Ich habe am Wochenende in der FAZ einen Artikel von Volker Looman gelesen, Titel: Kostspieliger Gang zur leidenschaftlichen Bank. Ich schätze Volker Looman sehr und kann auch -fast- alles unterschreiben, was er sagt. Nur das, was er ganz am Ende seines Artikels schreibt, kann ich nicht wirklich nachvollziehen…

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Wir erinnern uns: Noch bis in den Sommer 2008 empfahl so mancher Bankberater Lehman-Zertifikate. Die Investmentbank Lehman Bothers war dann ein paar Monate später zahlungsunfähig und viele Anleger bekamen einen Schreck, was sie da im Depot hatten. Der Aufschrei war groß – mit großem Widerhall in der Presse. Und auch die Politik zeigte sich entsetzt.

Die Schuldigen waren schnell gefunden: Wie konnte ein Anlageberater denn überhaupt so etwas wie Lehman-Zertifikate empfehlen? – Die Bankberater hätten wissentlich (und wahrscheinlich auch böswillig) die damit verbundenen hohen Risiken verschwiegen. So hieß es von allen möglichen Seiten.

Und je lauter geschrien wird, umso mehr fühlt sich die Politik dazu berufen zu handeln. Niemand soll sagen, dass unsere Politiker nicht aktiv wären. Nein, es werden sofort Maßnahmen ergriffen. Ein entsprechendes Gesetz, um solche (wie man meinte) Fehlberatungen im Zusammenhang mit den Lehman-Zertifikaten zu vermeiden, wurde in Windeseile durchgepeitscht. Ein Hoch auf den Aktivismus!

Heute reibt sich so mancher die Augen und hält es nicht für möglich, was das Ergebnis ist: Die Protokollierungspflicht von Anlageberaungsgesprächen…

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Ich habe ja etwas vor einer Woche ein Video zum Thema Trendbildung in diesem Weblog veröffentlicht (Link dorthin). Hier noch ein nettes Video zum selben Thema. Es ist zwar nicht ganz kurz, aber es lohnt sich, das Ganze bis zu Ende anzusehen:

Gegen Ende des nachfolgenden Videos zieht Volker Pispers über Aktienanalysten her:

Nach Volker Pispers sind Aktienanalysten unwissende, überbezahlte Schmarotzer in unserer Gesellschaft. Den Verlauf der Aktienkurse können sie nicht voraussagen, was sie zu können vorgeben, kassieren aber ein Vielfaches des Gehaltes im Vergleich zu so nützlichen Berufen wie beispielsweise Krankenschwestern.

Was ist überhaupt der Sinn dafür, dass Banken Aktienanalysten einstellen? Denn Banken müsste es ja auch schon aufgefallen sein, dass ihre hochbezahlten Analysten in etwa 50% der Fällen daneben liegen…

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Finanz- und Vermögensberater haben zum Teil einen sehr schlechten Ruf. Ich erlebe es immer wieder, dass Menschen wie folgt antworten, wenn Sie danach gefragt werden, ob sie einen Vermögensberater haben: „Um Gottes willen, verschone mich mit diesen Finanzberatern. Als ich das letzte Mal auf so einen gehört habe, habe ich so und so viel Geld verloren.“

Im Finanztest vom Januar 2010 wurde das Ergebnis eines Tests von Bankberatern veröffentlicht. Das blamable Ergebnis: von 21 getesteten Bankberatern bekam nur einer die Note Gut. D.h. etwa 95 Prozent der Berater schnitten mittelmäßig bis schlecht ab.

Und genau so hoch ist auch meine persönliche (rein subjektive) Schätzung: Meiner Erfahrung nach ist Finanz- und Vermögensberatung in Deutschland zu 95 Prozent mittelmaäßig bis schlecht.

Nachfolgend gebe ich ein paar Hinweise, was – meiner Meinung nach – gute Vermögensberatung kennzeichnet:
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In der aktuellen Finanztest-Ausgabe 3/2010 stehen Artikel zu Investmentfonds und wie man sich eine Depot mit Fonds zusammenstellen sollte. Darin Vorschläge darin finde ich größtenteils gut, manches finde ich aber auch unglaublich naiv und fragwürdig…

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Wir interessierte Anleger glauben, uns aufgrund rationaler Gründe für oder gegen eine Investition zu entscheiden.  Manche beschäftigen sich sehr intensiv mit dem Thema und lesen Finanzzeitschriften, den Wirtschaftsteil ihrer  Tageszeitungen oder ähnliches. Andere wissen vielleicht nicht genau, warum sie sich plötzlich für Gold, Wasser oder die BRIC-Staaten interessieren, halten diese Themen jedoch für lukrative Anlageideen.

Untergründige Beeinflusstungen spielen dabei eine viel größere Rolle, als die meisten von uns zuzugeben bereit wären. Das zeigt unter anderem ein Experiment des Psychologen Henning Plessner…

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Heute habe ich einen Artikel in der Süddeutschen Zeitung gelesen mit der Überschrift „Anlageberatung nicht teurer als ein Friseurbesuch“ (S. 29, Autor: Alexander Mühlauer). Darin wird eine Studie der Universität Mainz zitiert, deren Ergebnis ist:

„Viele Kunden trauen ihren Banken nicht mehr. Laut Umfragen würden sie zwischen 50 und 63 Euro für unabhängige Tipps bezahlen.“

Dieses Ergebnis ist in mehrerlei Hinsicht bizarr…

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Ich habe gestern einen Artikel in der Süddeutschen Zeitung gelesen mit der Überschrift „Glück ist der wichtigste Anlagefaktor – Fondsmanager haben nur selten wirklich Erfolg. Und wenn doch, hat das wenig mit Können zu tun, seit eine neue Studie.“ (S. 25, Autor Markus Zydra).

Darin wird Bezug genommen auf eine aktuelle Studie des amerikanische Ökonomen Eugene Fama, der 3156 Investmentfonds zwischen 1984 und 2006 untersuchte. Das Fazit wird so zitiert: „Es ist unmöglich zu sagen, ob die gute Leistung eines Fondsmanagers nur pures Glück oder reife Leistung ist.“

Interessant fand ich vor allem folgende Zeilen im SZ-Artikel:

„Nun ist es aber nachweislich so, dass mancher Fondsmanager die eigentlich unmögliche Leistung erbringt, immer wieder. Der US-Investor Warren Buffet ist der bekannteste Vertreter dieser ewig erfolgreichen. Alles Fortuna, über 30 Jahre lang nur auf diesen einen Mann konzentriert? Nein, der Eindruck ist, dass es geniale Investoren gibt, die regelmäßig dem Markt eine Nasenlänge voraus sind.“

Nachfolgend erörtere ich, warum diese Zeilen sehr naiv sind…

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Irgendjemand sagte einmal: „Prognosen sind dann besonders schwierig, wenn sie sich auf die Zukunft beziehen.“  So lustig dieser Satz ist, so seltsam ist es, dass eine große Mehrheit der Anleger einfach nicht von Kapitalmarktprognosen lassen kann.

Manche Zusammenhänge scheinen auch mehr als offensichtlich zu sein. Nehmen wir Öl als Beispiel. Seit Jahren steigt tendenziell der Ölverbrauch, die Ölreserven sind begrenzt. ALSO ist es nur logisch, dass Öl knapp uns somitnoch teurer werden wird.

Dergleichen „logische“ Schlüsse gibt es zuhauf. Man muss nur den Wirtschaftsteil einer Zeitung aufschlagen, oder einen sogenannten „Kapitalmarkt-Experten“ in n-tv anhören, und man kann sich vor lauter Logik kaum retten.

Wer mich bzw. dieses Weblog kennt, weiß, dass ich keinen Pfifferlich auf derartige „Logik“ gebe. Ein sehr nettes Besipiel in diesem Zusammenhang stellt die Theorie des britischen Ökonomen Thomas Robert Mathus dar, die 1798 veröffentlicht wurde…

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