Saxo Bank ändert im Nachhinein zum Schlechteren

Ich habe bereits über einen Anleger („Herrn X“) geschrieben, der die Handelsstrategie von Thomas Kallwaß (Börsenbrief Premium FX Trader) nachgebildet hat und so nicht nur einen großen Euro-Betrag verloren hat Sein Broker, die Saxo Bank, fordert jetzt auch noch hohe Nachschüsse von ihm. (Link dorthin)

In Folge der Schweizer Franken-Turbulenzen am 15.01.2015 sind ein paar Broker ins Schwanken gekommen. Möglicherweise wird es hier sogar Insolvenzen geben.

So wie sich mir die Sache darstellt, hat sich die Saxo Bank in diesem Zusammenhang sehr merkwürdig verhalten. Die Saxo Bank hat nämlich im Nachhinein die Orders zu Ungunsten des Kunden geändert.

Zunächst tut sich die Saxo  Bank offenbar schwer, die richtigen Marginbeträge zu berechnen. Herr X beschreibt seine Erfahrungen so:

„Monatelang lag meine Marginnutzung bei etwa 20 %. Am 15. Januar schoss sie innerhalb von Sekunden zunächst auf 81,1 % des eingezahlten Kapitals. Dann stieg sie plötzlich, ohne dass ich etwas gehandelt hätte, auf 113,7 %. Dann wieder auf 80,5 %. Schließlich nach nicht einmal 2 Minuten lag die Marginnutzung – wie gesagt, ohne dass ich irgendetwas gemacht hätte – bei 156,7 %.

In der Folge wurden alle Positionen in einer nicht nachvollziehbaren Reihenfolge von der Saxo Bank automatisch geschlossen. Ich konnte nicht eingreifen und hatte am Ende des Tages einen gigantischen Verlust.“

Noch erstaunlicher ist aber das, was Herr X danach beschreibt:

„Erst wurden eine Reihe von Positionen geschlossen, die eigentlich bezogen auf die Marginnutzung weniger relevant waren. Danach, um etwa kurz vor 10 Uhr wurde eine wirklich bedeutende Position geschlossen. Und zwar wurde eine short Put-Position mit einem Volumen von 200.000 CHF bei einem Umrechnungskurs von 0,93813219 CHF zu EUR geschlossen. Dafür wurde mir eine zu bezahlende Glattstellungsprämie von 1,201 von der Saxo Bank ausgewiesen.

Der Gesamtverlust, den ich zu diesem Zeitpunkt aus dieser einzigen Position hatte, belief sich auf etwa 20.000 Euro.

Nachdem alle Positionen geschlossen waren, war nicht nur mein gesamtes eingesetztes Kapital weg, mein Konto bei der Saxo Bank lag auch noch mit etwa 20.000 Euro im Minus.

Am Abend des 15.01.2015 konnte ich aber kaum meinen Augen trauen. Denn mit einem Schlag lag mein Minus bei der Saxo Bank bei sage und schreibe 189.000 Euro. Zunächst minus 20.000 Euro, und dann ein paar Stunden später bei minus 189.000 Euro. Wie kann das denn sein?

Die Saxo Bank hat einfach alle Orders deutlich zu meinen Ungunsten korrigiert. Das vorhin beschriebene Geschäft beispielsweise wies plötzlich einen Verlust in Höhe von etwa 53.000 Euro aus. Vorher minus 20.000 Euro, jetzt – nach korrigierten Ausführungsdaten – bei minus 53.000 Euro.

Und das bei allen Geschäften!

Ich frage mich, was das für eine Art ist, mit seinen Kunden umzugehen. Wie können die Glattstellungen erst mit einem bestimmten Ausführungskurs angezeigt werden, und hinterher dann deutlich zum (für den Kunden) Schlechteren korrigiert werden?“

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