Ich lese gerade den Finanztest, Ausgabe März 2013. Dort steht auf Seite 48 ein Artikel über den japanischen Aktienmarkt: „Unerwartete Blüte“. Untertigel: „Mitten im Winter blüht die japanische Börse regelrecht auf. Doch Anleger in Deutschland profitieren davon bisher kaum.“

Im Finanztest-Artikel wird darauf hingewiesen, dass Anleger, die  in Japan investiert haben, schon einige Durststrecken durchlegen mussten. Insgesamt zeigt sich der Finanztest auch skeptisch, ob sich die jüngste japanische Kursralley fortsetzen wird. Dennoch, denke ich, kann man aus dem Ganzen ein paar interessante Erkenntnisse gewinnen …

Wenn man Anleger auf japanische Aktien noch vor ein paar Monaten angesprochen hat (eigentlich bis heute), so überwiegt die Skepsis. Viele assoziieren mit Japan nicht besonders viel Gewinnpotenzial, sagen wir mal im Vergleich zu China. Es gibt zu jeder Zeit Anlageklassen oder Anlageregionen, die gerade „in“ sind, und solche, die gerade „out“ sind. In den 1980er-Jahren war Japan mehr als „in“. Bis dann der große Abstieg ab 1989 begann.

Also kluger Anleger lässt man sich aber nicht verführen von dem, was gerade „in“ oder „out“ ist. Die beste Art und Weise, Geld zu verlieren, besteht darin, aktuellen Modewellen hinterherzulaufen. Denn: Das sieht man immer wieder, dass oft diejenigen Investments am lukrativsten sind, für die sich gerade niemand interessiert, die gerade verpänt sind. Hierfür ist der jüngste Kursanstieg in Japan ein gutes Beispiel.

Eine weitere Erkenntnis ist, dass man vernünftigerweise jede relevante Anlageklasse bei der Vermögensaufteilung berücksichtigt. Und dazu gehören eindeutig auch japanische Aktien. Was machen aber die meisten Anleger? Sie strukturiefen ihr Vermögen in der Regel zu einseitig. Sehr häufig wird nicht nur eine wichtige Anlageklasse, sondern gleich ein paar davon, einfach unter den Tisch fallen gelassen.

Und zu den wichtigen Anlageklassen im sogenannten liquiden Bereich zähle ich (mindestens):

  • Europäsiche Aktien
  • US-Aktien
  • Japanische Aktien
  • Schwellenländer Aktien
  • Rohstoffe
  • Staatsanleihen
3 Kommentare
  1. Dummerchen
    Dummerchen sagte:

    Der Kernaussage stimme ich absolut zu. Ob es tatsächlich Staatsanleihen sein müssen und Festgeld gleicher Bonität nicht ausreicht, sei mal dahingestellt.

    Das Thema „Rohstoffe“ finde ich spannend. Bislang habe ich in diese Anlageklasse nicht investiert, da mir nicht richtig klar geworden ist, woher die Gewinne tatsächlich kommen. Eine ausführlichere Darstellung wäre mal ein interessantes Thema (vermutlich nicht nur für mich).

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    • Peterreins
      Peterreins sagte:

      Ja, Festgeld/Tagesgeld finde ich prinzipiell auch gut und ist durchaus eine Alternative zu Staatsanleihen. Bei langlaufenden Staatsanleihen kommt aber ein Aspekt hinzu, den man bei Festgeld/Tagesgeld nicht hat. Und zwar hat man hier neben dem Coupon Kurspotenzial, gerade in panischen Zeiten. Genau das konnten wir während der Kursturbulenzen der letzten Jahre erleben. Aktien runter, Staatsanleihen rauf. Auf diese Weise hat man einen noch etwas besseren Diversifikationseffekt im Vergleich zu Festgeld/Tagesgeld.

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  2. Dummerchen
    Dummerchen sagte:

    Ja, die Diversifikation mag höher sein. Durch die fehlende Liquidität von Festgeld entfällt die Chance (und natürlich das Risiko) von Kursänderungen. Ich frage mich allerdings, ob dies einen Renditeunterschied von (ich schätze) 1-2 Prozentpunkten rechtfertigt? Ich habe noch keine Untersuchung hierzu gelesen, wäre aber vorsichtig optimistisch, dass Depots mit Festgeldleitern mindestens so gut wie mit bonitätsgleichen Staatsanleihen abschneiden.

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