Warum ich blogge?

Im SZ Magazin vom 31.01.2014 stand ein Artikel zum Thema Blogs: „Tipp: Tippen!“. Darin heißt es am Ende:

Anke Werani, Psycholinguistin an der Universität München, hat mehrere Studien zum Verhältnis von Denken und Sprechen durchgeführt. Ihr Ergebnis: Wenn wir uns artikulieren, denken wir nicht nur klarer, wir lösen auch Probleme besser…

Wer Blog-Einträge oder Facebook-Posts schreibt, äußert oft Dinge, die er so vielleicht gar nicht aussprechen würde, sei es, weil er niemanden hat, der ihm gerade zuhört, oder weil er sich nicht traut, das Gedachte jemandem ins Gesicht zu sagen. Es ist ein Paradox, das Sozialpsychologen immer wieder fasziniert: Viele äußern sich online in der größtmöglichen Öffentlichkeit – und fühlen sich doch dabei, als befänden sie sich in einem privaten Raum. Der Autor und Blogger Clive Thompson erklärt: Ein Publikum zu haben, kann das Denken klarer machen.

Je mehr Leute schreiben, umso besser für uns alle. Natürlich können wir als Leser problemlos auf einen riesigen Teil der umgerechnet 36 Millionen Bücher täglich verzichten. Aber dass sie geschrieben werden, ist prinzipiell gut. Für die, die schreiben. Und damit für uns alle. Die Psycholinguistin Anke Werani sagt: Sprache dient eben nicht nur der Kommunikation, sondern auch dem Denken. Je mehr sie eingesetzt und je mehr auf Qualität geachtet wird, desto besser für die ganze Gesellschaft.

Damit wird ziemlich gut getroffen, warum ich selbst über Geldanlage- und Finanzthemen blogge. Es nützt mir vor allem selbst:

  • um meine Gedanken zu ordnen;
  • um meine eigenen Meinungen zu klären, gegebenenfalls  einer kritischen Überprüfung zu unterziehen,  gerne eben auch dank der Mithilfe meiner Leser;
  • um meine Gedanken aber auch zu fixieren, damit ich selbst weiß, was ich vor ein, zwei Jahren meinte.

Natürlich freue ich mich dann auch, wenn andere von dem, was ich schreibe, profitieren können. Aber es wäre sicher anmaßend zu behaupten, ich würde nur aus selbstlosen Gründen in diesem Weblog schreiben. Die Hauptgründe sind sicherlich die oben genannten.

Ich merke es selbst durchaus, dass ich einen großen Nutzen durch das Schreiben habe. Übrigens ist es deswegen auch wichtig, dass ich nicht den Anspruch, immer mit jeder Zeile immer Recht zu haben. Das wäre ja verwunderlich. Vielmehr gehört es mit zur Klärung der eigenen Gedanken, auch einmal – sozusagen – Mut zum Irrtum zu haben. Und in diesem Fall auch noch: Mut zum öffentlich geäußerten Irrtum.

Ich denke, wer diesen Mut nicht aufbringen kann, sollte nicht mit dem Bloggen beginnen.

 

 

 

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