Der legendäre Hedgefonds-Manager George Soros schrieb vor einiger Zeit ein Buch mit dem Titel „Alchemie der Finanzen“. Ein zentrales Thema darin war Soros Idee der „Reflexivität“. Gerade die Finanzmärte (aber nicht nur sie) würden sich, seiner Meinung nach, reflexiv verhalten.
Viele Leser seines Buches verstanden Soros nicht, waren vielmehr enttäuscht, weil Sie sich konkrete Hinweise erhofften für Soros‘ beispiellose Erfolgsstrategie. Was ihnen stattdessen vorgesetzt wurde war trockene philosophische Kost, die Soros als Schüler Karl Poppers auswies.
Was meinte George Soros mit seinem Begriff der „Reflexivität“?
Dafür gibt der aktuelle Fall Griechenland ein gutes Beispiel. Das Wort „reflexiv“ bedeutet ja zunächst ganz einfach „rückbezüglich“.
Die Finanzmärkte nahmen Griechenland als Kandidaten für eine etwaige Staatsinsolvenz wahr. Diese Wahrnehmung machte es Griechenland sehr schwer, sich neu zu refinanzieren. Das wiederum macht den Staatsbankrott wahrscheinlicher.
Das heißt: Wie die Finanzmärkte eine Sache wahrnehmen, hat Einfluss auf die Sache selbst. Das meinte Soros mit Reflexivität.
Weiterer Artikel von mir zu George Soros: Soros – seine Anlagestrategie
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