InvestorsInside und die FIHM AG (vormals SHB AG)
Ich hatte schon einmal über den SHB Renditefonds 6 geschrieben. Auf diesen Fonds wurde ich dadurch aufmerksam, dass der Blogger Lars Röhrig über den SHB Renditefonds 6 einen Beitrag in seinem Weblog InvestorsInside geschrieben hat und (nach eigener Aussage) prompt eine Abmahnung von der SHB AG erhielt.
Ich habe mir daraufhin den Emissionsprospekt des SHB Renditefonds 6 genauer angesehen und bin zu folgendem Fazit gelangt:
- Die Fremdkapitalquote des Fonds liegt gemäß Planung zum 31.12.2010 bei 64,3% (S. 85 des Propektes).
- Wegen der im Prospekt genannten Kosten müssen die Anlageobjekte im Fonds eine geschätzte Rendite von mindestens 3,5% erzielen, alleine damit der Anleger mit plus/minus Null aus der Sache wieder herauskommt.
In einem neuen Beitrag (vom 21. August 2010) schreibt Lars Röhrig in seinem Weblog InvestorsInside, dass er sich „einer wahren Flut von Abmahnungen und einstweiligen Verfügungen“ ausgesetzt sieht. Die SHB AG hat sich übrigens inzwichen in FIHM AG umbenannt. Der aktuelle Vorstand der FIHM AG sind Achim Pfeffer und Alexander Kames. Vorstände der SHB Innovative Fondskonzepte AG waren unter anderem Florian Schuh und Joachim Hiller. Beide sind oder waren Geschäftsführer der AFD GmbH.
Ich hatte mir auch einen Vorgängerfonds zum SHB Renditefonds 6 angesehen, den SHB BusinessPark Stuttgart-Fonds. Der Prospekt war mir aber so schwer verständlich, dass es für mich extrem schwierig ist, über diesen Fonds ein fundiertes Urteil abzugeben. Ich interessiere mich ja insbesondere immer dafür, welche Rendite die Fondsobjekte mindestens erzielen müssen, damit der Fonds – nach Kosten – eine Rendite von plus/minus Null erzielt. Eine solche Zahl konnte ich auf der Grundlage des Emissionsprospekts nicht zuverlässig berechnen.
Ich rate jedem Privatanleger, der in den SHB BusinessPark Stuttgart investiert hat, sich diese Zahl einmal von seinem Anlageberater, der ihm diesen Fonds vermittelt hat, vorrechnen zu lassen.
Interessant sind auch folgende Weblogs und Internet-Seiten:
- akte-heinz-gerlach.info
- sharewise.com
- wallstreet-online.de
Es kam wie es kommen musste…Die Berichterstattung um den S+K Immobilienskandal, in dem einer Gruppen von Leuten gewerbsmäßiger Betrug von Anlegern in großem Stil vorgeworfen wird, darf man an der ein oder anderen Stelle doch etwas merkwürdig finden. Fast schon gewinnt man den Eindruck dass die SHB AG, jetzt FIHM AG und seit drei Tagen insolvent, hier in eine Art Opferrolle gepresst werden soll. Dabei ist ist es seit Jahren bekannt dass die Initatoren dieser Fonds durch überhöhte Gebühren (sogenannte weiche Kosten) und Mißwirtschaft der Immobilienobjekte viele tausend Anleger um Ihr Erspartes gebracht haben.
Im Fall SHB wurde das Spiel sogar soweit getrieben dass die Vermittlung der Fondsanleger für die SHB Fonds überwiegend durch einen hausinternen Vertrieb der beiden Herren Joachim Hiller und Florian Schuh, der AFD GmbH erfolgte. Somit konnte man doppelt verdienen, denn die beiden Herren waren zudem die Initiatoren der SHB Fonds Innovative Fondskonzepte. Diese Vertriebsstruktur ist auch heute noch genauso aktiv wie damals, nur das sich die vertriebenen Produkte geändert haben. Heute wird beispielsweise über die IVAG der IFK Deutschland Fonds 1 und 2 verkauft.
Schuh, Hiller und ein Herr Baron (SHB) haben damals die ersten drei SHB Fonds aufgelegt bevor sie dann die Firma gewinnbringend an die Börse gebracht haben. Damals zum Emissionskurs von knapp 8,- Euro je Aktie. […]. Letztlich wurde die Aktie zum Pennystock und irgendwann wieder von der Börse genommen. Auch hier also wieder das typische Muster: „Nach mir die Sintflut“ und viele tausend Aktionäre erlitten einen Totalverlust.
Schuh Hiller und Baron haben damals auch bei der Emission Ihrer Fonds die cleveren unterschiedlichen Einzahlungsmethoden entwickelt, und sich damit gebrüstet die einzigen zu sein die so etwas in Deutschland anbieten. […]. Durch einen nie versiegenden Strom von monatlichen Spareinlagen war es möglich die anderen Forderungen von Fondsanlegeren bequem daraus zu befriedigen, sodass eine Schieflache des Fonds zunächst niemandem auffallen konnte.
[…]
Die Firma SHB, die FIHM und alle hier genannten Personen sind sicherlich keine Opfer sondern die eigentlichen Täter, die nun versuchen den S+K Skandal für sich zu nutzen um ungeschoren aus der Sache rauszukommen. Nicht dass eine Verurteilung der Verantwortlichen den geprellten Anlegern noch etwas bringen würde, die – vielleicht auch zu gutgläubig – ihr Geld in solche dubiosen Fonds gesteckt haben…Aber es weckt in mir zumindest die Hoffnung darauf dass nicht noch mehr Menschen ins Unglück gestürzt werden können. Günther S.