Ich selbst arbeite seit vielen Jahren als Vermögensberater in München. Im Finanzbereich tätig bin ich seit 1989 und habe unter anderem in den 1990er-Jahren im Kapitalanlagebereich der Allianz AG gearbeitet. Was mir sehr häufig bei anderen Finanzberatern auffällt, ist, wie prozyklisch sie beraten. Was meine ich damit?

Damit meine ich, dass meistens das empfohlen wird, was in den letzten Monaten oder den letzten zwei, drei Jahren gut gelaufen ist. Fast schauen ausschließlich auf die unmittelbar zurückliegende Vergangenheit, die langfristige Perspektive fehlt aber so gut wie immer.

Ein gutes Beispiel hierfür ist Gold …

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Viele Anleger meinen, dass man nur dann in Aktien investieren dürfe, wenn man die Zeit hätte, sich täglich darum zu kümmern. Dahinter steckt die Idee, dass ein besonders aktiver Anleger mit seinen ständigen Rein-/Rausgeschäften die besten Erträge erzielen würde.

Mit Bezug auf die Geldanlage gibt es viele Mythen. Und in die genannte Meinung gehört mit zu den hartnäckigsten und schädlichsten Mythen …

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Ich selbst bin ja Honorarberater hier in München. Das heißt, dass ich zu Geldanlage- und Finanzfragen auf Stundenhonorarbasis berate. Sehr vorsichtig bin ich mit der Begriff „unabhängig“. Denn meiner Auffassung nach, sind eigentlich so gut wie kein Anlageberater wirklich 100%ig unabhängig und neutral. Mir ist es wichtig, dem Kunden hier keinen falschen Schein vorzugaukeln. Viel besser, finde ich, ist es, die eigenen Abhängigkeiten dem Kunden offenzulegen.

Ich glaube, dass es schlecht und unehrlich ist, sich dem Kunden als „unabhängigen“ Honorarberater zu präsentieren, obwohl man es faktisch gar nicht ist. Viel besser ist es doch, dem Kunden gegenüber mit offenen Karten zu spielen und genau zu sagen, wo die eigenen Abhängigkeiten liegen. Am Ende dieses Artikels werde ich noch eine weitere Art und Weise darlegen, wie man eine weitestgehende Unabhängigkeit bei einem Honorarberater erreichen kann.

Nachfolgend möchte ich aber noch auf angeblich „unabhängige“ Honorarberater, die faktisch nicht sind, was sie vorgeben zu sein…

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Ich lese ja gerade das sehr interessante Buch „Schnelles Denken, langsames Denken“ von Daniel Kahnemann. Auf den Seiten 409 ff. steht:

„Die Bedingungen, unter denen seltene Ereignisse ignoriert oder übergewichtet werden, lassen sich heute besser verstehen … Ein seltenes Ereignis wird übergewichtet, wenn es gesondert Aufmerksamkeit auf sich zieht… Zwanghafte Ängste …, plastische Bilder …, explizite Erinnerungen … tragen alle zur Übergewichtung bei. Und wenn keine Übergewichtung stattfindet, kommt es zu Vernachlässigung [meine Hervorhebung]. Unser Gehirn ist nicht dafür ausgelegt, geringe Wahrscheinlichkeiten richtig einzuschätzen…“

Im Geldanlagebereich hat man ständig das Phänomen, dass seltene Ereignisse entweder sträflich vernachlässigt oder dramatisch übertrieben werden…

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Ich habe ja in meinem letzten Beitrag darüber geschrieben, wie wichtig die Mathematik in der Finanzberatung ist. Ich möchte an dieser Stelle einmal einen konkreten Basisrenten-Vertrag (Rürup) beispielhaft durchrechnen.

Viele Berater preisen ja Rürup-Verträge an, weil man hier so gut Steuern sparen kann. Und tatsächlich kann man z.B. im Jahr 2013 den Beitrag in eine Rürup-Rentenversicherung zu 76 % von der Steuer absetzen. Bei einem Steuersatz von 35 % wären das, sagen wir, für einen Jahresbeitrag in Höhe von 2.000 Euro immerhin 532 Euro. Man spart also 2.000 Euro an, zahlt aber faktisch nach Steuern nur 1468 Euro ein.

Bei einer Geldanlage, in die ich 1468 Euro einzahle, die dann aus dem Stand 2000 Euro wert ist, dann habe ich eine Rendite von 36 %. Und genau so werden Basisrenten-Verträge häufig verkauft. Nach dem Motto: Wenn man hier so viel Steuern spart, dann muss Rürup einfach gut sein.

Das Problem ist eben, dass – wie so häufig – die Dinge nicht zu Ende gerechnet werden…

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An den Börsen gab es in den letzten Wochen wieder Kursverluste. Seit Anfang Juni bis heute hat der DAX in der Spitze fast 7 Prozent verloren. Angesichts dieser Entwicklung möchte ich noch einmal auf die große Bedeutung eines aktiven Risikomanagements hinweisen. Risikomanagement wird von den meisten Privatanlegern vernachlässigt, ist aber, meiner Meinung nach, elementar  bei der Geldanlage für elementar.

Und was Risikomanagement betrifft, ist es wichtig zu verstehen, dass es hier verschiedene Ansätze gibt. Je nachdem welche Ziele der Anleger verfolgt …

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Es ist immer wieder nützlich, sich die Frage zu stellen: Wem nützt es? Und zur Zeit reden sehr viele Menschen von einer -befürchteten- hohen Inflation. Für viele Menschen scheint das das Schreckgespenst schlechthin zu sein. Den Leuten wird suggeriert, dass sie, wenn sich nicht aufpassen, alles durch eine dramatische Geldentwertung oder gar eine Währungsreform ihr Vermögen verlieren werden.

Stellen wir uns doch mal die Frage: Wem nützt diese Angst vor der Inflation?

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Sehr gerne lese ich samstags die Beiträge von Volker Looman aus Reutlingen im Finanzteil der FAZ. Ich halte sehr viel von Volker Looman und kann ihm mit fast allem, was er sagt, zustimmen. Es gibt kaum einen Finanzanalytiker in Deutschland, den ich mehr schätze.

In seinen Artikeln schreibt er nur manchmal über Vermögensverwalter auf eine Weise, die ich nicht richtig finde….

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Heute habe ich in der Süddeutschen Zeitung den Artikel „Für immer ich“ gelesen (S. 16). Untertitel: „Menschen utnerschätzen chronisch, wie sehr sich Persönlichkeit und Vorlieben verändern“. Und genau das ist auch das Problem, wenn man bei Banken nach seiner Risikoneigung gefragt wird. In der Regel darf man dann zwische „A – sicherheitsorientiert“ bis „F – spekulativ“ irgendetwas ankreuzen.

Die meisten fühlen sich bei diesem Ankreuzen sehr unwohl. Schon deswegen, weil die meisten eher so denken: „Ein Teil meines Vermögens soll sehr sicher angelegt werden, ein anderer mit moderatem Risiko, und ein kleiner Teil darf ruhig spekulativ angelegt werden.“ Die meisten Menschen denken eher so. Die Idee, dass das gesamte Vermögen komplett sicher oder komplett spekulativ angelegt werden soll, ist fast allen Anlegern fremd.

Und dennoch soll man  sich bei diesen Bank-Befragungen festlegen. Gerechterweise muss ich natürlich erwähnen, dass nicht die Banken sich das ausgedacht haben. Vielmehr sind das Anforderungen, die sich unser Gesetzgber ausgedacht hat. Immerhin mit der guten Absicht, so etwas für den Anlegerschutz zu tun. Ich bezweifle eher, dass das etwas bringt.

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Am Montag den 10. September habe ich einen guten Artikel in der Süddeutschen Zeitung gelesen. Titel: „Meistens zu spät dran“. Diesen Artikel kann ich eins zu eins zustimmen. Darin wird das Ergebnis einer Untersuchung zitiert, die Ali Masarwah von Morningstar gemacht hat. Er überprüfte nämlich, an ein paar großen ung gut benoteten Fonds, wann sie besonders stark nachgefragt wurden…

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