Leserfragen zum Global Strategy ETF-Dachfonds

Am 23. März habe ich die Leser dieses Weblog angeboten, Leserfragen zu beantworten (Link dorthin). Hierauf habe ich einige sehr gute Fragen bekommen, die ich zum Teil bereits beantwortet habe. Der Leser „TÜLAI“ hatte insgesamt neun sehr detaillierte Fragen zu meinem Global Strategy ETF-Dachfonds (WKN A0M0Y4). In diesem Weblog habe ich bereits hin und wieder Auskunft über diesen Fonds gegeben.

Nun zu Ihren Fragne, Herr TÜLAI …

1. Ist ihr Fonds vollreplizierend oder verwendet er Swaps und / oder andere derivatebasierte Strategien? Welche Bank ist der Swap-Partner?

Nein, mein Fonds verwendet keine Swaps, sondern investiert ausschließlich in ETFs. Auch sonst werden keinerlei derivative Strategien im Fonds verwendet. Wohl aber setze ich den einen oder anderen swap-basierten ETF ein. Um hier das Emittentenrisiko zu streuen, kommen auch zu einer Anlagklasse viele verschiedene ETFs zum Einsatz. Eine solche Streuung innerhalb einer Anlageklasse kann ein Privatanleger mit einem selbst zusammengestellten ETF-Portfolio normalerweise nicht realisieren. Das ist einer der Vorteile der Fonds-Lösung.

2. Handelskosten

Im Fonds nehmen wir (mein Kollege Jochen Cassel und ich) alle ein bis zwei Wochen ein Re-Balancing vor. D.h. die Ist-Quoten werden den festgelegten Soll-Quoten angepasst. Sie haben recht, dass hierbei natürlich Transaktions- oder Handelskosten entstehen.

Hier einmal als Beispiel ein paar unserer letzten Trades, die wir am 25.03.2010 gemacht haben:

  • Verkauf ishares MSCI North America – Volumen 40.104,42 Euro – Gebühren: 40,17 Euro
  • Kauf Lyxor inflation-linked europäische Staatsanleihen – Volumen 16.461,45 Euor – Gebühren 16,44 Euro
  • Kauf ishares Europäische Staatsanleiuhen – Volumen 16.487,98 Euro – Gebühren:  16,46 Euro.

Das waren zusammen 73,07 Euro Gebühren. Das Fondsvolumen beläuft sich aktuell auf  8.851.833 Euro. Nehmen wir einmal an, dass wir wöchentlich ein Re-Balancing vornehmen (was hoch gegriffen ist), dann kann man die Gebührenbelastung auf 0,043% pro Jahr schätzen.

3. Wie hoch schätzen Sie die Risikosteigerung durch Swaps und derivative Strategien im Global Strategy Fonds, falls Sie solche verwenden?

Ich bin der Meinung, dass man das Emittentenrisiko bei swap-basierten ETFs gut im Auge behalten sollte. Genau aus diesem Grunde setze ich ja viele verschiedene ETFs auch innerhalb einer Anlageklasse von verschiedenen Anbietern ein.

4. Der Global Strategy Fonds ist noch sehr jung (aufgelegt 19. Sept. 2007).
Was sagt eine einziges Jahr mit 2%iger Überrendite über die langfristige Überlegenheit des monatlichen Rebalancierens gegenüber dem einmal jährlichen aus? War das monatliche Rebalancieren möglicherweise nur in der besonderen Marktphase des Jahres 2009 erfolgreicher?

Wer mich und meine Denktweise kennt, weiß, dass ich nicht besonders viel auf Vergangenheitsdaten gebe. Dass ich in meinem Blog auf diese Überrendite hingewiesen hatte, hatte vor allem ein Grund. Wenn ich mit Anlegern spreche, dann kommt häufig das Argument, dass mein Fonds ja auch Kosten hat (Verwahltungskosten in Höhe von 1,15% p.a.) plus Transaktionskosten. Häufig wird auch die Frage gestellt, ob das ständige Re-Balancing nicht zu viel Kosten produziert und insofern absurd ist.

Sozusagen als Antwort auf diese Fragen habe ich einfach mal gesagt: Schaut her, im Jahr 2009, habe ich NACH allen Kosten 25,66% Rendite erzielen können (Link dortin). Hätte man einfach nur am 1.1.2009 einige ETFs genau nach meiner Aufteilung erworben und hätte das ganze Jahr über gar nichts gemacht – und ich rechne hier überhaupt keine Transaktionskosten oder Depotführungsgebühren oder ähnliches – dann hätte man am Ende eine Rendite von 23,7% erzielt. Also etwa 2% weniger im Vergleich zu meinem Kostenbelasteten Fonds.

Ich will damit nicht behaupten, dass mein Fonds immer und in jeder Marktlage besser ist als das genannte Vergleichsprotfolio. Was mir natürlich geholfen hat, war, dass bis März 2009 die Aktienkurse stark gefallen sind und ich gemäß unserer Anlagestrategie auch am Tiefstpunkt noch nachgekauft habe. Sicher sind Marktlagen denkbar und sogar wahrscheinlich, bei denen das Vergleichsportfolio besser abschneiden wird.

Mein Argument ist aber eher ein Prinzipielles: Wenn es verünftig ist, bestimmte Soll-Quoten festzulegen, dann denke ich, sollten die Ist-quoten im Fonds-Vermögen möglichst jederzeit ungefähr den Soll-Quoten entsprechen. Das hat etwas mit Risiko bzw. mit Risikomanagement zu tun. Nehmen wir beispielsweise an, die Aktien steigen sehr stark und die Ist-Aktien-Quote ist auf 80% angestiegen, während die Soll-Quote bei 70% liegt. Dann haben wir in diesem Fall ein deutlich höheres Risiko-Exposure, das ich als sorgsamer Vermögensverwalter möglichst wieder abbauen sollte.

Mein Argument ist nicht so sehr, dass ich annehme, durch das Re-Balancing eine Überrendite zu erzielen. Ich argumentiere hier als Risiko-Manager.

Man sollte hier noch auf einen großen Vorteil des Fonds hinweisen im Vergleich zu einem privaten Vergleichsdepot. Wenn ein Privatanleger in seinem Depot ETFs mit Gewinn verkauft fällt (sofern der Freibetrag überschritten wird) Abgeltungsteuer an. Im Fonds nicht. Man hat also im Fonds einen Steuerstundungseffekt.

5.  Haben Sie vor Auflegung Ihres Fonds mittels Backtestings die Wertentwicklung für lange Zeitreihen simuliert?

Wei gesagt, ich gebe nicht so besonders viel auf Vergangenheitsdaten. Aber Ja, ich habe ein Backtesting gemacht. Einfach weil es mal interessant ist, sich die Zahlen anzusehen. Ich habe damals immer aus Gründen der Einfachheit einen Vergleich zum MSCI World gemacht. Dieser Vergleich hinkt natürlich und der MSCI-World wäre sicher nicht die korrekte Benchmark für den Fonds, aber es ist dennoch interessant beides gegeneinander zu stellen.

Wichtig bei meinen Backtesting-Berechnungen ist, dass ich natürlich alle Kosten (Verwaltungs- und Transaktionskosten) berücksichtigt habe.

Bei einer solchen Simulation vom 31.12.1996 bis 30.09.2007 kam heraus:

  • Fonds: 7,3% p.a. Durchschnittsrendite, 12,7% Volatilität
  • MSCI-World: 6,8% p.a. Durchschnittsrendite, 16,6% Volatilität

Ich wollte eben noch einen Chart in diesen Artikel einbauen, der den Kursverlauf des simulierten Fonds im Vergleich zum MSCI-World zeigt. Das ist mir hier irgendwie aus technischen Gründen nicht gelungen. Daher habe ich diesen Chart jetzt schnell einfach auf meine normalen Homepage eingebaut. Link zum Chart (siehe dort unten auf  der Seite).

Simuliert man nur 5 Jahre von 30.12.2002 bis 30.09.2007, dann ergeben sich folgende Zahlen

  • Fonds: 8,02% p.a. Durchschnittsrendite, 8,96% Volatilität
  • MSCI-World: 4,06% p.a. Durchschnittsrendite, 10,82% Volatilität
  • 6.) Von seinem Höchststand im Frühjahr 2008 bis zu seinem Tiefststand im März 2009 hat der Global Strategy Fonds wohl etwa 39,2% an Kurswert verloren. Wie hätte in diesem Zeitintervall das entsprechende, nur einmal jährlich rebalancierte ETF-Portfolio abgeschnitten?

    Um Ihre Frage zu beantworten muss ich natürlich konkrete Daten fixieren. Ich bin jetzt einmal vom Zeitraum 14.03.08 bsi 13.03.09 ausgegangen. In diesem Zeitraum hat der Fonds 33,7% verloren. Wenn man entsprechend den im Fonds festgelegten Sollquoten am 14.03.08 ETFs erworben hätte, dann wäre das Ergebnis so gewesen:

    • 27% Eurostoxx50: Rendite -44,5%
    • 8% Europäische Aktien kleiner und mittlerer Unternehmen: -65%
    • 15% USA: -33,2%
    • 12% Japan: -26,1%
    • 9% Em.Mkts: -49,5%
    • 9% Rohstoffe: -54,97%
    • 11% Europ. Staatsanleihen: +5,3%
    • 10% infl. linked Staatsanleihen: +0,45%

    Wenn man die Renditen gewichtet zusammenzählt kommt man auf ein Minus von -34,1%. An dieser Stelle bin ich übrigens selbst erstaunt, dass bei dem ETF-Dachfonds etwas geringfügig besseres herausgekommen ist. Ich hätte jetzt selbst erwartet, dass in dieser Marktphase mein Fonds schlechter gelaufen wäre.

    Es ist aber auch nicht zu verkennen, dass wir in stark schankungsreichen Märkten sozusagen nebenbei Trading-Erfolge erzielen können.Die Anlagestrategie ist ja, schlecht gelaufene  Anlageklassen zu kaufen und gut gelaufene wieder zu verkaufen. Auf diese Weise haben wir z.B. Aktien-ETFs an Tiefstpunkten nachgekauft und sobald sie sich wieder etwas erholt haben teilweise wieder verkauft.

    7. Über den Kurseinbruch von 39,2% trotz 20% Staatsanleihen-Quote war ich recht verwundert. Trugen der Zeitpunkt der Auflegung des Fonds mit Höchstständen bei Rohstoffen sowie das Tief inflationsgeschützter Anleihen im März 2009 zum steilen Einbruch maßgeblich bei?

    Der Einbruch geht maßgeblich auf den Aktiencrash zurück. Klar muss bei diesem Fonds sein, dass ich mich hier ausschließlich an risikofreudige Anleger wende.

    8. Auf mich als fachfremde Person wirkt die Konzeption Ihres Global Strategy Fonds enorm gut durchdacht und z.B. durch Verzicht auf Immobilien enorm umsichtig. Ebenso vorbildlich erscheint mir, dass Sie die Renditeerwartung für Zeiträume von 7 bis 10 Jahren gegenüber den älteren Angaben in einem auf Ihrer Firmen-Homepage zugänglichen PDF-Dokument von ursprünglich jährlich 7% bis 12% auf 7% bis 10% Zielrendite leicht nach unten korrigiert haben. Solch eine Rendite bleibt für mich persönlich jedoch weiterhin geradezu unglaublich hoch.

    Danke für den Lob. Und ja das mit den Renditeerwartungen. Vielleicht besser man schraubt die ein wenig nach unten.

    9. Müssten Sie sich mit Ihrer Auffassung von unvorhersagbaren Finanzmarktrenditen nicht strenggenommen jeglicher Angabe einer Zielrendite enthalten?

    Ja, absolut. Ich komme hier nur dem Bedürfnis vieler Anleger entgegen, von mir eine Schätzung haben zu wollen. Faktisch ist das aber so gut wie unmöglich.

    Dennoch ist es möglich von so etwas wie „hypothetischen Bandbreiten“ zu sprechen. Und die kommen einfach dadurch zustande, dass man einfach mal annimmt, EuroStoxx50-ETFs würden innerhalb der nächsten 10 Jahre 10% Rendite bringen, US-Aktien auch 10% etc. und dann kann man entsprechend den Sollquoten eine Renditeabschätzung machen – unter der Hypothese, dass die angenommenen Renditen sich auch wirklich einstellen. So sind meine geschätzten 7-12% bzw. 7-10% entstanden.

    Schlussbemerkungen

    Puh, das war jetzt aber eine sehr lange Antwort. Wenn wir uns mal persönlich treffen sollten, müssen Sie mir einen ausgeben 😉

    Aber Sie haben natürlich recht, Ihre Fragen waren sehr gut und könnten alle interessieren, die sich den Global Strategy Fonds näher ansehen wollen.

    Vielleicht noch einen kleinen Nachtrag. Bei der Konzeption dieses Fonds hat mich vor allem das Buch von David Swensen inspiriert. Swensen war langhärhiger und sehr erfolgreicher Vermögensverwalter des Yale-Stiftungsvermögens. Sein Buch heißt „Erfolgreich investieren: Strategien für Privatanleger„. Ich habe sozusagen seinen Ansatz auf einen europäischen Anleger übertragen mit der Anpassung, dass ich Immobilien weggelassen habe.

    Ähnliche Ansätze findet man aber auch bereits in den Büchern aus den 1930er-Jarhen von Benjamin Graham (dem Lehrmeister von Warren Buffet). Beispielsweise in „Intelligent Investieren„.

    Hier noch eine lobende Erwähnung in der FAZ: Link dorthin.

    6 Kommentare
    1. Mex Silver
      Mex Silver sagte:

      Ich finde diesen Bolg Eintrag sehr wichtig. Insbesondere für mich Punkt 4. Aber eigentlich sind alle Punkte sehr wichtig und sehr gut.
      Ich bin überzeugt, dass diesen Eintrag alle interessieren die den Fond kaufen wollen oder bereits haben.
      Danke, Herr Dr.Dr. Peterreins, dass Sie sich die Zeit nehmen diese Fragen öffentlich zu beantworten.

      Antworten
    2. TÜLAI
      TÜLAI sagte:

      Lieber Herr Dr. Peterreins,

      vielen Dank, dass Sie sich so viel Zeit genommen haben! Sie legen wirklich ungewöhnlich viele Informationen offen. Die Zusammensetzung Ihres Fonds ist viel feiner und seine Handhabung viel aktiver, als ich mir in meiner Phantasie vorgestellt hatte.

      Eine kurze Bemerkung zu Ihrer Antwort unter Punkt 4.):
      Aus reiner spielerischer, intellektueller Neugier, möchte ich eine eventuelle Schwierigkeit bloß antizyklischen Investierens erwähnen.
      In einer für seinen Ansatz werbenden Darstellung schreibt Ihr Kollege Lothar Eller, eine Voraussetzung, die für den Erfolg der modernen Portfoliotheorie und des passiven Investmentansatz erfüllt sein müsse, sei die Annahme, dass jede eingesetzte Anlageklasse langfristig steige.
      Wenn eine oder mehrere Anlageklassen einen lang andauernden Abwärtstrend aufwiesen, verstärke Rebalancing die negativen Auswirkungen, indem immer wieder neues Geld in diese Anlageklasse investiert werde, welches aus den profitablen Anlageklassen abgezogen werde. Die alte Börsenweisheit: „Gewinne laufen lassen und Verluste begrenzen“ werde dadurch ins Gegenteil verkehrt.
      Im Falle japanischer Aktien hätte ein regelmäßiges Rebalancing zwischen 1980 und 2000 Verluste vergrößert. Im Jahr 2008 erwiesen sich fast alle Anlageklassen als positiv korreliert.
      Quelle: http://www.fondsprofessionell.de/redsys/searchText.php?offset=&beginDate=2010-01&endDate=2010-04&sort=dDo&kat=&sws=lothar eller&sid=984342

      Die Veröffentlichung von Beiträge auf der Plattform http://www.fondsprofessionell.de ist für die veröffentlichenden Einzelpersonen und Institutionen angeblich kostenpflichtig und ist als Werbung anzusehen. Aber das ist hier ja nicht weiter schlimm.

      Mittlerweile bin ich auf einen interessanten Sammelband zum heutigen Denken über verheerende und zum Umgang mit verheerenden Risiken gestoßen:
      Nick Bostrom / Milan M. Cirkovic (eds.):
      Global Catastrophic Risks; OUP 2008
      ISBN: 978-019-857050-9
      Mit dem Finanzsystem und Geld hat sein Inhalt nichts zu tun, anderenfalls könnte ich es mangels Ausbildung gar nicht lesen.

      Viele Grüße
      TÜLAI

      Antworten
      • peterreins
        peterreins sagte:

        Ja, exakt. Eine fundamentale Annahme beim Global Strategy Fonds ist, dass die Anlageklassen langfristig steigen werden.

        Und Sie haben auch recht: Bei einem langfrsitig fallenden Aktienmarkt, hat die Strategie, die ich im Global Strategy Fonds anwende, einen negativen Effekt. Ohne Frage.

        Daher sage ich auch, dass mein Fonds am besten EIN Baustein in einem gut durchstrukturierten Gesamtvermögen ist. Ich sehe die Dinge wie folgt:

        An erster Stelle steht eine gut Liquiditätsbasis, d.h. Festgeld/Tagesgeld oder ähnliches. Und zwar, um Geld für unvorhersehbare Ereignisse parat zu haben. Das kann man gut individuell festlegen, hier gibt es keine präzise Regel. Man sollte sich nur an folgende grobe Regel halten: Je unsicherer die Einkommensverhältnisse sind (z.B. bei Selbständigen) um so mehr Liquiditätsreserve braucht man. Bzw. je sicherer die Einkommensverhältnisse sind (z.B. bei einem Beamten), um so weniger hoch muss diese Reserve sein.

        Im zweiten Schritt kann man Geld für den mittelfristigen Anlagehoirzont anlegen, sagen wir auf Sicht von 5 Jahren. Auch das ist eine individuelle Sache. Manche sagen, dass sie sich sehr sicher sind, auf mittelfristige Sicht nicht an ihr Vermögen heranzumüssen. Für andere (beispielsweise für ältere Menschen) ist genau das der typische Anlagehorizont.

        Für diesen mittelfristig anzulegenden Betrag würde ich nicht in Aktien gehen. Eben weil hier das Risiko zu hoch ist, genau in eine lang anhaltende Baisse zu geraten. Daher funktionieren übrigens auch (nur nebenbei erwähnt) diese typischen Aufteilungen nicht, die man auf „sicherheitsorientierten“ Anlegern einreden will. Beispielsweise 70% Anleihen, 30% Aktien. Wenn man mal eine wirklich schwierige Börsenphase durchlebt (wie auch aktuell), dann wird diese Aufteilung vielleicht -langfristig- funktionieren, nicht aber -mittelfristig- !

        Dieses mittelfristige Segment adäquat abzudecken ist nicht besonders leicht. Ich habe genau dafür meine beiden Total Return-Fonds aufgelegt. Das Besondere hier ist, dass ich mit ganz stringenten Stop-Loss-Limits arbeite. Beim Total Return 1-Fonds versuche ich, den Verlust in einem Quartal auf maximal 1,5% zu begrenzen. So dass im Jahr höchstens ein Minus von maximal 6% herauskommen sollte (4x 1,5).

        Wer drittens einen langfristigen Anlagehorizont hat UND langfristig an steigende Aktien glaubt, für den/die ist mein Global Strategy Fonds geeignet.

        Und viertens bin ich der Meinung sollte man sein Vermögen noch durch sog. alternative Investments diversifizieren. Dazu gehören:
        * die Anlageklasse Immobilien
        * gute Hedgefonds (sofern man welche findet)
        * evtl. gute Private Equity-Fonds (sofern man welche findet)
        * evtl. gute geschlossene Fonds (sofern man welche findet)

        Dieses Segment ist allerdings mit vielen Fragezeichen behaftet. Hier muss man genau wissen was mant tut. Was einzelne Immobilien beispielsweise betrifft, das würde definitiv über meine Expertise hinausgehen. Hedgefonds und andere geschlossene Fonds kann ich hingegen gut beurteilen. Und ich sage, dass unter 100 Angeboten vielleicht ein gutes dabei ist. Wirklich sehr schwierig.

        Deswegen, weil dieses Segment so schwierig ist, sage ich auch nicht, dass Investments hier ein Muss sind. Sie sind optional und WENN man hier was gutes findet, sind sie zur Diversifikation sicherlich hervorragend geeignet.

        Gruß Hannes Peterreins
        P.S. ich freue mich schon auf Ihren nächsten Kommentar plus (obligatorischem) Literaturhinweis. Bin mal gespannt, ob ich mit dem Lesen nachkomme…

        Antworten
    3. TÜLAI
      TÜLAI sagte:

      Lieber Herr Dr. Peterreins,

      da ich nicht so recht weiß, wann ich es das nächste Mal nach München schaffen werde, um Einen auszugeben, werde ich jetzt ersatzweise vier kleine, verbale Likör-Ostereier auf Ihren Seiten verstecken.
      Den Grundsätzen guter Diversifizierung folgend, lege ich dabei nicht alle Eier ins thematisch selbe Nest, sondern rolle sie als kurze Bemerkungen zu Ihren vier verschiedenen Beiträgen
      1.) Leserfragen zum Global Strategy ETF-Dachfonds
      2.) Was man als Anleger von der Profi-Pokerin Sandra Naujoks lernen kann
      3.) Lohnt sich die Rürup-Rente?
      Meine Bemerkung dazu ist übrigens mein bisher einziger Beitrag, mit dem ich selber richtig zufrieden bin.
      4.) Leser zu diesem Blog

      Viele Grüße
      TÜLAI

      Antworten
    4. TÜLAI
      TÜLAI sagte:

      Zu David F. Swensen:

      Da die deutsche Übersetzung von Swensens Buch mit 68,- Euro so teuer war, hatte ich vor einiger Zeit eine gebrauchte englische Originalausgabe gekauft:

      „Unconventional Success: A Fundamental Approach to Personal Investment“; (erschienen August 2005).

      Allerdings musste ich sehr bald feststellen, dass mir für das Verständnis begriffliche Grundlagen fehlten, so dass ich die Lektüre nach wenigen Seiten einstellte. Mutmaßlich wäre mir auch die deutsche Übersetzung ziemlich unverständlich geblieben.
      Was ich dagegen in der ersten Jahreshälfte 2008 gelesen habe, ist Gerd Kommers verbreitetes Buch

      „Souverän investieren“ (2. Auflage 2007).

      Persönlich habe ich daraus einen enormen Verständnisgewinn, zumal es mein Allererstes zur gesamten Thematik der Geldanlage war. Mir war es weitaus hilfreicher als Martin Webers Buch gemeinschaftliches Buch

      „Genial einfach investieren: Mehr müssen Sie nicht wissen – das aber unbedingt!“ (erschienen Februar 2007),

      womöglich einfach weil ich Kommers Buch als erstes und entsprechend intensiver las. Unternommen habe ich daraufhin jedoch nichts und bin sehr froh darüber.
      Nun lese ich Kommers Buch nochmals, insbesondere alle im Anhang angegliederten Fußnoten, und komme zu einem teilweise anderen, und besseren Verständnis. Mindestens einigen der hier Mitlesenden dürfte Gerd Kommers Buch gut bekannt sein. Etliche in den Fußnoten untergebrachte Aussagen scheinen mir so wichtig und lesenswert, dass sie eine Aufnahme in den Haupttext verdient hätten.

      Viele Grüße
      TÜLAI

      Antworten
    5. Daniel
      Daniel sagte:

      Mittlerweile habe ich mir in Ihrem Blog einiges durchgelesen und finde die Informationen immer wieder sehr bereichernd. Nicht zuletzt wegen Ihrer sehr sachbezogenen Herangehensweise.

      Da ich selber schon längere Zeit überlege, ein ETF-Portfolio mit Rebalancing zu erstellen oder alternativ z.B. Arero-Anteile zu kaufen, ist dieser Bereich Ihres Blogs natürlich besonders interessant.

      Ihr Argumentation ist inhaltlich gut nachvollziebar. Für mich stellen sich allerdings zwei Fragen:

      1. M.E. ist es gerade (auch) der Sinn eines Fonds wie des Arero, dass man die offenen und versteckten Kosten für die Vermögungsberatung reduzieren oder einsparen kann. Deshalb erscheint mir der Posten für Vermögensberatung i.H.v. 0,6%, den sie der „Arero-Option“ entgegenhalten, nicht vollständig plausibel.

      2. Auf verschiedenen Datenblättern zu Ihrem Fond habe ich mittlerweile gelesen, dass zusätzlich ein Ausgabeaufschlag von 5% anfällt. Ist das richtig? Damit müsste doch eine ganz andere Vergleichsrechnung als die obige aufgestellt werden?

      Vielen Dank und freundliche Grüße!

      Antworten

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