Goethe und Immobilien
Ich lese gerade die Goethe-Biografie von Rüdiger Safranski. An einer Stelle wird beschrieben, wie sich Goethe dazu entschloss, eine Immobilie zu erwerben …
Safranski schreibt:
„Er [Goethe] rechnete mit einer Inflation in der Folge der Revolutionskriege, und er zog es vor, sich beim Kauf eines Landgutes zu verschulden in der Erwartung, die Inflation werde die Schuldenlast verringern.“
Ähnliche Gedankengänge haben auch heutzutage einige Menschen. Sie rechnen aufgrund einer Krisensituation mit einem Anstieg der Inflation und halten daher eine fremdfinanzierte Immobilie für ein lukratives Geschäft. Safranski weiter:
„… Er war interessiert am Freigut Oberoßla, 18 Kilometer nordöstlich von Weimar gelegen, … Dieser Gutsbesitz stand seit 1796 zur Versteigerung an… Die Angelegenheit verzögerte sich noch einmal … Im März 1798 konnte er schließlich das gut für 13125 Reichsthaler erwerben, verpachtete es sogleich und war fünf Jahre später froh, als er es nach manchem Ärger mit einigem Verlust wieder abstoßen konnte.“
Ja, und so wie Goethe damals, halte ich die Wahrscheinlichkeit für relativ groß, dass auch die heutigen Käufer von Immobilien, die sich den Kauf vor allem auf Pump finanzieren, nach etwa fünf Jahren ein böses Erwachen erleben werden.
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