General Motors ist pleite und der DAX steigt um mehr als 4 Prozent

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j0336931Seit vielen Monaten bewegte die Anleger neben anderen Horrorszenarien vor allem eines: Dass General Motors (GM) insolvent wird. Und genau das ist jetzt geschehen, sozusagen von der imaginären Befürchtung zur realen Wirklichkeit. Und wie seltsam…

Während die imaginäre Befürchtung zu Kursverlusten führte, bewirkt der reale Eintritt des befürchteten Ereignisses  einen Kursanstieg.

Oder hatte das gestrige Kursfeuerwerk vielleicht nur ein wenig mit der GM-Pleite zu tun? Könnte es vielleicht sein, dass es an der Börse so viele Faktoren haben, dass es sich letztlich um ein chaotisches, unberechenbares System handelt? Dass hier jeder Versuch, Kursgewegungen monokausal erklären zu wollen, von vornherein zum Scheitern verurteilt sind?

Quelle der in diesem Beitrag verwendeten Bilder: http://office.microsoft.com/de-de/clipart

6 Kommentare
  1. Michal Broska
    Michal Broska sagte:

    Aus meiner Sicht ist Monokausalität gefährlich. Man denke beispielsweise an Populisten, die Monokausalität wunderbar instrumentalisieren koennen. Komplexe Systeme mit vielen Verknuepfungen und Abhängigkeiten bieten keinen Boden fuer monokausale Aussagen.

    GM ist pleite und das ist ein Beweis dafuer, dass sich der „Markt“ durchgesetzt hat. Die Nachfrage hat sich langfristig anders als das Angebot des Fahrzeugherstellers entwickelt. Dazu natuerlich die Beschleunigung durch die Wirtschaftskrise, welche den Fahrzeugverkauf weltweit bremst.

    Ich erlaube mir trotzdem die Unterstellung, dass die Indizes negativ reagiert hätten, wenn es bspw. zur Verstaatlichung gekommen wäre. Aber wem nutzt diese Prognose jetzt? 🙂

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  2. peterreins
    peterreins sagte:

    Ja, es ist schwer zu sagen, was in dem Falles passiert wäre, wenn die Amerikaner eine andere Lösung für GM gefunden hätten. Und ich gebe Ihnen recht, dass gerade Populisten groß darin sind, auf komplexe Probleme einfache Antworten zu geben. Ganz besonders gefährlich wird es dann, wenn auch noch Verschwörungstheorien mit ins Spiel kommen. Solche Theorien sind dann sehr schnell dabei die Welt in „gut“ und „böse“ einzuteilen, um nach diesem Schema alles zu erklären. Sehr häufig mündet so etwas dann in politischen Katastrophen.

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  3. Sebastian
    Sebastian sagte:

    Monokausal darf und kann man in diesen Tagen glaube ich gar ncihts mehr erklären. Genau das macht doch auch die Situation rund um GM so schwer greifbar und welche Konzepte hier nun wirklich die besseren sind oder gewesen wären, das wird sich auch erst nach längerer Zeit herausstellen. Ich bin wirklich mal gespannt, wie die US-Regierung es nun hinbekommen möchte, GM wieder auferstehen zu lassen und wie man denen ein facelifting verpassen will, dass sie auch auf lange Sicht hin konkurrenzfähig macht.

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    • peterreins
      peterreins sagte:

      Sehr geehrter „Sebastian“,
      Sie schreiben „Monokausal darf und kann man in diesen Tagen glaube ich gar ncihts mehr erklären“. Meine These ist, dass man nicht nur aktuell, sondern nie Börsengeschehen monokausal erklären kann. Ich finde besipielsweise die Ausdrucksweise, die man derzeitig häufig in der Presse liest, lustig: dass es zur Zeit besonders schwer ist, Prognosen anzustellen. Das war und ist immer gleich schwer. Deshalb gefällt mir das Zitat von Mark Twain so gut, der sagte: „Prognosen sind dann besonders schwierig, wenn sie sich auf die Zukunft beziehen.“ Und das hat nichts mit der aktuellen Börsensituation zu tun. Das jedenfalls ist meine Meinung.
      Mit freundlichen Grüßen, Peterreins

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  4. thomas
    thomas sagte:

    Das die Pleite sind, das wissen die ja nicht erst seit Vorgestern.
    Machen seit Jahren Schulden in Millionen Höhe und weinen jetzt, weil sie Insolvenz anmelden müssen.
    Und das wird natürlich schön aus Steuergeldern finanziert.
    Und der Herr Obama segnet es fröhlich ab.

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  5. Erntehirsch
    Erntehirsch sagte:

    GM ist pleite, weil die USA ein Consumer Credit Markt sind. Der subprimecrash war ein wenig zu schwer für das Land und die Konsequenzen spüren wir alle. Leider!

    Opel kann einem leid tun, aber sie waren nun mal ein Teil von GM und die Jungens in der dortigen Konzernzentrale interessieren sich für ihre Töchter einen…..

    Die Abnabelung wird auf längere Sicht nicht klappen, der Zug fährt weiter und nimmt auf eine oder zwei Weltmarkten keine Rücksicht. Und da sollte man Obama aussen vor lassen.

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