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Ich habe in einem meiner letzten Beiträge angekündigt, über Honorarmodelle in der Finanzberatung zu schreiben (Siehe hier). Nachdem ich noch einmal darüber nachgedacht habe, finde ich es interessant, zunächst einmal etwas über das Provisionsmodell allgemein und in der Finanzbranche im Besonderen zu schreiben.

Denn das eigentlich Merkwürdige ist doch: Überall im Verkauf und Vertrieb wird mit Provisionen gearbeitet. Und nirgendwo stört man sich daran, – außer in der Finanzbranche. Ist das nicht seltsam? Warum scheint das Provisionsmodell überall zu funktionieren, nur nicht in der Finanzbranche? Oder anders gefragt: Möglicherweise ist es ja gar nicht das Provisionsmodell, das ursächlich für den desolaten Zustand bei der Finanzberatung verantwortlich ist? Was ist es aber dann?

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Ich habe im Finanztest (Ausgabe Oktober 2010) einen Beitrag zum Thema Honorarberatung gelesen. In diesem Artikel wurde unter anderem das Modell der Quirin Bank gelobt. Ich war von diesem Finanztest-Artikel enttäuscht, weil der Tenor einfach war: „Honorarberatung ist gut. Quirin Bank ist gut. Punkt.“ Aber konkrete Berechnungen findet man nicht in diesem Artikel. Vom Finanztest hätte ich mir hier mehr erwartet, insbesondere einen Vergleich der Kosten eines Honorarberatungsmodells zum herkömmlichen Provisionsmodell.

Nun ist die Kostenfrage nicht das Einzige, was bei einer Vermögensberatung wichtig ist. Sie ist aber dennoch sehr, sehr wichtig. Meine Erfahrung ist, dass die Anleger diesen Punkt in seiner Bedeutung für den langfristigen Anlageerfolg leider gehörig unterschätzen.

Deswegen habe ich einmal konkret nachgerechnet, was für einen Qurin Bank-Kunden unterm Strich – nach Kosten und Steuern – übrigbleibt (Link dorthin).

Ich habe dort das Modell der Quirin Bank mit dem herkömmlichen provisionsorientierten Beratungsmodell verglichen. Dabei kam heraus, dass in fast allen Fällen beim herkömmlichen Modell unterm Strich (nach Kosten und Steuern) für den Anleger mehr übrigbleibt.

Ich habe bewusst nicht direkt mit dem Beratungsmodell verglichen, das ich selbst vertrete (Siehe auch meine Homepage). Die Ironie ist ja, dass ich selbst auf Honorarbasis arbeite. Und wer mein Weblog kennt, weiß, dass ich des öfteren gegen die provisionsorientierte Vermögensberatung wettere. Jetzt stehe ich mit einmal Mal sozusagen als Verteidiger des herkömmlichen Provisionsmodells da. Das aber auch nur, weil – meiner Berechnung nach – das Modell der Quirin Bank in den meisten Fällen den Anelgern noch teurer kommt als das herkömmliche Provisionsmodell.

Jetzt habe ich von verschiedenen Seiten die Aufforderung erhalten, darzustellen, wie mein Modell funktioniert. Das will ich in diesem Beitrag erörtern…

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Heute am 11. März 2009 standen zwei Artikel in der Süddeutschen Zeitung über die schlechte Qualität der Finanzberatung in Deutschland (Wirtschaftsteil Seite 17 und Seite 26). Dort wird zum Beispiel die Geschichte des Herrn H. erzählt:

„Er wollte 100 Prozent Sicherheit für sein Geld … Seit 30 Jahren ist er Kunde bei der örtlichten Raiffeisenbank, seit Jahren bei der gleichen Beraterin … Und nun? Nut hat Herr H. 40.000 Euro verloren.“

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