Viele Privatanleger argumentieren so: „Fonds X hat über die letzten 5 Jahre seinen Vergleichsindex geschlagen. Der Fonds-Manager hat also bewiesen, dass er sein Handwerk versteht. Also handelt es sich hier um einen empfehlenswerten Fonds.“

Ich antworte dann: „Naja, dass Fonds X über 5 Jahre so gut war, könnte auch alleine auf Glück und Zufall beruhen. Wenn Sie heute in diesen Fonds investieren, kann diese Glückssträhne vielleicht anhalgen, vielleicht aber hört sie jäh auf und schlägt in eine Pechserie um.“

Die Anleger glauben mir dann in der Regel nicht und meinen: „Dass ein Fonds fünf Mal hintereinander besser als sein Vergleichsindex ist, das wäre ja so, als würde man beim Münzwurf fünf Mal hintereinander ‚Zahl‘ werfen. Und dafür liegt die Wahrscheinlichkeit bei 3,1%, also verschwindend gering. Dass der Fonds X also nur aufgrund von Glück und Zufall fünf Mal hintereinander so gut war, dafür ist die Wahrscheinlichkeit sehr, sehr niedrig.“

Tatsächlich liegt hier ein Denkfehler. Auch eine neuere Studie eines Finanzwissenschaftlers, Dirk Nitsche, kam zu dem Ergebnis: Gute Renditen bei Investmentfonds haben mehr mit Glück und Zufall zu tun, als man glaubt.

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Klaus Regling ist der Chef des Euro-Rettungsfonds. Am 31. März wurde ein Interview von ihm in der Süddeutschen Zeitung veröffentlicht. Hieraus ein paar Zitate:

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Ende der 1970er Jahre durchschritten die westlichen Industrienationen eine Phase sehr hoher Inflation. Damals gab es Inflationsraten von bis zu 10%.

Schließlich wurde die Inflations Anfang der 1980er Jahre gezähmt. In Amerika war dafür in erster Linie der damalige US-Notenbankchef Paul Volcker verantwortlich. Seit dieser Zeit gilt er als Experte in Fragen Inflation.

Im Capital (Ausgabe 03/2011) habe ich ein interessantes aktuelles Interview mit Paul Volcker gelesen …

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Der Finanzanalytiker Volker Looman aus Reutlingen schreibt jeden Samstag in der FAZ über Geldanlagethemen. So auch dieses Wochende (19./20.3.11). Diesmal hat er die Frage behandelt, mit welcher Anlageform ein Anleger in 15 Jahren 500.000 Euro ansparen kann und welcher Aufwand dazu notwendig ist (Link zum FAZ-Artikel)

Dazu hat Looman drei Anlageformen miteinander verglichen:

  1. eine Rentenversicherung
  2. einen Sparplan mit Investmentfonds
  3. eine kreditfinanzierte Immobilie.

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Vor ein paar Tagen war ich auf einem Vortrag, bei dem es unter anderem um die angewachsene Staatsverschuldung weltweit ging. In diesem Vortrag wurde eine Studie zitiert, in der Entschuldungsphasen nach 1930 untersucht wurden. Das Ergebnis fand ich doch interessant.

Von den insgesamt 32 Entschuldungsphasen seit 1930 kamen

  • 8 durch Inflation zustande,
  • 7 durch Staatspleiten,
  • 16 durch Sparmaßnahmen (!!!) und
  • 1 durch starkes Wirtschaftswachstum.

Das ist deswegen so interessant, weil es sehr häufig so dargestellt wird, als gäbe es zur Entschuldung für einen Staat nur zwei Wege: Inflation oder Staatspleite. Ergänzt wird diese Behauptung oft durch die These, dass die Staatsverschuldung aller Staaten seit jeher immer nur größer und größer wurde.

Offenbar lässt sich das historisch nicht belegen. Immerhin konnten von einer Gesamtheit von 32 sich Staaten in 16 Fällen durch Sparen wieder sanieren. Das ist eine Quote von 50 Prozent. Die Entschuldungswege Inflation und Staatspleite kamen in den letzten 81 Jahren nicht einmal in der Hälfte der Fälle vor.

Ab dem 1. Januar 2012 soll der Garantiezins für Kapitallebensversicherungen sinken. Und zwar von derzeit 2,25 % auf 1,75 %. 

Bereits jetzt ist klar, dass der eine oder andere Versicherungsvertreter diese Senkung dazu nutzen wird, Kunden noch schnell in 2011 zum Abschluss einer Lebensversicherung zu überreden. Das Argument: „Man müsse jetzt noch schnell eine Lebensversicherung abschließen, um sich den höheren Garatniezins zu sichern. Denn ab 2012 wird ja der Garantiezins gesenkt.“

Nachfolgend erkläre ich, warum man sich durch dieses Argument nicht unter Druck setzen lassen sollte …

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Ich habe eben einen sehr guten Beitrag in der Financial Times Deutschland (FTD) gelesen. Autor: Christian Kirchner. Der Artikel auf Seite 24 der heutigen Ausgabe hat die Überschrift: „Der trügerische Schein der Sachwerte“

Darin schreibt Christian Kirchner:

„… zwei Drittel der Deutschen [haben] derzeit Angst vor der Inflation und sogar jeder vierte [plant] daher, eine Immobilie zu bauen oder zu erwerben …

Eine schlechte [Nachricht] ist das für unbedarfte Investoren. Denn Anlageberter wie Immoblienmakler reiben sich die Hände ob der Steilvorlage durch die jüngste Teuerungsdebatte und der Tatsache, dass Deutschlands Bürgern die Angst vor der Inflation nach zwei Währungsreformen binnen einem Jahrhundert gewissermaßen genetisch einprogrammiert worden ist …

Beispiel Immobilien: Zwar ist eine Betrachtung der realen Preisentwicklung am Immobilienmarkt mit statistischen Unsicherheiten verbunden. Betrachtet man aber den Bulwien-Gesa-Immobilienindex … so sind die realen Hauspreise in Westdeutschland seit 1990 … um ein Viertel gestiegen, real aber um 14 Prozent gesunken (im Osten um 27 Prozent). Selbst München – dem Paradebeispiel abstruser Wertsteigerungen – haben Käufer von Bestandswohnungen seit 1990 im Schnitt real nichts verdient. Ein überzeugender Inflationsschutz sieht anders aus.“

Sehr interessanter Artikel, wie ich meint.

Carsten Maschmeyer ist einer der erfolgreichsten Finanzunternehmer Deutschlands. 1988 gründete er den Allgemeinen Wirtschaftsdienst (AWD) mit Sitz in Hannover. Lange Zeit warb der AWD damit, unabhängig zu beraten, was ihm inzwischen verboten ist (Siehe hier).

In jüngster Zeit hat eine TV-Reportage des Norddeutschen Rundfunks (NDR) über Carsten Maschmeyer für einigen Wirbel gesorgt. Der NDR-Beitrag weist unter anderem Maschmeyers gute Kontakte zu deutschen Spitzenpolitiker hin. Außerdem stellt die Reportage die Gechäftsmethoden Maschmeyers als fragwürdig und unseriös dar. Der Reporter erwähnt immer wieder die vielen durch den AWD geschädigten Anleger.

Als Reaktion darauf schnwingt Maschmeyer die juristische Keule. Siehe beispielsweise den Wiwo-Beitrag: „Maschmeyers Masche mit den Medien„.

Am Wochenende (5./6. Februar) wurde nun ein Interview mit Carsten Maschmeyer in der Süddeutschen Zeitung abgedruckt …

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Unter den geschlossenen Fonds sind derzeit Photovoltaik- oder Solar-Fonds ein Renner. Daher habe ich mir letztens einen dieser Angebot einmal genauer angesehen. Das Ergebnis war eher ernüchternd …

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Vor ein paar Tagen habe ich einen Beitrag über  Gerd Kommers Buch „Kaufen oder mieten?“ hier veröffentlicht (Link dorthin). Christoph Mischke hat diesen Weblog-Artikel kommentiert (Link zum Leser-Kommentar). Er stellt dort eine vereinfachte Rechnung auf, in der er das Kaufen einer Immobilie dem Mieten gegenüberstellt. Ich stelle seine Annahmen einmal mittels eines Mieters Max und eines Käufers Karl dar:

Mieter Max

  • … mietet eine Immobilie für (anfangs) 1000 Euro monatlich. Und das 30 Jahre lang.
  • … spart 200 Euro pro Monat in eine Anlageform, die vor Steuern 3% Rendite p.a. bringt.

Käufer Karl

  • … kauft eine entsprechende Immobilie für 350.000 Euro.
  • … nimmt dafür ein Darlehen in Höhe von 250.000 Euro auf, das 5% Zinsen pro Jahr kostet. Das Darelehen wird auch getilgt.
  • … investiert im Laufe der 30 Jahre weitere 60.000 Euro an „Schönheitsreparaturen“.

Christoph Mischke kommt (mittels einer vereinfachten Rechnung, die ich im Detail nicht nachvollziehen kann) zu dem Ergebnis, dass der Käufer Karl im Laufe der 30 Jahre zwar 283.000 Euro mehr bezahlt hat als Mieter Max, dafür aber  am Ende Eigentümer der Immobilie ist. Herr Mischke will offenbar sagen, dass sich – überschlägig gerechnet – doch der Kauf einer Immobilie im Vergleich zum Mieten lohnt.

An mich gerichtet fragt er: „Lässt sich das auf die Schnelle so rechnen oder habe ich Essenzielles vergessen?“

Meine Antwort ist: Die Rechnung stimmt hint und vorne nicht. Genau genommen kann man an Herrn Mischkes „vereinfachter Rechnung“ sehr gut die typischen Fehler studieren, die viele begehen, wenn sie vor der Entscheidung stehen, eine Immobilie zu kaufen (worauf auch Gerd Kommer in seinem Buch sehr gut hinweist) …

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