Börsenbrief: Wie gut ist Charttechnik?

Ich lese hin und wieder den Börsenbrief  „Der VermögensVerwalter„. Darin werden Tipps insbesondere für Fonds und Zertifikate gegeben. Und manchmal werden diese Tipps auf der Basis der sog. Charttechnik gegeben. So geschehen in der Ausgabe des VermögensVerwalters vom Oktober 2009. Ich finde es sehr interessant, was dieser Börsenbrief in seiner aktuellen Ausgabe dazu schreibt …

Dort steht nämlich (S. 4 der Ausgabe Nr. 14 2010):

„…Unglücklicherweise hatte der Kurvendeuter des VermögensVerwalters im Oktober 2009 keinen schwarzen Tag, sondern einen rabenschwarzen Monat erwischt. Ihm gelang es, etwa mit der Duetschen Börse einen Dax-Wert aus dem Hut zu ziehen, der sich stoisch weiterte, den internationalen Vorgaben … auf dem Weg nach oben zu folgenn. In den meisten Fällen fiel der Anteilsschein gar Richtung Süden. Nur das discountzertifikat auf die Frankfurter schaffte es noch in die schwarzen Zahlen.

Die Deutsche Börse war nicht der einzige Fehlgriff des Charttechnikers. Ähnlich desolat verlief seine Performance im Rohstoff- und im Währungsbereich…

Dennoch rangiert die Trefferquote dieses 6-Monate-Rückblicks nicht unter ferner liefen. Von den 21 Papieren, die sich in den vier Rubriken tummeln, landeten immerhin zwölf im Plus.Damit erreichten 57 Prozent der Papiere das Ziel der Renditeerzielung für den Anleger, und weniger als die Hälfte versagten..“

Sehr lobenswert ist die Ehrlichkeit, mit der dieser Börsenbrief schreibt. Solch eine Ehrlichkeit findet man sehr selten. Nicht wenige Anleger „vergessen“ ihre Falschprognosen und stellen nur das heraus, was alles gut lief.

Und dennoch: Eine Trefferquote als „nicht unter ferner liefen“ zu bezeichnen, hat schon fast etwas Komisches. Alleine mit einer Münze hätte man eine zu erwartende Trefferquote von etwa 50 Prozent. Wenn die Chart-Analyse hier nur 57 Prozent Trefferquote erreicht hat, ist sie bedenkenswert nah am Münzwurf.

Oder anders formuliert: Stellen Sie sich vor, Sie werfen eine Münze 21 Mal. Wären Sie dann sehr erstaunt, wenn Sie 12 Mal die Zahl geworfen hätten? Oder würden Sie so etwas absolut im Bereich des normalen Zufalls ansiedeln?

1 Kommentar
  1. Daniel
    Daniel sagte:

    …Unglücklicherweise hatte der Kurvendeuter des VermögensVerwalters im Oktober 2009 keinen schwarzen Tag, sondern einen rabenschwarzen Monat erwischt. Ihm gelang es, etwa mit der Duetschen Börse einen Dax-Wert aus dem Hut zu ziehen, der sich stoisch weiterte, den internationalen Vorgaben … auf dem Weg nach oben zu folgenn.

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