Schlagwortarchiv für: Rürup-Rente

Herr K. hat vor ein paar Jahren einen Rürup-Rentenversicherungsvertrag abgeschlossen (auch Basisrente genannt). Seit ein paar Monaten beschleicht ihn das komische Gefühl, möglicherweise einen Fehler gemacht zu haben. So kommt er zu mir, um sich das Ganze einmal durchrechnen zu lassen.

Herr K. ist heute 50 Jahre alt und zahlt monatlich 500 Euro in seinen Rürup-Vertrag ein. Sein aktueller Steuersatz ist 42%. Im Rentenalter rechnet er mit einem Steuersatz von 20%. Der Rürup-Vertrag wurde ihm vor allem als eine Art Steuersparmodell schmackhaft gemacht. Nach dem Motto: Heute können die Beiträge steuerlich geltend gemacht werden, für die späteren Einnahmen ist dann der niedrigere Steuersatz relevant.

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Ich erlebe es immer wieder, dass Anleger nicht verstehen, was mit der Garantieverzinsung bei Lebensversicherungen, Rentenversicherungen und Rürup-Verträgen gemeint ist. Naheliegend ist ja, den Garantiezins auf die eingezahlten Einlagen des Kunden zu beziehen. So wie man ja auch bei einem Tagesgeldkonto, sagen wir, 2% auf die eingebrachten Einlagen erhält. Naja, und wenn man beispielsweise 10.000 Euro einzahlt, dann hat man eben nach einem Jahr 10.200 Euro.

Diese simple Logik gilt aber nicht bei Versicherungsprodukten. Was dann natürlich zu Verwirrung führt. Denn hier wird von den Einlagen noch alles Mögliche abgezogen, beispielsweise Provisionen, Risikoanteil und andere Kosten, so dass am Ende ein sogenannter Sparanteil übrigbleibt. Werden zum Beispiel 100 Euro in eine Lebensversicherung eingezahlt, so kann es sein, dass der Sparanteil nur 80 Euro beträgt.

Und nur auf diesen Sparanteil bezieht sich der Garantziezins des Versicherungsproduktes….

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Im Finanztest vom Dezember 2011 steht ein, wie ich meine, lesenswerter Artikel zum Thema Rürup-Verträge (aber den ich am Ende dieses Beitrags kritisiere). Ich analysiere für Kunden ja hin und wieder Rürup-Verträge. Bislang waren das immer nur klassische Rürup-Rentenversicherungen, auch Basisrenten genannt. Alles, was ich in diesem Bereich bisher überprüft habe, war nicht empfehlenswert, selbst wenn man die staatlichen Zulagen mit berücksichtigt.

Für mich selbst neu war, dass es neben klassischen Rürup-Rentenversicherungen auch folgendes gibt:

  • fondsgebundene Rürup-Rentenversicherungen
  • Rürup-Fondssparpläne.

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Die Basisrente bzw. Rürup-Rentenversicherungen werden manchmal als cleveres Steuersparmodell gepriesen.  Nehmen wir als Beispiel einen 50-jähruigen Mann, Herrn A, dessen Steuersatz bei 42% liegt. Wenn er einen Rürup-Vertrag abschließt, dann kann er für das Jahr 2010 ganze 70% seiner Beiträge steuerlich geltend machen.

Spart er beispielsweise 12.000 Euro im Jahr an, dann kann er 70% x 12.000 = 8.400 Euro von seinem steuerpflichtigen Einkommen abziehen. Bei einem Steuersatz von 42% macht das einen Steuervorteil von 3.528 Euro aus.

Anders formuliert: Wenn er 12.000 Euro im Jahr 2010 in einen Rürup-Vertrag einzahlt, erhält er mit seiner nächsten Steuererklärung 3.528 Euro vom Staat zurück. Bezieht man diesen Steuervorteil auf den Jahresbeitrag von 12.000 Euro, dann sind das sage und schreibe 29,4 Prozent!

Bei welcher Geldanlage bekommt man schon aus dem Stand ein Plus von 29,4 Prozent? – So mag sich so manch einer fragen und unterschreibt nachzudenken den Vertrag. Das jedoch ist fast immer ein Fehler, wie nachfolgende Rechnung zeigt…

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Herr A. kam vor ein paar Wochen zu mir mit der Frage, ob sich für ihn der Abschluss einer Rürup-Rente lohnen würde. Herr A. ist 44 Jahre alt und verdient als Selbständiger sehr gut.

Ein Versicherungsvertreter hat ihm ein Angebot für einen Rürup-Vertrag gemacht. Der Jahresbeitrag soll danach 10.000 Euro betragen und ab seinem 65. Lebensjahr (also ab 2031) wird er eine lebenslange Monatsrente ausgezahlt bekommen. Garantiert ist eine Monatsrente in Höhe von 1.152 Euro.

Mit Überschussbeteiligung hält der Versicherungsvertreter eine Monatsrente von 1456 Euro für wahrscheinlich. Im Angebot steht neben dieser prospektierten Monatsrente: „bei einer Wertentwicklung des Investmentvermögens von 4,00%“.

Besonders attraktiv erscheinen Herrn A. die Steuersparmöglichkeiten, die mit einem Rürup-Vertrag verbunden sind. Wenn er in 2010 tatsächlich 10.000 Euro in eine Rürup-Versicherung einzahlt, kann er davon 70% (also 7.000 Euro) von seinem steuerpflichtigen Einkommen abziehen. Da sein Steuersatz 42 % ist, bedeutet das für ihn eine Steuerersparnis in Höhe von 2.940 Euro.

Wenn er also 10.000 Euro einzahlt, bekommt quasi sofort vom Staat 2940 Euro. Das entspricht, so denkt Herr A., einer Rendite von 29,4 % aus dem Stand. Rürop muss sich doch einfach, so meint Herr A., für ihn lohnen. Er will deswegen schon unterschreiben. In letzter Sekunde jedoch bremst ihn seine Frau, die ihn auffordert, das Ganze noch einmal von dritter Seite nachrechnen zu lassen. So kommt Herr A. zu mir…

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Wer sich die Zahlen zur demografischen Entwicklung in Deutschland ansieht, muss unweigerlich zu dem Schluss kommen, dass die gesetzliche Rentenversicherung alleine in Zukunft nicht mehr ausreichen wird. Offensichtlich wird jeder von uns privat vorsorgen müssen. Daran besteht kein Zweifel.

So kann es einem im Nachhinein direkt wundern, warum man für solch offensichtliche Erkenntnisse vor Jahren eine Kommission unter der Leitung von Prof. Rürup initiieren musste. Wir erinnern uns: Eines der Ergebnisse dieser Kommission war die Schaffung der sog. Rürup- oder Basisrente.

Dies wiederum ist insofern erstaunlich, als es kaum eine ineffizientere Art der Altersvorsorge gibt, an der vor allem einer verdient: die Versicherungsbranche. In diesem Zusammenhang finde ich den nachfolgenden ARD-Report sehr interessant …

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Eben gefunden im manager magazin: „Rot für Riester, Rürup und Co.“ Darin wird beschrieben, dass Hamburger Verbraqucherschützer in einer 44 Seiten starken Broschüre die gägnigsten Anlageprodukte geprüft haben. Besonders schlecht kommen folgende Anlageformen weg:

  • Kapitallebensversicherungen
  • Rürup-Rentenversicherungen (auch Basis-Rente genannt)
  • Riester-Rentenversicherungen

Ich habe in diesem Blog schon öfter die oben genannten Anlageformen kritisch beleuchtet. Siehe

Privatanleger sind in der Regel überfordert, einen Versicherungsvertrag finanzmathematisch korrekt durchzurechnen. Viele vertrauen dann einfach darauf, dass ihre Versicherungsvertreter sie richtig berät. Leider ist dieser in erster Line nicht an einer guten kundenorientierten Beratung interessiert, sondern an einem Abschluss.

Hier weitere interessante Links zum Thema:

Ich habe eben in dem Buch von Gerd Billen „Ausgetrickst und angeschmiert“ folgenden Passus gelesen (S. 66/67):

„Überall lauern Fallen auf die Verbraucher. Fragwürdige Wertpapiere werden Kunden aufgeschwatzt … Regelmäßig ‚vergessen’ die Verkäufer den Hinweis auf die produktimmanenten Risiken …

Ebenfalls am Bedarf vorbei basteln die Anbieter an Finanzkonstrukten, deren Kostenstrukturen für den Laien undurchschaubar bleiben. Dazu gehört zum Beispiel der größte Teil der sogenannten Rürup-Renten…[meine Hervorhebungen]“

Wie man die Rendite eine Basisrente berechnen kann, habe ich in einem früheren Beitrag beschrieben. Link dorthin.

j0434868Herr M. ist ist selbständig, 53 Jahre alt und verheiratet. Er denkt darüber nach, eine Basisrentenversicherung (auch Rürup-Rente genannt) abzuschließen. Immerhin kann er hier derzeit 68% seines Beitrags steuerlich absetzen. Wenn er also 40.000 Euro im Jahr anspart, dann wird er alleine für das Jahr 2009 durch Rürup etwa 11.400 Euro vom Fiskus zurückbekommen. 11.400 Euro bezogen auf 40.000 Euro sind aus dem Stand 28%.

Das muss doch eine super Sache sein, denkt er. Seine Frau bremst ihn jedoch und fordert, dass er das doch bitte zu Ende rechnen soll. Ich habe diesen Fall einmal durchgerechnet. Und es ist sehr interessant, welche Rendite die Basisrente dann für Herrn M. letztlich hat …

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