Bei Hedge-Fonds muss man wissen was man tut

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CB067950Im Handelsblatt waren ein paar interessante Artikel zum Thema Hedgefonds.

Ich selbst bin an sich ein Freund von Hedgefonds, weil sie, meiner Meinung nach, ein Gesamtvermögen gut diversifizieren. Denn Hedgefonds können (wenn sie gut sind) sowohl bei steigenden, als auch bei fallenden Aktienmärkten Gewinne machen. Allerdings gibt es kaum ein Anlagesegment, ds gefährlicher ist und bei dem Privatanleger mehr Fehler machen können als bei Hedgefonds …

Vielen meiner Kunden habe ich Hedgefonds als Beimischung empfohlen. Natürlich habe ich auch einmal Fehlgriffe, aber gerade letztes Jahr (2008) waren die meisten meiner Kunden sehr zufrieden über die Hedgefonds, die ich ihnen empfohlen habe. Die Renditen lagen zwischen plus 5% und 18%.

Deswegen fand ich die Diskussion letztes Jahr um Hedgefonds zum Teil sehr unverständlich. Hier ist es vielleicht so wie beim Pilzesammeln. Natürlich gibt es giftige Pilze. Wer daher die Behauptung aufstellt; „Alle Pilze sind giftig“, amcht eine unzulässige Verallgemeinerung. Mit etwas Sachverstand kann man durchaus bekömmliche und sehr wohlschmeckende Pilze finden.

Und genau so ist es mit Hedgefonds. Verallgemeinerungen sind sicher falsch und für die Auswahl braucht man jemanden, der sich wirklich mit der Materie auskennt. Nachfolgend eine kleine Geschichte zum Thema.

Vor Jahren bin ich einmal auf einen kleinen Hedgefonds gestoßen, dessen Management mich sehr überzeugte. Zum damaligen Zeitpunkt konnte der Fonds auch bereits auf eine Wertsteigerung von über 100% in einem Jahr zurückblicken. Das war für mich zwar nicht das Entscheidende, beeindruckte mich aber trotzdem.

Ich empfahl also einigen meiner Kunden diesen Hedgefonds zum Kauf. Und tatsächlich entwickelte sich der Fonds in der ersten Zeit hervorragend. Dann fing es aber an zu stottern. Ich hakte nach. Und die Antworten irritierten mich. Das Management sprach prötzlich von Strategiewechseln und immer wieder gab es Vorfälle, bei denen das Management im Sinne einer Risiko-Vorsorge schneller hätte handeln müssen.

Daraufhin riet ich all meinen Kunden zum sofortigen Verkauf dieses Fonds, denn ich traute dem Management nicht mehr. Zu diesem Zeitpunkt konnten die meisten noch mit geringfügigen Gewinnen aussteigen. Ein paar wenige Kunden jedoch hörten aus irgendwelchen Gründen nicht auf mich, obwohl ich sie eindringlich und schriftlich warnte.

End vom Lied: Dieser Fonds ist in den letzten Jahren so stark eingebrochen, dass man hier fast von einem Totalverlust sprechen kann. Und vor ein paar Wochen wurde dieser Fonds gänzlich aufgelöst.

Ich habe mit Absicht diese Geschichte erzählt, die ja eigentlich keine Erfolgsgeschichte ist. Ich hätte auch einen Geschichte erzählen können von einem Hedgefonds, den ich im Jahre 2004 auf meiner Empfehlungsliste hatte, und der seitdem durchschnittlich 8,3% pro Jahr gebracht hat. Aber eine solche eben erzählte Geschichte eines Beinahe-Scheiterns zeigt meiner Meinung nach viel besser, worauf es bei Hedgefonds ankommt:

  1. Man muss mit viel Sachverstand eine Entscheidung treffen. Und worauf es bei Hedgefonds mit am meisten ankommt ist ein stringentes Risikomanagement. Das zu beurteilen, können Privatanleger in der Regel kaum.
  2. Man muss seine Entscheidung revidieren können. Manchmal ist es wichtig, zugeben zu können, dass man einen Fehler gemacht hat, um dann lieber schnell umzudisponieren.

Ich bin als Vermögensberater in der Sache natürlich nicht wirklich neutral. Aber glauben Sie mir, gerade bei Hedgefonds brauchen Privatanleger einen kompetenten Fachmann.

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