Letztens habe ich in der Süddeutschen Zeitung einen Artikel über Bankberater gelesen. Titel: „Schon wieder die Zielvorgabe verfehlt! – Banker mit Burn-out„.
Darin wird beschriegen, unter welche enormen Verkaufsdruck Bankberater stehen. Dieser Druck ist so groß, dass immer mehr Bankberater psychisch krank werden. Das Problem ist folgendes: Auf Vorstandsebene werden Zielvorgaben definiert, die dann auf die Filialen heruntergebrochen werden, bis hin zum einzelnen Bankberater. Der Bankberater hat dann am Ende die Aufgabe, so und so viel von einem bestimmten Anlageprodukt an den Kunden zu bringen – und das vollkommen gleichgültig, ob der Kunde das nun braucht oder nicht. Im Artikel heißt es:
„Wer es nicht mit seinem Gewissen vereinbaren kann, bleibt unter den Zielvorgaben und gerät in einen Strudel wie [der Bankberaterin] Linda Brick. Für sie gibt es eine moralische Grenze: Dem Menschen, der vor ihr sitzt .. will sie kein Produkt untermogeln, das sie selbst nicht kaufen würde …“
Am schockierendsten fand ich jedoch den Schluss:
„Manche Banken arbeiten auch schon an einer Lösung: Sie wollen künftig keine Bankfachkräfte mehr einstellen … Stattdesssen möchten sie Hotelfachleute oder Einzelhandelsverkäufer nehmen, die viel von Service und wenig von der Finanzwelt verstehen. ‚Der hauptgrund dafür ist, dass die in keinen moraischen Konflikt geraten, wei sie gar nicht verstehen, was sie da verkaufen‘ … Je weniger man versteht, desto weniger hinterfragt man. Und wer nicht weiß, was er tut, kann auch nicht darunter leiden.“
Dazu fällt mir auch nichts mehr ein.
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