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Letztens habe ich in der Süddeutschen Zeitung einen Artikel über Bankberater gelesen. Titel: „Schon wieder die Zielvorgabe verfehlt! – Banker mit Burn-out„.

Darin wird beschriegen, unter welche enormen Verkaufsdruck Bankberater stehen. Dieser Druck ist so groß, dass immer mehr Bankberater psychisch krank werden. Das Problem ist folgendes: Auf Vorstandsebene werden Zielvorgaben definiert, die dann auf die Filialen heruntergebrochen werden, bis hin zum einzelnen Bankberater. Der Bankberater hat dann am Ende die Aufgabe, so und so viel von einem bestimmten Anlageprodukt an den Kunden zu bringen – und das vollkommen gleichgültig, ob der Kunde das nun braucht oder nicht. Im Artikel heißt es:

„Wer es nicht mit seinem Gewissen vereinbaren kann, bleibt unter den Zielvorgaben und gerät in einen Strudel wie [der Bankberaterin] Linda Brick. Für sie gibt es eine moralische Grenze: Dem Menschen, der vor ihr sitzt .. will sie kein Produkt untermogeln, das sie selbst nicht kaufen würde …“

Am schockierendsten fand ich jedoch den Schluss:

„Manche Banken arbeiten auch schon an einer Lösung: Sie wollen künftig keine Bankfachkräfte mehr einstellen … Stattdesssen möchten sie Hotelfachleute oder Einzelhandelsverkäufer nehmen, die viel von Service und wenig von der Finanzwelt verstehen. ‚Der hauptgrund dafür ist, dass die in keinen moraischen Konflikt geraten, wei sie gar nicht verstehen, was sie da verkaufen‘ … Je weniger man versteht, desto weniger hinterfragt man. Und wer nicht weiß, was er tut, kann auch nicht darunter leiden.“

Dazu fällt mir auch nichts mehr ein.

Eigentlich können sie einem langsam leid tun. Ständig werden Bankberater getestet. Erst Anfang der Woche wurde das Ergebnis des Finanztests veröffentlicht. Der Finanztest bemängelte unter anderem die schlechte Umsetzung gesetzlicher Vorschriften, wie das Erstellen eines Beratungsprotokolls und das Einholen wichtiger Kundendaten. (Ich habe hier darüber berichtet)

Gestern kam nun auch die Zeitschrift Capital mit einem eigenen Testergebnis heraus. Diesmal wurden Test-Anleger losgeschickt, denen es vorgeblich darum ging ihr Geld inflationssicher anzulegen …

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Die Banken scheinen derzeit halbjährlich von der Stiftung Warentest getestet zu werden, was die Güte ihrer Anlageberatung betrifft. Gestern ist wieder das Ergebnis eines Tests veröffentlicht worden:

  • 146 Beratungsgespräche in verschiedensten Bankfilialen wurden geführt.
  • Von den getesteten Bankinstituten schnitt keines mit den Noten Gut oder Sehr Gut ab (!)
  • Nur drei von 21 Banken bekamen die Note Befriedigend, das sind 14,3%.
  • 12 Banken bekamen die Note Ausreichend, das sind 57,1%
  • 6 Banken schnitten sogar mangelhaft ab, das sind 28,6%.

Unter den mangelhaften Banken waren die Hypovereinsbank, die Postbank und die Targobank (vormals Citibank).

Dieses miserable Ergebnis geht gerade wie ein Aufschrei durch die Medien. Viele sind enttäuscht, weil man nach der Finanzkrise von den Banken Besserung erwartet hätte. Aus meiner Sicht ist dazu folgendes zu sagen …

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Nachfolgende ARD-Reportage berichtet darüber, wie Bankberater durch ihren Arbeitgeber regelrecht zu Falschberatungen getrieben werden. So werden Bankangestellte und Druck gesetzt, Finanzprodukte zu verkaufen, vollkommen egal, ob sie für den Kunden geeignet sind oder nicht. Ein Insider spricht über die Tricks …
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Heute am 11. März 2009 standen zwei Artikel in der Süddeutschen Zeitung über die schlechte Qualität der Finanzberatung in Deutschland (Wirtschaftsteil Seite 17 und Seite 26). Dort wird zum Beispiel die Geschichte des Herrn H. erzählt:

„Er wollte 100 Prozent Sicherheit für sein Geld … Seit 30 Jahren ist er Kunde bei der örtlichten Raiffeisenbank, seit Jahren bei der gleichen Beraterin … Und nun? Nut hat Herr H. 40.000 Euro verloren.“

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