Garantiezins bei Lebensversicherungen und Rentenversicherungen

Wenn jemand eine Lebensversicherung oder eine Rentenversicherung abschließt, dann wird ihm manchmal etwas vom Garantiezins erzählt. Dieser liegt aktuell für neue Verträge bei 1,75 %. Man möchte meinen: immerhin besser als Tagesgeld, zumal auch noch eine Überschussbeteiligung dazu kommen kann.

Viele wissen aber nicht, dass es sich hier um eine Rendite vor Abzug der Kosten handelt. Für den Kunden, der eine Renten- oder Lebensversicherung in erster Linie als eine Art Geldanlage sieht, ist aber selbstverständlich nur die Rendite nach Kosten relevant. Die kann aber erheblich niedriger liegen als der genannte Garantiezins…

Im Finanztest April 2013 steht beispielsweise auf Seite 37:

„Die derzeitige Niedrigzinsphase macht es den Versicherern schwer, die hohen Garantieleistungen für alte Lebensversicherungsverträge zu erwirtschaften. Im Durchschnitt aller Leben Lebensversicherungspolicen liegt der Garantiezins derzeit bei 3,2 Prozent. Für ab 2012 abgeschlossene Verträge sind es jedoch nur noch 1,75 Prozent…

Verzinst wird aber nicht der gesamt vom Kunden bezahlte Beitrag, sondern nur das Guthaben, das nach Abzug von Abschluss-, Verwaltungs- und Risikokosten [meine Hervorhebung] übrig bleibt. Die tatsächliche Rendite liegt daher erheblich niedriger- bei teuren Verträgen unter 1 Prozent.“

Also aufgepasst, liebe Sparer! Manchmal sind die Renditen, mit denen ein  Finanzdienstleister wirbt, nicht die, die man tatsächlich bekommt.

 

2 Kommentare
  1. Icksi
    Icksi sagte:

    Hallo,

    Ihre Worte sind leider nur die halbe Wahrheit. Natürlich handelt es sich nur um den Zins vor Kosten. Sie verschweigen in Ihrem Blog aber, dass die Überschussbeteiligung die Rendite stark erhöht und immer über das Niveau von Tagesgeldanlagen hebt. Die Rendite einer Lebensversicherung ergibt sich aus Garantiezins und Überschussbeteiligung! Ausnahme: Fondsgebundene LV

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  2. Dummerchen
    Dummerchen sagte:

    Das ist ja mal ein putziger Versuch, eine LV schön zu reden. Thema war, dass der Garantiezins nicht auf die Beiträge erhoben wird, wie es vermutlich der Großteil der LV-Kunden vermuten. Dass es noch eine Überschussbeteiligung unbekannter Höhe geben kann, bezweifelt keiner, aber die Höhe ist ja gänzlich ungewiss.
    Wenn ich regelmäßig Geld anlege, über das ich bei einer LV typischerweise erst nach 25 oder mehr Jahren verfügen kann, wäre jeder Zins unterhalb eines Tagesgeldkontos ja auch noch schöner. Ein TG mit täglicher Verfügbarkeit als Maßstab heranzuziehen ist absolut unpassend.

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