespielt sind und der Investor somit auf plus/minus Null kommt, dann kann man sich schon fragen, ob ein solches Investment wirklich eine clevere Entscheidung ist.

Meine Erfahrung ist, dass sich die meisten Anleger durch die netten Hochglanzprospekte und die Worte der sog. Anlageberater einlullen lassen. Sie vergessen, dass man bei einem Investment immer und unbedingt mit spitzen Bleistift nachrechnen sollte. Und das gilt insbesondere für Mode-Investments.

Und genau das sind Solarfonds derzeit: Mode-Investments. Das hört sich so gut und edel an, so klar einem aktuellen Trend folgend. Die Anleger übersehen dabei, dass Investments, die sich gerade gut verkaufen lassen, fast immer diejenigen Investments sind, die einen Anleger enttäuschen werden. Das hat man schon oft genug erleben können.

Es gab einmal die „Mode“, in Ost-Immobilien zu investieren. Die hohen steuerlichen Vorteile sollten diese Anlageformen angeblich zu todsicheren Renditebringern machen. Fast jeder, der sich darauf eingelassen hat, hat sehr viel Geld verloren. Auch Medienfonds waren einmal Mode-Investments. Heute redet niemand mehr davon. Auch mit Windkraft-Fonds haben Anleger schon einige Enttäuschungen erleben dürfen. Etc. etc.

Auf ein sehr wichtiges Risiko von geschlossenen Solarfonds weist der Handelsblatt-Artikel erfreulicherweise hin:

„… noch immer sind staatliche Förderungen Voraussetzungen dafür, dass mit der Energie aus der Sonne Gewinne erzielt werden.“

Ist es da nicht ratsamer, nach Anlageformen zu suchen, deren Kostenbelastung erstens deutlich niedriger sind, und deren Erfolg oder Misserfolg zweitens nicht in einem so hohem Maße vom Staat abhängen wie bei Solarfonds?

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